Die Video-Apps Instavideo und Vine im Vergleich
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Die kleinen quadratischen Fotos haben sich mittlerweile weltweit als Kult etabliert. Das 1:1-Format hat Trend, egal auf welcher Plattform. Nachdem Dienste wie Instagram in den vergangenen Jahren imposante Erfolge verzeichnen konnten, wurde mit dem Twitter-Ableger Vine, der vor eine Jahr startete, eine neuartige Idee geboren. Geloopte sechs-sekündige Videoclips sind das Konzept der neuen Plattform. So meinte auch Mark Zuckerberg, CEO und Mitgründer des Mutterkonzernes Facebook unlängst, es seien die Videos, die die wichtigen Momente im Leben aufzeichnen und wiedergeben. Nach der erstmaligen Publikation des Twitter-Ablegers Vine vor gut sechs Monaten in Apples App Store reichte Instagram kürzlich nach und veröffentlichte ein bereits seit längerem erwartetes Update, das es nun erlaubt, auch Videos via Instagram zu teilen.
Kritik an
Instavideo und Vine
Es hagelte jedoch auch Kritik für beide Plattformen in diversen Internetforen. Sechs Sekunden auf Vine seien deutlich zu kurz, Instagrams neue Videofunktion zerstöre das Grundkonzept der App, hieß es seitens vieler User. Auch NYT-Autorin und intensive Instagram-Nutzerin, Jenna Wortham, kritisiert indessen in ihrem Blog, dass die kleinen quadratischen bearbeiteten Bilder einen Hauch an Fantasie vermitteln würden, während Videos zu realistisch wären und somit die Erfolgsidee der Plattform gefährden würden.
Instavideo und Vine
Vergleicht man die Interfaces beider Apps, werden Instagram-Nutzer auf Altgewohntes stoßen. Die Benutzeroberfläche hat sich kaum verändert, lediglich erscheint bei einem Video nun ein kleines graues Play-Symbol am rechten oberen Rand des Thumbnails. Um den
Videoclip zu starten, reicht es, das Vorschaufenster kurz anzutippen. Im Gegensatz dazu startet das Video bei Vine sofort und wird – anders als bei Instavideo – immer geloopt wiedergegeben. Mithilfe von Vine erstellte Videoclips erinnern zudem vor allem an GIF-Animationen, die sich in den 90er-Jahren besonderer Popularität erfreuten.
Sowohl bei Instagram als auch Vine gelten Beschränkungen für die maximale Dauer der aufgenommenen Videoclips. Während dem User bei Vine sechs Sekunden zur Verfügung stehen, bietet Instavideo immerhin mehr als doppelt so viel – bis zu 15 Sekunden - an potentieller Kapazität. Um eine Sequenz aufzunehmen, muss der Nutzer den Bildschirm mit dem Finger berühren. Solange der Touchscreen berührt wird, wird Videomaterial aufgenommen, ansonsten wird die Aufnahme pausiert. Dieser Mechanismus funktioniert auf beiden Plattformen exakt gleich. Zusätzliche Extras, wie zum Beispiel manuelles Fokussieren, gibt es dagegen nur bei Instavideo.
Effektspielerei
Um den für Vine typischen GIF-ähnlichen Effekt am besten umsetzen zu können, gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder man pausiert bei der Aufnahme zirka alle ein bis zwei Sekunden und wählt anschließend ein anderes Motiv, man führt eine Aktion durch und wählt als Endpunkt für die Kameraeinstellung möglichst den ursprünglichen Ausgangspunkt oder man berührt den Bildschirm jeweils nur für den Bruchteil einer Sekunde, um Videoclips im Stop-Motion-Stil zu erwirken. Eigene Videoclips aus der Galerie hochzuladen, ist bei beiden Anwendungen zumindest aus der mobilen Version nicht möglich. Laut Angabe der Entwickler von
Instagram verwendet Instavideo zudem den Bildstabilisator „Cinema“, den man zwar dezent bemerkt, jedoch wurde das aufgenommene Material im
Kurztest nicht wesentlich davon beeinflusst.
Nachbearbeitung
Anschließend können die aufgenommenen Clips bei
Instagram mit 13 verschiedenen Filtern versehen werden. Bei Vine allerdings gibt es keine Möglichkeit, die erstellten Kurzfilme nachträglich zu bearbeiten. Zu Videos auf beiden Plattformen können Hashtags hinzugefügt werden, bei Vine existiert außerdem Twitters Follower- sowie Hashtag-System. Zusätzlich gibt es bei dem Twitter-Ableger die Möglichkeit, Beiträge direkt mithilfe der App zu teilen.
Fazit
Während Vine meist nur als reines Anhängsel bei Twitter-Posts angesehen wird, bietet Instavideo neue Möglichkeiten in dem für Instagrammer gewohnten Umfeld. Wem sechs Sekunden zu kurz sind, wird eher zu Instavideo greifen, das außerdem mehr Möglichkeiten zur Gestaltung des Videos bietet. Die Startdauer des Videos erweist sich im futurezone-Kurztest bei Vine jedoch als deutlich kürzer, währenddessen Instavideo eine wesentlich längere Vorladezeit benötigt.
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