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Online-Dokumente

Doo.net: Mischung aus Dropbox und Evernote

Von der Gasrechnung über die Reisedokumente bis zum Handy-Vertrag: Der Cloud-Dienst Doo.net will künftig eine zentrale Sammelstelle für Dokumente aller Art sein und dem Nutzer das Leben bei der Organisation der Datenberge erleichtern. Gegründet von den Start-up-Investoren Frank Thelen, Marc Sieberger und Alex Koch aus Bonn, hat die Firma bereits 10 Millionen Dollar Kapital sammeln können (u.a. von Lars Hinrichs` HackFwd).

Doo.net zählt zu den aussichtsreichsten deutschen Produktivitäts-Start-ups - und das, obwohl man erst einen Bruchteil der geplanten Funktionen umgesetzt hat. Aktuell kann man Doo.net via Mac-OS-X-App bzw. Windows-8-Metro-App nutzen. Bald sollen auch iOS und Android-Versionen der Software folgen, damit auch Smartphones und Tablets auf die in der Doo.net-Cloud (übrigens europäische Server) gespeicherten Daten zugreifen können.

Ein bisschen mehr als Dropbox
Wie bei dem beliebten Online-Speicher Dropbox kann man in der Doo.net-App einen Ordner auf dem Computer definieren, von dem ein Back-up in der Cloud angelegt werden soll. Dabei kopiert Doo.net diese Daten aber nicht einfach von A nach B, sondern analysiert auch ihren Inhalt.

So ist es etwa mittels OCR (Optical Character Recognition) möglich, Dateiinhalte zu erkennen und sie entsprechenden Kategorien zuzuordnen. Neben der simplen Einordnung nach Dateityp kann die App Dokumente auch nach erwähnten Unternehmen, Orten und Dateiformaten zu ordnen und sie außerdem auf einer Zeitleiste darzustellen. Derzeit unterstützte Dateiformate sind Microsoft Office (DOC, DOCX, XLS, XLSX), iWorks (Pages, Numbers, Keynote), OpenOffice (.ods, .odt, .sxw, .sxc, .odf, .odp), RTF, TXT, JPEG, TIFF und PDF.

Die App kann übrigens auch komplett offline verwendet werden, die Übermittlung der persönlichen Daten an die Doo.net-Server ist nicht notwendig. Zur Online-Nutzung ist ein Doo.net-Account notwendig.

Neben dem lokalen Ordner kann man aktuell auch den eigenen Dropbox-Account sowie sein Gmail-Konto mit Doo.net verknüpfen.  Von dort kann sich die Anwendung ebenfalls Dokumente holen, zuordnen und automatisch verschlagworten. Da das nicht immer vollständig funktioniert, kann man händisch Metadaten wie Personen, Orte oder Unternehmen nachtragen. Erlaubt man Doo.net auch die Verknüpfung mit dem Kalender, kann es automatisch Erinnerungen erstellen - künftig in Verbindung mit fälligen Zahlungen, die aus Rechnungen ausgelesen werden, eine interessante Funktion. Der Direktimport von Dateien von Scanner und Digicam ist bereits möglich - wichtig für die Papierdokumente, die man erfassen möchte.

Ein bisschen weniger als Evernote
Die Desktop-App von Doo.net erinnert ein wenig an den Notizen-Dienst Evernote, bei dem man ebenfalls PDFs auf Text durchsuchen und zwischen verschiedenen Geräten synchronisieren kann. Anders als Evernote ist Doo.net aber weniger für die aktive Nutzung gedacht: So ist es derzeit nicht möglich, schnell ein Textdokument zu erstellen, um einen Gedanken festzuhalten. Will man eine Datei ändern, muss man sie mit einem anderen Programm (z.B. Evernote, Libre Office, Adobe-Software) geöffnet werden.

Wie Dropbox und Evernote ist das Geschäftsmodell von Doo.net nach dem Freemium-Modell aufgebaut. Das Hochladen von 2000 Dokumenten bzw. 1 GB Daten ist kostenlos, wer mehr Speicher braucht muss zahlen. 10 GB kosten etwa 4,99 Euro pro Monat, eine App-seitige Verschlüsselng der Daten gibt es erst bei den Paketen um 7,99 Euro/Monat (25 GB) bzw. 24,99 Euro/Monat (100 GB).

Beim Pioneers Festival, das Ende Oktober mit Unterstützung der futurezone in der Wiener Hofburg stattfindet, wird CEO Frank Thelen tiefere Einblicke in das anlaufende Geschäft des Cloud-Dienstes geben.

Mehr zum Thema

Der CEO von Doo.net, Frank Thelen, ist Gast des Pioneers Festival. Die Veranstaltung, die vom 29. bis 31. Oktober 2012 in der Wiener Hofburg über die Bühne geht, bringt neben Thelen eine ganze Reihe an internationalen und nationalen Internet-Unternehmern nach Wien. Mehr Infos dazu gibt es

hier
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Jakob Steinschaden

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