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Facebook: Kritik an Verknüpfung mit Instagram

Die von Facebook vergangene Woche angekündigten Änderungen in den Nutzungsbedingungen sind erwartungsgemäß auf Widerstand gestoßen: Zwei US-Konsumentenschutzgruppen haben CEO Mark Zuckerberg in einem Brief dazu aufgefordert, zurückzurudern, und mit einer Beschwerde bei der US-Regulierungsbehörde FTC gedroht.

Im Detail geht es um verschiedene Punkte in den Nutzungsbedingungen, die Facebook ändern will. Zum einen stoßen sich das Electronic Privacy Information Center und das Center for Digital Democracy daran, dass das Online-Netzwerk künftig die Nutzer nicht mehr zu Änderungen befragen will. Bis dato war es diesen möglich, Neuerungen bei 30 Prozent Wahlbeteiligung und mehr als 7000 Kommentaren abzulehnen.

Laut Facebook sei die Möglichkeit nicht wirklich angenommen worden. Was nicht unerwähnt bleiben sollte: Die Abstimmung war immer einigermaßen versteckt. Künftig will Facebook User-Feedback nur mehr via E-Mails und einer Fragemöglichkeit an die CHief Privacy Officer einholen.

Kontroverse Verknüpfung
Was die Konsumentengruppen ebenfalls erzürnt: Facebook hat vor, die Daten von Instagram-Nutzern (die Foto-App wurde um 715 Mio. Dollar aufgekauft) mit Facebook zu verknüpfen. Gerechtfertigt wird das damit, dass Facebook so beide Dienste verbessern und die Speicherung der Daten effizienter machen könne. Auch Google ist im Laufe des Jahres in die Kritik gekommen, weil sich die Firma mit neuen Nutzungsregeln, die über verschiedene Google-Dienste (YouTube, Gmail, Google+, etc.) verstreuten Nutzerdaten miteinander zu verknüpfen.

EU-Vertreter sagten am Montag, dass sie von Facebook erwarten würden, Instagram-Nutzern die Möglichkeit zu geben, dieser Verknüpfung der Daten zu widersprechen. Kritiker befürchten, dass Facebook auf diese Weise an noch mehr Daten für Werbezwecke herankommen könnte. Instagram hat mehr als 100 Millionen Nutzer und gehört zu den am stärksten wachsenden Internet-Diensten weltweit.

Zudem ist bekannt, dass Facebook an einem Werbe-Netzwerk arbeitet, das Facebook-Anzeigen à la Googles AdSense auf externe mobile Webseiten und Apps bringen soll. Auch zu diesem Zweck wären die Instagram wichtig für die Personalisierung dieser Werbeanzeigen.

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