Alternativen

Die stärksten iPhone 6-Konkurrenten im Überblick

Apple hat am Dienstagabend die neue Generation seiner iPhone-Reihe vorgestellt. Die Apple-Smartphones erfinden das Rad nicht neu, zählen aber dennoch zu den meistverkauften Geräten der Branche. Die Konkurrenz ist mittlerweile stark, vor allem günstigere Android-Modelle machen dem US-Konzern das Leben schwer. Die futurezone hat die wichtigsten Modelle miteinander verglichen und die bislang bekannten technischen Daten des iPhone 6 und iPhone 6 Plus analysiert.

Display

Erstmals seit zwei Jahren hat Apple den Bildschirm des iPhones vergrößert. Der Sprung fällt deutlicher aus als zuvor, statt 4 Zoll misst die Bildschirmdiagonale des iPhone 6 nun 4,7 Zoll. Damit ist das iPhone 6 weiterhin deutlich kleiner als die Modelle der Konkurrenz. Derzeit hat kein Hersteller ein Flaggschiff-Modell im Angebot, dessen Bildschirm kleiner als fünf Zoll ist. Sony und Samsung bieten lediglich Modelle der oberen Mittelklasse mit 4,7 Zoll-Display an.

Apple setzt weiterhin auf seine Retina-Displays, die mit einer Pixeldichte von 325 Pixel per Inch zwar weiterhin hochauflösend sind, im Vergleich mit der Konkurrenz aber zurückfallen. So sind Pixeldichten von 400 ppi und mehr bereits Standard bei High-End-Modellen, einige Smartphones mit 2K-Display (beispielsweise das LG G3) haben bereits weit über 500 ppi. Ein Unterschied ist mit dem freien Auge aber bereits ab 300 ppi kaum erkennbar, lediglich feine Schrift ist besser lesbar.

Das neue iPhone 6 Plus ist mit 5,5 Zoll bereits in die Kategorie der großen Smartphones einzureihen, ähnlich wie das Samsung Galaxy Note 4 (5,7 Zoll). Erstmals setzt Apple auf einen Full HD-Bildschirm (1920 mal 1080 Pixel) und schraubt damit auch die Pixeldichte auf 400 ppi hoch. Damit kommt Apple der Konkurrenz hinsichtlich der Schärfe deutlich näher als zuvor. Der Konzern dürfte wohl einen Kompromiss zwischen Schärfe und langer Akkulaufzeit gesucht haben. Ähnlich sieht es auch Sony, das beim Z3 auf ein 2K-Display verzichtet hat, da der Benutzer den Unterschied nicht sehen könne.

Kamera

Die Kamera des iPhone 6 hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert. Die Hauptkamera nimmt weiterhin Bilder mit 8 Megapixel Auflösung auf und ist ebenso lichtstark wie zuvor (f/2.2). Die Auflösung ist ausreichend für Schnappschüsse im Urlaub, viele Smartphones können aber zumindest auf dem Papier Besseres bieten. Einige Smartphone-Kameras, wie beispielsweise jene des Sony Z3 und des Nokia Lumia 930, können bereits herkömmliche Digitalkameras gut ersetzen und nehmen Bilder mit 20 Megapixel auf. Auch 4K-Videoaufnahme wird von der iPhone-Kamera nicht unterstützt.

Apple hat jedoch den Autofokus stark verbessert, dank Phasenvergleich soll das Smartphone doppelt so schnell wie zuvor den Fokus finden. Das iPhone 6 Plus hat zudem einen optischen Bildstabilisator verbaut, der vor Wacklern schützen soll. Im Vergleich zur Kamera des Nokia Lumia 930 oder Sony Xperia Z3 mit jeweil 20 Megapixel hinkt das iPhone 6 jedoch etwas hinterher.

