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Gericht

Apple gewinnt Streit um Cover Flow

Apple scheint in einem seit mehr als vier Jahren laufenden Patentstreit aus dem Schneider zu sein: Ein Berufungsgericht in Washington hat sich wie bereits die niedrigere Instanz auf die Seite des kalifornischen Herstellers geschlagen - und Apple damit einen Schadenersatz von 625,5 Millionen Dollar erspart (498 Mio Euro). Das Gericht veröffentlichte das Urteil am Dienstag.

Kampf um Cover Flow
Die kleine Firma Mirror Worlds hatte Apple vorgeworfen, drei ihrer Erfindungen gestohlen und in Mac-Computern sowie iPhone-Handys, iPod-Musikspielern und iPad-Tabletcomputern eingesetzt zu haben. Es ging um die Darstellungstechnik „Cover Flow", wo man Fotos oder CD-Cover visuell auf dem Bildschirm durchblättern kann, sowie um die Mac-Suche „Spotlight" und um das ebenfalls im Mac-Betriebssystem integrierte Backup-Werkzeug „Time Machine".

Mirror Worlds reichte im März 2008 Klage ein. Eine Jury entschied zuerst für das kleine Unternehmen und verdonnerte Apple zur Zahlung einer Wiedergutmachung von 208,5 Millionen Dollar in jedem einzelnen Punkt. Im vergangenen Jahr hob ein texanischer Richter die Entscheidung der Geschworenen jedoch wieder auf. Daraufhin ging Mirror Worlds in Berufung.

Opfer von Terroranschlag
Hinter Mirror Worlds steht der Computerwissenschaftler David Gelernter. Er hatte Anfang der 90er Jahre ein visionäres Buch zur Zukunft der Computertechnik veröffentlicht. 1993 war er Opfer des technikfeindlichen Terroristen „Unabomber", der dem damals 38-Jährigen eine Briefbombe schickte. Gelernter erlitt schwere Verletzungen an Bauch, Brust, Gesicht und Händen. Apple seinerseit klagt zurzeit gegen zahlreiche Smartphone-Hersteller wegen des Vorwurfs, beim iPhone und iPad abgekupfert zu haben. Dabei erzielte Apple zuletzt einen Sieg über Samsung.

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