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App-Test

City Maps 2Go: Kostenlose Offlinekarten im Test

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch auch wenn das Smartphone die klassische Landkarte bereits weitestgehend ersetzt hat, so können die hohen Roamingkosten im Ausland (

) immer noch einen Strich durch die Urlaubspläne machen. Die Offlinekarten-App"City Maps 2Go"des österreichischen EntwicklerstudiosUlmon will dabei Abhilfe schaffen und will Android- und iOS-Smartphones zum perfekten Reisebegleiter machen. Die futurezone hat die derzeit kostenlose App getestet.

Mehr als 7800 Karten für 175 Länder auf Basis von Open-Street-Map-Karten stehen zum Download bereit, laufend sollen neue hinzukommen. Die Karten sind sehr detailliert, verbrauchen dabei aber auch relativ wenig Speicherplatz. Das Kartenmaterial von ganz Wien benötigt lediglich 8,4 Megabyte, bietet dabei aber dennoch sechs Zoomstufen. Auf den Karten finden sich zahlreiche Points of Interests, die in der iOS-Funktion sogar mit der Community geteilt werden können. Eine Navigationsfunktion fehlt, man arbeite derzeit allerdings an einer Offline-Navigation für Fußgänger. Ein vollständige Navigationslösung für Fahrzeuge wolle man nicht anbieten, da man sich weiterhin auf Städtenavigation konzentrieren wolle, wie Florian Kandler, CMO von Ulmon, gegenüber der futurezone betont. "Die App ist sehr kartenzentriert, der Nutzer soll damit seine Umgebung erforschen können und sich dabei wie auf einer klassischen Landkarte orientieren."

Kostenpflichtige Wikipedia-Artikel
Experimente mit Augmented Reality, wie die ebenfalls aus Österreich stammende App Wikitude, seien derzeit nicht angedacht. "Wir beobachten das, sehen aber noch keinen wirklichen Vorteil für unsere Nutzer. Die Karte wird weiterhin das Zentrum bleiben." Der soziale Aspekt soll allerdings weiter ausgebaut werden, bereits jetzt können iOS-Nutzer einen eigenen Account anlegen und neben Favoriten auch eigene Orte hinzufügen und diese dann mit Freunden teilen.

Auch Zusatzinformationen, wie Hotelbewertungen von Booking.com sowie Wikipedia-Artikel zu Sehenswürdigkeiten, können angezeigt werden. Für die letzte Funktion, auch Wiki Plus genannt, bittet Ulmon jedoch zur Kasse. Um 2,39 Euro können alle 110.000 Wikipedia-Artikel innerhalb der App freigeschalten werden, der erste Absatz ist allerdings auch in der kostenlosen Variante lesbar.

Dass sich Ulmon an fremden Daten bereichern würde, findet Kandler nicht: "Der Wert liegt nicht in den Daten, sondern in der Aufbereitung. Wir sind ja auch in der Open-Street-Map-Community aktiv und lassen unsere Verbesserungen des Kartenmaterials in die öffentlichen Daten einfließen." Das sei auch das Faszinierende an der Open-Street-Map-Bewegung, die, ähnlich wie Wikipedia, auf die Informationen der eigenen Nutzer aufbaut. Dabei trägt jeder Nutzer von City Maps2Go zur Verbesserung des Kartenmaterials bei. "Mit dem großen Player Google Maps wäre das nicht möglich, da könnte ich höchstens ein paar Pins anzeigen, aber nicht das Kartenmaterial selbst verändern", sagt Kandler. Außerdem biete City Maps 2Go einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem Offline-Feature von Google Maps, da das Kartenmaterial auf Vektorgrafiken basiert und so deutlich platzsparender ist.

Internationaler Erfolg
Derzeit führt City Maps 2Go in neun Ländern das Ranking der meistgeladenen iOS-Apps an, darunter neben Österreich auch Spanien, Deutschland und Frankreich. Insgesamt findet sich die App in 74 Ländern in den Top 10 wieder. Zur Feier des großen Erfolges steht die iOS-App, die sowohl für das iPhone als auch für das iPad konzipiert wurde, heute kostenlos zum Download bereits. Der übliche Preis beträgt 1,59 Euro. Android-Nutzer können die App auch in nächster Zeit kostenlos herunterladen, müssen aber noch mit der Version 3.6 Vorlieb nehmen, der die Community-Funktionen sowie die Bewertungen von Booking.com fehlen. Ein Update soll aber in nächster Zeit veröffentlicht werden.

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