Flir One ausprobiert: Wärmebild-Kamera für Smartphones
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2014 hat der US-Wärmebildspezialist mit dem Flir One eine Wärmebild-Kamera für das iPhone 5 vorgestellt. Diese war nicht nur günstiger als die meisten anderen Wärmebild-Kameras, sondern auch kompakter und einfacher zu verwenden. Der Nachteil: Sie war wie eine Handy-Hülle gebaut die nur für das iPhone 5 und 5S passte.
Die neue Version des Flir One ist kompakter und vielseitiger. Sie ist ein Ansteck-Modul, das in der iPhone-Variante per Lightning-Stecker und in der Android-Version über Micro-USB mit dem Smartphone verbunden wird. Die futurezone hat auf dem Mobile World Congress ein Vorserien-Modell für das iPhone ausprobiert.
Plug and Play
Das Flir One wird einfach ans iPhone angesteckt, mit der Taste an der Seite eingeschaltet und die App gestartet. Aufgrund des Lightning-Anschlusses kann die One in beide Richtungen angesteckt werden. So könnte man etwa Wärmebild-Selfies machen. Natürlich kann Flir One auch mit iPads mit Lightning-Anschluss verwendet werden.
Bei Android-Smartphones gibt es keine Norm für die Ausrichtung der Micro-USB-Buchse im Handy-Gehäuse. Flir ist sich dieses Problems bewusst und arbeitet an einer Lösung.Die Android-Version könnte eventuell ein Drehgelenk haben oder mit einem Adapter ausgeliefert werden, damit die Flir One in der gewünschten Richtung genutzt werden kann.
Einfache Handhabung
Die App ist,wie auch schon beim Vorgängermodell, einfach zu handhaben. Eine Vorschau zeigt die verschiedenen Falschfarben-Filter an, auf Wunsch können Messpunkte gesetzt werden. Die Flir One hat wieder zwei Kameralinsen, eine normale und eine Infrarot-Linse für das Wärmebild. Die beiden Bilder werden übereinander gelegt. Man sieht die Konturen dank der normalen Kamera, trotz Wärmebild-Ansicht. Gerade für User die noch keine Erfahrung mit der Wärmebild-Technik haben, ist dies von Vorteil.
Mit der App können Videos, Fotos und sogar Wärmebild-Panoramas und Time-Lapse-Aufnahmen gemacht werden. Flir hat zudem eine SDK für das Flir One veröffentlicht, damit zukünftig auch Apps anderer Hersteller für die Wärmebild-Kamera verfügbar sind.
Vier mal genauer
Laut Flir wurde der Sensor in der neuen One verbessert. Er hat jetzt eine vier Mal höhere Auflösung und muss weniger oft gekühlt werden. Für den User heißt das, dass es weniger Zwangspausen beim Nutzen der One gibt – auch wenn diese beim Vorgängermodell ohnehin nur an die ein bis zwei Sekunden gedauert haben.
Im Hands-On genügte es mit dem beschuhten Fuß kurz über den Teppichboden des Messestands zu streifen, damit Flir One den Temperaturunterschied anzeigen und damit eine unsichtbare Fährte sichtbar machen konnte. Das klappte auch schon mit dem Vorgängermodell, allerdings war die Spur weniger deutlich sichtbar. Die maximale Reichweite gibt Flir, wie bei der alten Version, mit 30 bis 35 Metern an.
Flir One hat einen eigenen Akku, damit der Betrieb nicht die Laufzeit des Smartphones zusätzlich belastet. Laut Flir hält der Akku des Prototypen derzeit für etwa eine Stunde. Dennoch ist die neue Version um gut ein Drittel leichter als das alte Modell.
Erster Eindruck
Die neue Version von Flir One ist eine deutliche Verbesserung zum Vorgängermodell. Das neue Format macht es praktischer zum Mitnehmen und mit einer Android-Variante steigt natürlich auch die Anzahl der potenzieller Käufer um ein vielfaches.
Flir peilt einen Marktstart für Mitte des Jahres an. Der Preis steht noch nicht fest, soll aber unter 300 US-Dollar betragen. Kunden aus Österreich sollen das neue Flir One ab dem dritten oder vierten Quartal online von Flirs britischem Online-Shop bestellen können.
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Disclaimer: Redakteure der futurezone berichteten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, ZTE und T-Mobile übernommen.
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