© rts

Produkte

Bolivien wird zum Produzenten von Lithium-Akkus

Bolivien hat den Aufbau einer eigenen Produktion von Lithium-Batterien angekündigt. Am Donnerstag gab Präsident Evo Morales die Investition von 900 Mio. Dollar (642 Mio. Euro) in den Aufbau einer eigenen Fertigung der High-Tech-Stromspeicher bekannt. Im Jahr 2014 soll die Produktion anlaufen. In dem südamerikanischen Binnenstaat liegen die größten bekannten Lithiumvorkommen der Welt.

Daraus will Morales Kapital schlagen und sein Land vom Lieferanten des High-Tech-Metalls in einen Produzenten moderner Technologieprodukte verwandeln. Lithium-Ionen-Akkus stecken als Stromspeicher schon heute in den meisten Mobiltelefonen, MP3-Playern oder Laptop-Computern. In Zukunft könnten sie in wesentlich größerem Maßstab als Energieträger in Elektro- und Hybrid-Autos eingesetzt werden.

Bisher ist die Herstellung der Stromspeicher in Bolivien aber nicht über die Pilotphase hinausgekommen. Auch die Gespräche mit internationalen Unternehmen über eine Kooperation beim Aufbau einer Fertigung erbrachten offenbar nicht die von Morales gewünschten Ergebnisse. Die Konzerne seien nur am Kauf von Lithium-Carbonat, dem Rohstoff für die Akkuherstellung, interessiert, sagte Morales. Aber "wir brauchen Partner für die industrielle Fertigung von Lithium-Batterien in Bolivien", sagte er. Arbeitsplätze in der Industrie seien unerlässlich für den wirtschaftlichen Wohlstand der Nation. Statt ausländischer Investoren sei er nun auf der Suche nach ausländischen Technologiepartnern, erklärte Morales.

Bolivien besitze 70 Prozent der weltweiten Lithium-Reserven, sagte der Präsident. Das sei genug, um die weltweite Nachfrage für die kommenden 5.000 Jahre zu befriedigen. Laut einer Untersuchung der Geologischen Behörde der USA, USGS, liegen in Bolivien neun Millionen der weltweit auf 25,5 Millionen Tonnen geschätzten Lithium-Reserven. Führender Produzent des High-Tech-Metalls ist Boliviens Nachbarland Chile.

(APA/dapd)

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare