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Betriebssystem

Apple veröffentlicht iOS 11: Das sind die neuen Features

Wie Apple bei der letzten Keynote angekündigt hat, wird am Dienstagabend das neue Systemupdate für iOS veröffentlicht. Geplant ist, dass Apple den Download von iOS 11 um 19 Uhr mitteleuropäische Zeit freischaltet. Es soll iPhones und iPads „so leistungsfähig, persönlich und intelligent wie noch nie“ machen. Neben der überarbeiteten Benutzeroberfläche, kommen etliche neue Funktionen. Dabei sollen iPads mehr wie MacBooks werden und iPhones sollen sich noch weitgehender personalisieren lassen.

In Österreich warnte der Mobilfunkanbieter Drei bereits einige Stunden vor dem Update seine Kunden, dass iOS 11 zu Problemen führen könne. Drei rät Nutzern von iPhone 7 und iPhone 7 Plus, vorerst auf den Download der neuen Software zu verzichten. Dabei dürfte es sich um Problem handeln, das nur Drei betrifft. Die anderen Mobilfunker berichteten von keinerlei Problemen bei Tests im eigenen Netz.

Kontrollcenter selbst gestalten

Die neue Version des mobilen Betriebssystems bringt die Möglichkeit, das Kontrollcenter selbst zu konfigurieren. Das vom unteren Bildschirmrand nach oben zu wischende Menü der grundlegenden Einstellungen lässt sich ab sofort selber gestalten, je nachdem welche Funktionen man auf die Schnelle im Alltag benötigt. Die Steuerung von Smart-Home-Geräten kann ebenfalls integriert werden.

Verbesserte Kamera

Mit dem Update ermöglicht Apple neben neuen Filtereinstellungen drei neue Live Photo-Animationen. Nahtlose Endlosschleifen, eine Kombination aus Vor- und Zurückspulen und Langzeitbelichtungen bietet die neue Kamera-App. Bei entsprechender Hardware kommt der optische Bildstabilisator im Portraitmodus zum Einsatz. Durch eine spezielle Komprimierungstechnik nehmen Bilder und Videos bei der gleichbleibend hohen Auflösung außerdem nur mehr die Hälfte des ursprünglichen Speichers ein, jedoch erst ab dem iPhone 7 und iPad Pro 10,5.

Augmented Reality

Eine der größten Neuerungen ist der Support von Augmented-Reality-Apps auf den Apple-Geräten. Das sogenannte ARKit, das Entwicklern den erweiterten Zugriff auf die eingebaute Hardware ermöglicht, soll so zur größten Augmented Reality-Plattform aufsteigen. Auf YouTube kursieren bereits etliche Demo-Videos des neuen Features, so plant beispielsweise IKEA eine AR-Ansicht ihrer Möbel für unentschlossene Käufer.

Dokumentenscanner

Mit dem Update bekommt iOS einen Dokumentenscanner in die Notiz-App integriert. Dieser soll Dokumente automatisch erfassen, scannen, daraufhin zuschneiden, Verzerrungen entfernen und die Farbgebung anpassen können. Auf dem iPad ist es daraufhin möglich mit dem Apple Pen die jeweiligen Dokumente gegebenenfalls noch zu unterschreiben.

Dateimanager

Erstmals spendiert Apple seinen Geräten eine eigene Dateimanager-App. Diese ist zwar recht einfach gehalten, ermöglicht aber die Verwaltung aller Dateien, die sich auf dem Gerät oder in der iCloud befinden. Dabei beschränkt sich Apple nicht nur auf den eigenen Speicherdienst, sondern ermöglicht den Zugriff auf Google Drive, Dropbox oder Microsoft OneDrive.

Verbesserte Siri

Die Sprachassistentin Siri bekommt ebenfalls neue Funktionen mit iOS 11. Eine natürlichere Stimme und Übersetzungsmöglichkeiten von Englisch in andere Sprachen wie Deutsch, Französisch oder Spanisch, sowie verbesserte Integration der hauseigenen Apps in die Sprachassistentin sind die nochmaligen Verbesserungen. Dadurch soll Siri noch persönlicher werden.

64-Bit-App Store

Eine Neuerung, die nicht jedem User gefallen dürfte, ist der ausnahmslose Umstieg des neuen Betriebssystems auf 64-Bit-Apps. Das bedeutet, dass ältere Apps mit dem neuen Update unter Umständen nicht mehr unterstützt werden. Generell soll die Umstellung ein Mehr an Geschwindigkeit und Sicherheit bringen. Einige Entwickler sind jetzt aber gefordert, Apps, die vor 2015 ihr letztes Update erhielten, zu aktualisieren. Neben dieser Änderung, wurde auch die Benutzeroberfläche des App-Stores neu gestaltet.

Spezielle iPad-Funktionen

Für iPad-User wird es zur einfacheren Bedienung ein neues universelles Dock geben. Auf diese einblendbare App-Leiste kann in jeder Anwendung zugegriffen und mit einer Berührung zwischen den favorisierten Apps und Dokumenten gewechselt werden. Neu ist außerdem die Möglichkeit zwei Apps im Split-Screen-Modus nebeneinander betrachten zu können. Außerdem wird es möglich, am Split-Screen per Drag and Drop Bilder, Dokumente und Text von der einen in die andere Anwendung zu ziehen. Die Integration des Apple Pencils in alltägliche Situationen soll ebenfalls verbessert worden sein.

Nicht für alle

Das Update ist nicht mit allen Geräten kompatibel. iPhones, die vor dem 5S erschienen sind, werden nicht mehr unterstützt. Auch einige iPads müssen auf das neue Betriebssystem verzichten. Beim iPod touch erhält nur die neueste Generation Zugriff auf iOS 11. Nutzer, deren Geräte das Update beziehen können, aber drei Jahre oder älter sind, sollten sich überlegen im Zweifelsfall darauf zu verzichten. Der österreichische Mobilfunker Drei hat seine Kunden vor einer Installation des Updates gewarnt.

Wie bei System-Aktualisierungen üblich, kann es auf älterer Hardware durch die neue Software zu einer Verlangsamung kommen. Längere Boot-Zeiten und zögernde Apps sind die Folge und schon bei älteren Geräten und iOS 10 dokumentiert worden. Ein Nachteil beim alten Betriebssystem zu bleiben sind jedoch etwaige Sicherheitsrisiken. Bei jüngeren Apple-Produkten stellt das Update kein Problem dar. Vor dem Update sollte man auf jeden Fall ein Back-up seiner Dateien machen.

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Sebastian Holler

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