Performance

In den beiden iPhone 6-Modellen ist künftig ein Apple A8-SoC zu finden. Dieser ist mit einem Dualcore-Prozessor mit 1,4 GHz Taktrate, einem Gigabyte RAM sowie einer neuen GPU ausgestattet. Während die CPU mit einem Performance-Plus von 25 Prozent nur leicht verbessert wurde, macht vor allem die GPU einen gewaltigen Schritt nach vorne. Der Grafikchip soll 50 Prozent schneller sein und das Texturkomprimierungs-Verfahren ATSC unterstützen. Die Werte wurden auch von bereits im Vorfeld der Präsentation geleakten Geekbench-Ergebnissen bestätigt.

Wie verhält sich das nun im Vergleich zu Android-Smartphones? Das ist schwer zu beurteilen, vor allem aufgrund der unterschiedlichen Plattformen. Auf dem Papier mag das iPhone der Android-Konkurrenz mit vier oder acht Kernen weit hinterherhinken, doch das ist bereits seit einigen Jahren der Fall. Apple designt seine Geräte jedoch stets so, dass sie zumindest zwei Jahre alle iOS-Updates erhalten können. Zum Flaschenhals könnte in naher Zukunft der mit einem Gigabyte recht knapp bemessene Arbeitsspeicher werden.

Akku

Ein großes Fragezeichen steht auch hinter der Größe des Akkus. Leaks zufolge soll das iPhone 6 über einen eher knapp bemessenen 1.810 mAh-Akku verfügen, im iPhone 6 Plus soll ein 2.915 mAh-Akku zu finden sein. Auch wenn Apple direkt keine Angaben zum Akku macht, die Sprechdauer soll sich deutlich verbessert haben. Statt zehn Stunden Telefonie (iPhone 5s) sollen bis zu 14 Stunden möglich sein. Im Vergleich zu anderen Android-Smartphones ist dieser Wert dennoch recht niedrig, weswegen man weiterhin von einem bis eineinhalb Tagen Laufzeit ausgehen kann.

Deutlich besser gelungen dürfte die Akkulaufzeit beim iPhone 6 Plus sein, das eine Sprechdauer von bis zu 24 Stunden ermöglichen soll. Auch Android-Smartphones wie das LG G3 oder das Samsung Galaxy S5 können mit 21 Stunden (Herstellerangabe) nicht mithalten. Hier darf man sich die größten Überraschungen erwarten, vor allem im Zusammenspiel mit iOS 8. Ob das iPhone 6 Plus jedoch die Zwei-Tage-Marke knacken oder mit dem Huawei Ascend Mate 7 (4000 mAh-Akku) mithalten kann, darf bezweifelt werden.

Sonstiges

Der Spott unter Android-Nutzern war groß, als Apple NFC im Zusammenspiel mit dem Bezahldienst Apple Pay als Neuerung anpries. Für den Benutzer wird sich vorerst wenig ändern, viele App-Entwickler dürften sich jedoch über den neuen Markt freuen. Ansonsten kann man, mit Ausnahme des Designs, technische Veränderungen mit der Lupe suchen. Ein neuer Motion-Prozessor, wie er bereits bei HTCs Flaggschiff One M8 oder dem Sony Xperia Z2 verbaut wird, soll Bewegungsdaten aus Beschleunigungssensor, Gyrosensor, Kompass und Barometer im Hintergrund für Schrittzähler und Fitness-Apps sammeln. So sollen die Daten energiesparend gesammelt werden.

Fazit

Auf dem Papier hat Apple aufgeholt, liegt dabei aber immer noch knapp hinter der rasant voranschreitenden Android-Konkurrenz. Das war aber bereits in der Vergangenheit so und das Gesamtpaket stimmte dennoch. Alle technischen Daten wurden leicht verbessert, mit Ausnahme des größeren Bildschirms fehlt ein überraschendes neues Feature. Wer somit den Umstieg von einer früheren iPhone-Generation auf ein neues Modell plant, sollte Android und Windows Phone ebenfalls in Betracht ziehen.

Diese haben insbesondere bei Design und Benutzerfreundlichkeit stark aufgeholt und sind meist günstiger zu haben. So gibt beispielsweise neben den Flaggschiff-Modellen der namhaften Hersteller auch günstige Modelle mit High-End-Ausstattung, beispielsweise das OnePlus One oder das Oppo Find 7.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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