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Fehler

Blackberry Z10: Kein Internet mit bob und yesss

Günstige Smartphone-Tarife und das neueste BlackBerry-Smartphone sind eine Kombination, die bei Österreichs größtem Mobilfunk-Anbieter nicht vorgesehen sind. Wer das Top-Modell Z10 im Netz von A1Telekom verwendet und dabei keinen Tarif von A1 selbst hat, kann mit dem Gerät lediglich telefonieren. Datenverkehr über Mobilfunk sind sowohl bei bob als auch yesss! nicht möglich.

Roaming im A1-Netz
„Blackberrys Z10 und bob vertragen sich nicht. Es ist das einzige Modell, das im bob-Netz nicht funktioniert", sagt eine Mitarbeiterin der bob-Serviceline zur futurezone. Das werde sich auch nicht ändern, so die Mitarbeiterin weiter. Das Problem: Das Z10 erkennt zwar das A1-Netz und loggt sich ein, allerdings werden die virtuellen Sub-Netze von yesss! und bob nicht erkannt. Kunden der beiden Discount-Marken sind somit über Roaming im A1-Netz unterwegs – worauf das Z10 mit einer Warnmeldung und einem Symbol in der rechten oberen Statusleiste auch hinweist.

Keine Datenverbindung
Zusätzliche Kosten durch das Roaming entstehen der Mitarbeiterin zufolge beim Telefonieren nicht, da innerhalb Österreichs keine Roaming-Gebühren verrechnet werden. Auch beim Daten-Roaming droht keine Kostenfalle, denn es funktioniert schlichtweg nicht. Wer trotz eindringlicher Roaming-Warnung am Display den Datenverkehr aktiviert, bekommt keine Datenverbindung zustande, da im Fremdnetz die Zugangsdaten von bob und yesss! nicht automatisch aufs Z10 gespielt werden.

Dieses Problem tritt auch im T-Mobile-Netz für Telering-Kunden auf. Allerdings können diese die APN-Einstellung manuell am Smartphone eintragen. Bei bob und yesss! ist diese Funktion - auch in der aktuellsten Software-Version 10.0.10.90 - jedoch ausgegraut und gesperrt.

BlackBerry ist ahnungslos
Auf dieses Problem von der futurezone angesprochen, zeigte sich BlackBerry überrascht, obwohl es bereits seit einigen Wochen im CrackBerry-Forum als auch im UMTSLink-Forum diskutiert wird. Dass manuelle APN-Änderungen verboten sind, war Carsten Titt, dem zuständigen BackBerry-Manager neu. Bevor in die futurezone auf das Problem ansprach, sagte er noch, dass Kunden manuell die APN natürlich eintragen können und BlackBerry und A1 daran arbeiten, die APN Settings für bob und yesss! künftig vorab zu installieren. Dem für BlackBerry bis dato unbekannten Problem im bob- und yesss!-Netz wolle Titt nun nachgehen. Man arbeite eng mit A1 zusammen und habe das Problem ans Hauptquartier in Kanada gemeldet.

A1 weist Schuld von sich
Dass dahinter Absicht und Kalkül steckt, um die teureren Tarife von A1 zu forcieren, verneint A1-Sprecher Jochen Schützenauer auf futurezone-Anfrage. Das seien unterschiedliche Zielgruppen, weshalb es keinen Sinn macht, das Z10 bei den Diskont-Marken zu beschneiden. A1 zeigt sich von dem Fehler überrascht, will das erste Mal davon gehört haben und weist die Schuld von A1.

„Das liegt nicht in unserer Verantwortung", so Schützenauer. Er will niemandem einen schwarzen Peter zuschieben, sieht den Fehler aber bei BlackBerry. Da solch ein Fehlerbild weder bei A1 noch bei BlackBerry bis dato aufgetreten ist, herrscht Rätselraten. Es könnte an der Software und vorinstallierten Mobilfunker-Liste liegen oder ein Problemen mit dem Mobile Network und dem Mobile Country Code. Auch sei es möglich, dass die IMSI-Range der bob- und yesss-Karten als A1 fehlinterpretiert wird.

Außergewöhnliche Konstellation
Da die Kombination aus BlackBerry und bob/yesss-Kunde eher selten ist, ist der Fehler bis dato kaum jemanden aufgefallen. Der A1-Sprecher zieht den Vergleich zu einem NoName-Android-Handy, das man aus China importiert hat. Aufgrund der seltenen Konstellation wurde das Z10 vorab deshalb auch nicht in diesem Setting getestet.

Ein aktueller Versuch, den Fehler mit A1-Geräten zu reproduzieren, schlug jedenfalls fehl. Der Sprecher schließt somit aus, dass der Fehler bei A1 liegt. Dass man manuell nichts eintragen kann, sei auch nicht der Fehler von A1. „Wir können über die SIM ja nicht beeinflussen, ob man APNs verändern darf oder nicht", so Schützenauer.

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Benjamin Sterbenz

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