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Konferenz

Fünf Dinge, die man sich von der Google I/O erwarten kann

Erstmals hat Google 2016 seine jährliche Entwicklerkonferenz I/O aus den stickigen Hallen des Moscone Center in San Francisco an eine Open-Air-Location vor den Toren seines Bürokomplexes in Mountain View verlegt. Was dabei herausgekommen ist, glich mehr einem Festival als einer Konferenz. Google selbst spricht ebenfalls von einem „Developer Festival“, bei dem es für Google-Fans allerhand Neuigkeiten geben wird.

Im Vorfeld brodelte bereits heftig die Gerüchteküche, welche Neuerungen das Unternehmen unter CEO Sundar Pichai heuer präsentieren könnte. Handfeste Infos sind diesmal allerdings nur wenige durchgesickert, auf fünf Schwerpunkte kann man sich aber dennoch bereits einstellen.

Android

Einer der Mittelpunkte der heurigen Konferenz wird Android O sein. Wie bereits im Vorjahr wurde bereits vorab eine erste Preview zum Download zur Verfügung gestellt. Entwickler dürfen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine weitere Developer Preview des Betriebssystems einstellen. Android O enthält eine Reihe von neuen Features und Verbesserungen. Besonders die Akkulaufzeit der Geräte steht bei der neuen Version im Mittelpunkt. Außerdem soll Android äußerlich angepasst werden, so wurde das Notification-System abermals überarbeitet, um für mehr Übersichtlichkeit zu sorgen.

Abgesehen von der Veröffentlichung der Developer Preview hielt sich Google mit offiziellen Statements zu Android O bislang eher zurück. Das wird sich auf der I/O definitiv ändern, so werden detaillierte Erläuterungen der neuen Funktionen sowie ein Zeitplan für die nächsten Releases erwartet. Details könnte es auch zu Project Treble geben. Android soll künftig modular aufgebaut werden, um schnellere Updates zu ermöglichen.

Nachdem vor kurzem erstmals das Design von Googles neuem Betriebssystem-Projekt Fuchsia präsentiert wurde, könnte es auch auf der I/O Neuigkeiten dazu geben. Darüber, welche Pläne Google mit dem OS tatsächlich verfolgt, herrscht allerdings immer noch weitestgehend Unklarheit. Dass die I/O-Keynote tatsächlich Fakten zu Fuchsia bringt, wird als unwahrscheinlich angesehen, jedoch wäre es natürlich denkbar, dass es am Rande der Konferenz zumindest einige neue Details geben könnte.

Google Allo soll Messaging mit künstlicher Intelligenz schneller machen

Messenger

Im Rahmen der letztjährigen I/O hat Google seine etwas verwirrende Messenger-Strategie fortgesetzt und den WhatsApp-Konkurrenten Allo präsentiert. Im Mittelpunkt steht dabei der persönliche Assistent Google Assistent, der ebenfalls in Googles hauseigenen Smartphone-Flaggschiffen Pixel zum Einsatz kommt. Gleichzeitig wurde die Videochat-App Duo präsentiert.

Im Rahmen der I/O dürften neue Funktionen für die Apps präsentiert werden. Allo könnte demnach eine Web-Oberfläche bekommen, außerdem könnten die beiden Apps zusammenwachsen. Konkret wird spekuliert, dass Duo-Videoanrufe aus Allo heraus gestartet werden können.

Hardware

Das Google im Rahmen der I/O neue Hardware oder gar Neuauflagen seiner Pixel-Smartphones präsentiert, ist aktuell eher unwahrscheinlich. Im letzten Jahr wurde der vernetzte Lautsprecher Google Home gezeigt, für den es heuer wohl einige neue Ankündigungen geben wird.

Denkbar wären einerseits neue Funktionen, andererseits aber auch eine mögliche Ausweitung der Länder, in der er verkauft wird. In Österreich und in Deutschland ist das Gerät aktuell nicht auf offiziellem Wege erhältlich, kann aber über Großbritannien oder die USA importiert werden.

Vereinzelt wird auch berichtet, dass Google mit einer veränderten Variante des Lautsprechers doch Hardware vorstellen könnte.

Virtual Reality

Im vergangenen Jahr hat Google seine eigene Virtual-Reality-Plattform Daydream in Mountain View und die dazugehörigen Pläne, den VR-Markt zu dominieren, präsentiert. Wirklich durchgestartet ist Daydream bis heute allerdings noch nicht, ein Hauptgrund dafür ist die eher verhaltene Akzeptanz bei den Hardware-Herstellern. Smartphone-Gigant Samsung hat etwa bei seinen aktuellen Spitzenmodellen auf Daydream-Support verzichtet.

Google hat darum allen Grund dazu, die Verbreitung seiner VR-Plattform anzukurbeln und sie den anwesenden Entwicklern schmackhaft zu machen. In zahlreichen geplanten Sessions wird das auch auf der Konferenz passieren. Aus diesem Grund ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass es die ein oder andere Ankündigung zu der Plattform geben wird.

Neues könnte es auch zu Project Tango geben. Entsprechende Smartphones und Tablets sind mit 3D-Kameras ausgestattet und können so dreidimensionale Räume erfassen. Dadurch sind auch völlig neuartige Augmented-Reality-Anwendungen möglich, da die Geräte mithilfe der Kameras die Umgebung viel besser erfassen können.

Künstliche Intelligenz

Das Thema KI stand bereits bei Microsofts-Entwicklerkonferenz Build an prominenter Stelle im Programm. Auch das Programm der I/O lässt darauf schließen, dass sich wieder ein beträchtlicher Teil der Vorträge und Sessions mit künstlicher Intelligenz beschäftigen wird.

Eines der wichtigsten Projekte für Google ist hier der Assistent. Möglich wäre etwa, dass Google die entsprechenden Software-Programmierschnittstellen ausweitet, neue Partner bekannt gibt, oder den digitalen Assistenten prominenter in Android integriert, so, dass er nicht nur Nutzern von Allo und den Pixel-Phones offen steht.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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