Asus ROG G20 mit Netzteil
Asus ROG G20 mit Netzteil
© Gregor Gruber

Asus G20 im Test: Kompakter Gaming-PC für das Wohnzimmer

Asus G20 im Test: Kompakter Gaming-PC für das Wohnzimmer

Der ROG G20CB ist ein Gaming-PC im Mittelformat. Es ist zwar nicht der kleinste Spielerechner von Asus, aber auch kein Midi-Gehäuse-Monster. Sowohl von der Größe her als auch der Form erinnert er an aktuelle Spielkonsolen und soll durch ein spezielles Lüftungssystem besonders leise sein – gute Voraussetzungen, für einen Wohnzimmer-Gaming-PC. Die futurezone hat das Spitzenmodell des G20CB (G20CB-DE008T, UVP 1.999 Euro) getestet.

Leuchtend

Das Gehäuse des G20 ist 358mm hoch und 104mm breit. Damit ist der PC etwas größer als eine PS4 und fast genauso groß wie eine Xbox One. Er kann zwar auch auf die Seite gelegt werden (Set-Top-Box-Format), allerdings gibt es dort keine Gummifüßchen, um Vibrationen abzufangen.

Das Gehäuse hat drei Leuchtelemente: zwei an der Front und eines an der Unterseite. Die Farbe der Beleuchtung kann individuell eingestellt werden, auch verschiedene Farbwechsel-Effekte sind möglich. Leider nicht vorhanden: Ein Beleuchtungseffekt, der die Farbe an die Temperatur im Rechner oder die Geschwindigkeit des Lüfters anpasst.

Das Plastik des Gehäuses ist Dunkelgrau-Matt, was gemeinsam mit der Beleuchtung und dem kantigen Gehäuse für einen markanten Look sorgt. Verstecken muss man den G20 in der Wohnzimmer-Landschaft jedenfalls nicht.

Zwei Netzteile

Asus ROG G20

An der Front gibt es zwei USB-3.0-Anschlüsse, an der Rückseite sechs weitere USB-Anschlüsse, davon zwei nur USB 2.0. Auf einen Kartenleser wird verzichtet. Das Slim-Laufwerk ist ein DVD-Brenner. Eine Ausstattungsvariante mit Blu-ray-Laufwerk, die die Wohnzimmer-PC-Rolle des G20 betont hätte, gibt es nicht.

Aufgrund des schmalen Gehäuses wurden die Netzteile ausgelagert. Es sind zwei Netzteile, mit zwei Anschlüssen und zwei Netzsteckern. Die beiden Netzteile wurden mit einer Plastikhalterung zusammengeschraubt – eine sehr unelegante Lösung. Nicht ganz klar ist mir, warum die beiden Netzkabel der Netzteile unterschiedlich lang sind.

Gute Ausstattung

Asus ROG G20

In der getesteten Bestausstattung ist der G20 ein sehr guter Out-of-the-Box-Gaming-PC. An Bord sind ein Intel i7-6700, 16 GB RAM (2x 8 GB, 2.133 MHz), 256 GB SSD und 1 TB HDD mit 7200 rpm.

Nicht ganz einverstanden bin ich mit der verbauten GTX-980-Grafikkarte. Für die meisten Games in 1080p reicht diese aus. Aber gerade im Einsatz als Wohnzimmer-PC hätte ich mir mehr Leistung für 4K/UHD-Flat-TVs gewünscht. Zudem hat die verbaute Grafikkarte nur einen HDMI-Ausgang. Will man also den UHD-Flat-TV und HTC Vive gleichzeitig nutzen, benötigt man einen DisplayPort-HDMI-Adapter.

Kein Nachrüsten

Asus ROG G20

Eine Version des G20 mit der besseren Nvidia GTX 980 Ti wird noch nicht angeboten. Das Nachrüsten, falls man sich später dazu entschließt einen UHD-TV oder –Monitor zu kaufen, ist nicht ohne weiteres möglich. Das Öffnen des Gehäuses ist zwar mit nur zwei Schrauben möglich (und zerstört den Garantie-Anspruch), darin sind aber alle Komponenten separat in Mini-Käfigen verankert.

Das größere Problem sind die externen Netzteile. Diese haben 250 und 180 Watt. Nvidia empfiehlt für den Betrieb einer 980 Ti ein Netzteil mit 600 Watt, da die Ti 250 Watt benötigt. Bei der 980 (ohne Ti) reichen 165 Watt aus. Die 980 Ti würde im G20CB möglicherweise nicht einwandfrei funktionieren.

Viel Leistung für FullHD

Größenvergleich: Sony PS4, Asus ROG G20, Microsoft Xbox One

Wenn man nicht gerade in UHD spielen will, reicht die 980-Grafikkarte des G20 aus. Bei Games wie Crysis 3 und Battlefield 4 sind bei vollen Details 70 bis 110 fps möglich. Steigert man die Auflösung auf 1440p, ist bei hohen Details die Framerate bei halbwegs aktuellen Games zwischen 40 und 70 fps.

Bei der UHD-Auflösung 3.840 x 2.160 Pixel müssen die Grafikdetails auf Mittel gestellt werden, um akzeptable Frameraten zu erzielen. Bei Dying Light waren es in UHD mit den höchsten Einstellungen nur 27 fps. Bei den mittleren Grafikeinstellungen und den von Nvidia empfohlenen Anpassungen waren es 45 fps. Battlefield 4 ist in UHD mit hohen Details mit über 40 fps spielbar, bei Crysis 3 sind es nur noch knapp 30.

Viele der Starttitel des Virtual-Reality-Systems HTC Vive hat der G20 gut bewältig. Bei den grafisch aufwändigen Spielen, wie Hover Junkers und The Gallery, muss man die Grafikqualität aber auf Medium zurückdrehen. Für die hohen Einstellungen wäre ein GTX 980 Ti nötig.

Bei der Betriebslautstärke kann Asus das Versprechen halten. Der G20 ist akustisch wahrnehmbar, aber nicht störend laut, selbst unter Volllast. Die geringe Lüfterlautstärke ist angenehm, wenn der G20 als Wohnzimmer-PC genutzt wird, um etwa Streaming-Dienste zu nutzen oder Video-Files wiederzugeben.

Fazit

Asus ROG G20

Hätte der G20CB eine GTX980-Ti-Grafikkarte verbaut, könnte ich ihn auch empfehlen, wenn er noch 200 Euro teurer wäre. Allerdings nur unter zwei Voraussetzungen:1) Man sucht einen leistungsstarken PC, der so aussieht wie eine Konsole2) Man ist bereit viel Geld für so einen Wohnzimmer-PC auszugeben.

Natürlich könnte man sich günstiger selbst einen PC zusammenstellen, aber das ist nicht die Zielgruppe für fix-fertige Gaming-PCs. Wenn es nur um die Leistung geht, bekommt man ab 100 Euro mehr einen Gaming-PC mit 980-Ti-Grafikkarte. Allerdings haben diese Rechner das klassische, große PC-Gehäuse-Format, das sich kaum elegant in die Wohnzimmer-Landschaft integrieren lässt.

Disclaimer: Der Asus ROG G20CB Gaming-PC (1999 Euro) wurde für den Test freundlicherweise von Media Markt zur Verfügung gestellt.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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