iPhone 5
iPhone 5
© Jakob Steinschaden

Bericht

Apple soll an billigerem iPhone arbeiten

Der Preis könne unter anderem mit einem Gehäuse aus Plastik statt Aluminium wie beim aktuellen iPhone 5 gesenkt werden, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Personen. Das Innenleben könne zum Teil gleich sein; teils könnten auch Komponenten aus älteren iPhone-Modellen genutzt werden. Apple peile einen Preis von 99 bis 149 Dollar (75 bis 114 Euro) an, berichtete Bloomberg. Die günstigste Variante des iPhone 5 kostet in Europa ohne Vertrag 679 Euro, bei dem vor zweieinhalb Jahren vorgestellten iPhone 4 fangen die Preise bei 399 Euro an.

Schon seit mehreren Jahren tauchen immer mal wieder Spekulationen über ein günstigeres iPhone auf, mit dem Apple vor allem den Marktanteil in den boomenden Schwellenländern ausbauen könnte. Doch Apple verfolgte stattdessen bisher die Linie, einfach die vorherigen iPhone-Modelle günstiger anzubieten, wenn ein neues herauskam. Das bremste zwar eventuell das Wachstum der Marktanteile, steigerte aber die Profite. Dieses Geschäftsmodell trug auch zu dem riesigen Geldberg von rund 120 Milliarden Dollar bei, auf dem der Konzern sitzt.

Durch Samsung-Erfolg unter Zugzwang
Inzwischen ist Apple jedoch insbesondere durch den Erfolg von Samsung mit seinen Android-Smartphones in Zugzwang geraten. Einfache Handys werden schnell von Smartphones abgelöst - und wer die Kunden jetzt für seine Plattform gewinnt, könnte viele von ihnen auch länger behalten. Denn die Hürde für einen Wechsel der Plattform ist bei Smartphones deutlich höher, allein schon wegen Investitionen in Apps, die dann verlorengehen.

Im dritten Quartal erreichte das Google-Betriebssystem Android ein Rekordhoch mit 75 Prozent der verkauften Smartphones. Der iPhone-Anteil am Smartphone-Markt steckte bei 15 Prozent fest. Etwa jedes dritte Gerät kam von Samsung, auch weil die Südkoreaner eine breite Modellpalette mit diversen günstigen Geräten haben.

Im vierten Quartal dürfte Apple mit dem iPhone 5 zwar etwas aufgeholt haben - in den boomenden Wachstumsmärkten von Ländern wie China, Indien oder Brasilien sind aber weiterhin vor allem günstige Smartphones gefragt. Und vor allem in China sind einheimische Hersteller wie ZTE und Huawei mit sehr günstigen Computer-Handys auf dem Vormarsch. Marktforscher rechnen damit, dass billige Smartphones zur treibenden Kraft für das Wachstum der Branche werden.

Apple spiele schon länger mit dem Gedanken eines iPhone-Einsteigermodells, schrieb das „Wall Street Journal“. Der Plan könne allerdings am Ende auch fallengelassen werden. Apple selbst äußerte sich wie üblich nicht zu derartigen Spekulationen. Ein günstigeres iPhone dürfte die Renditen beim erfolgsverwöhnten Konzern drücken und das könnte Investoren verärgern. Der neue Apple-Chef Tim Cook zeigte sich allerdings schon zu Abstrichen bei der Profitabilität bereit, als er im vergangenen Jahr das kleinere iPad mini auf den Markt brachte.

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