© Mozilla

Start

Erste Smartphones mit Firefox OS im Sommer

Die Smartphone-Branche hat einen neuen Player. Mozilla hat in Barcelona sein Handy-Betriebssystem Firefox OS freigegeben und weitere Details dazu verraten. Die Chancen für das System stehen nicht schlecht, da viele Partner gewonnen werden konnten. Unter den 18 Mobilfunk-Betreibern ist auch die Deutsche Telekom dabei, die im Sommer zusammen mit dem Hersteller Alcatel ein Smartphone mit dem Firefox-System in Polen einführen will.

Mehr Wahlmöglichkeiten
Die Deutsche Telekom beteilige sich bereits seit dem Start des Projekts im Jahr 2011 an der Entwicklung von Firefox OS, erklärte Vorstandschef René Obermann auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mozilla in Barcelona. Das Unternehmen wolle im Interesse seiner Kunden freie Wahlmöglichkeiten schaffen und setze deswegen auch auf offene Plattformen. „Der Launch des ersten Smartphones mit dem neuen Firefox-Betriebssystem in Europa ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Wettbewerb der Ökosysteme", sagte Obermann. Nach der Premiere im Sommer in Polen sollen im Laufe des Jahres weitere Länder in Osteuropa folgen.

Vor allem für Schwellenländer
Weitere Zielmärkte von Mozilla sind Spanien, Ungarn, Montenegro, Serbien; in Übersee werden Brasilien, Indien, Kolumbien, Mexiko und Venezuela anvisiert. In den USA soll Firefox OS erst 2014 starten. Das System soll von Mobilfunkern vor allem in Ländern angeboten werden, in denen sich Menschen die teuren Smartphones der Marktführer kaum leisten können.

ZTE, Huawei, Alcatel und LG dabei
Smartphones mit Firefox OS wird es neben Alctatel auch von ZTE, LG, Geeksphone und Huawei geben. Das Modell von ZTE heißt Open und hat ein 3,5-Zoll-Display und einen Einkern-Prozessor, 512MB Ram sowie eine 3,2 MP-Cam. Das Alcatel One Touch Fire hat ebenfalls ein 3,5 Zoll Display. Der Single-Core-Prozessor ist 1GHz schnell und wird von 256MB Ram unterstützt. 512MB Speicher sind verbaut, wie MicroSD kann erweitert werden. Weiters dabei sind eine 3,2MP-Cam, Bluetooth 3.0, WLan sowie ein austauschbarer 1400mAh-Akku. Tablet-Computer mit Firefox OS seien noch nicht geplant, doch gebe es bereits Entwickler, die das ausprobierten.

Offen und standardisiert
Die Software nutzt ausschließlich offene Web-Standards. „Das Internet sollte nie von irgendwelchen Firmen kontrolliert werden", sagte Kovacs mit Blick auf die führenden Unternehmen der Branche. Das Betriebssystem stellt alle nötigen Schnittstellen zwischen den Hardware-Bausteinen des Smartphones und der Software bereit. Dafür sorgen bei Firefox OS eine Reihe von Software-Bausteinen rund um HTML5 und JavaScript, die schlanke Linux-Plattform Gonk und die Software Gecko, die Web-Apps zum Laufen bringen. Auch Android hat einen Linux-Kern.

Android ist zwar offen, aber nicht Open-Source", sagte Mozilla-Entwickler Christian Heilmann auf die Frage, ob nicht schon das Google-System das leisten kann, was jetzt mit dem Firefox OS angestrebt wird. Und für Google stehen wie für alle großen Anbieter die kommerziellen Interessen im Mittelpunkt. Deswegen haben diese ihre Systeme so gestaltet, dass die Nutzer in ihrem jeweiligen Ökosystem bleiben, wie das in der Branche genannt wird. Und an den Online-Shops für die große Vielfalt der Apps verdienen die Anbieter kräftig mit.

Marktplatz
Mozilla hat auch einen Marktplatz bzw. App-Store inkludiert, wo Programm auf HTML5-Basis vertrieben werden können. Beim Firefox-Handy soll wieder das gesamte Internet zum App-Shop werden, die Anwendungen können über den „Firefox Marketplace" gefunden und heruntergeladen werden. „Firefox OS reißt die Mauern zwischen Apps und dem Web ein, weil Firefox-OS-Apps auf Webtechnologien wie HTML5 basieren", erklärte Mozilla-Manager Jay Sullivan.

App-Auswahl
Zum Start werden dort unter anderem Twitter, Facebook und auch die Spiele Where`s My Water oder Cut the rope verfügbar sein. Box ist mit seinem Cloud-Speicher vertreten, Nokia bietet Navigation über das Here-Service an. Zu den weiteren Unterstützern zählen SoundCloud, Pulse, Time Out und Airbnb. Die Abrechnung innerhalb des Marktplatzes kann über die Netzbetreiber abgewickelt werden.

Mehr zum Thema

  • Mozilla enthüllt erstes Firefox OS-Smartphone
  • ZTE: Erste Firefox OS-Geräte ab 2013 in Europa
  • Firefox: Cookies künftig automatisch blockiert
  • Firefox 19 steht zum Download bereit
  • FairPhone: Fair-Trade-Handy ohne Ausbeutung
  • Firefox: Plugins nur mehr per Klick ausführbar

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare