
Getestet: Ein GPS-Tracker für alle Fälle
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Der simvalley Mobile GT-280v2 ist für knapp 75 Euro im Handel erhältlich und liegt damit im preislichen Mittelfeld. Zahlreiche Händler bieten bereits Tracker um 50 Euro an, diese sind allerdings bei weitem nicht so gut ausgestattet wie der GT-280v2. Ein GSM-Modul zur Positionsbestimmung über das Mobilfunknetz steht als Backup zur Verfügung, falls kein GPS-Signal gefunden werden kann. Dazu ist allerdings eine SIM-Karte erforderlich, die sich nicht im Lieferumfang befindet. Die erhaltenen Daten, ein etwas kryptisch wirkender Zeichensatz, kann dann in der mitgelieferte Software (nur für Windows) eingegeben werden, die dann die grobe Position anzeigt. In den Tests funktionierte das relativ gut und war bis auf 200 Meter Genauigkeit möglich.
Ohne SIM-Karte lässt sich das Gerät nicht konfigurieren, denn das erfolgt nur über SMS. Der USB-Anschluss, der sich hinter der Plastikabdeckung verbirgt, ist lediglich für das Aufladen vorgesehen. Eine Akkuladung soll, sofern der Sleep-Modus nicht aktiviert ist, knapp drei Tage halten.
Wo bin ich?
Die Hauptfunktion des Trackers erwies sich im Test als zuverlässig, allerdings war das GPS-Signal im Stadtgebiet und bei Schlechtwetter oft nicht verfügbar. So kam in der Antwort-SMS häufig lediglich der GSM-Code zurück, der allerdings nur über die mitgelieferte PC-Anwendung die Position anzeigen kann. Eine schnelle Bestimmung über Google Maps ist so nicht möglich. Auch erwies sich die Antwortzeit oft als relativ lang. Gelegentlich musste man nach der Anforderungs-SMS bis zu zwei Minuten auf eine Antwort mit den Koordinaten warten. Diese Daten sind allerdings sehr genau und mit der Positionsbestimmung von modernen Smartphones vergleichbar.
Geofencing - ein virtueller Zaun
Mit der Geofencing -Funktion lässt sich ein virtueller Radius um eine bestimmte Position ziehen. Sobald dieser überschritten wird, benachrichtigt der GT-280v2 das eingerichtete "Guardian Phone" per SMS über seinen aktuellen Standort und dass der eingestellte Aktionsradius verlassen wurde. Diese Funktion kann zum Beispiel zum Schutz des eigenen Autos vor Diebstahl verwendet werden. Über einen weiteren Parameter lässt sich auch der Aktualisierungsintervall einstellen, der allerdings mit Bedacht gewählt werden sollte. Denn jede Abfrage schlägt sich auf den Stromverbrauch nieder und so ist bei der kleinsten Einheit (eine Minute) der 700 mAh-Akku schnell erschöpft. Hier empfiehlt simvalley eine andere Lösung: die Geofencing-Funktion soll mit dem Sleep-Modus kombiniert werden. So wird der Tracker tatsächlich nur dann aktiviert, wenn er eine Abfrage starten muss.
Notruf-Funktion
Ebenfalls sehr praktisch ist die SOS-Funktion. Über längeren Druck auf die SOS-Taste wird eine Notfall-SMS an bis zu fünf eingespeicherte Nummern versandt, in der die aktuelle Position vermerkt ist. Das kann insbesondere für ältere Menschen im Notfall eine Hilfe sein. Über die Callback-Funktion lässt sich sogar über den kleinen GPS-Tracker telefonieren. Dazu sendet das Guardian Phone einfach eine SMS an den Tracker und wird prompt "zurückgerufen". In der Mitte des GT 280v2 befindet sich ein Mikrofon sowie ein Lautsprecher, mit dem zwar in lauteren Umgebungen nur schwer kommuniziert werden kann, die für Notfälle allerdings durchaus verwendbar sind.
Tracker, kein Logger
Die einzige Funktion, die dem GT-280v2 abgeht ist Logging. Damit wäre eine laufende Aufzeichnung des Standortes möglich, als Alternative steht nur das "Tracking" zur Verfügung, über das in bestimmten Intervallen (beginnend bei einer Minute) die Position per SMS an das Guardian Phone geschickt wird. Andere Geräte können dies allerdings in viel kleineren Intervallen und machen so eine deutlich genauere Protokollierung möglich. Außerdem ist das Versenden von SMS - zumindest sofern kein Flattarif gebucht wurde oder man sich im Ausland befindet - mit Kosten verbunden.
Fazit
Diebstahlschutz, Benachrichtigung im Notfall oder einfach nur simples Tracking - die Einsatzmöglichkeiten für den GT-280v2 sind groß. Da die Informationen per SMS versendet werden, ist der kostengünstige Einsatz - zumindest im geringen Ausmaß - auch im Ausland möglich. So ist der GPS-GSM-Tracker eine günstige Alternative für den Alltag. Um 20 Euro weniger erhält man mit dem GT-170v2 nahezu das selbe Gerät, hier fehlen allerdings nur die Callback- und die SOS-Funktion (kein Mikrofon/Lautsprecher).
Alternativen
Ortsbezogene Dienste, die das Teilen des Standortes mit anderen Freunden ermöglichen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Zu den beliebtesten Angeboten zählen neben Google Latitude auch Foursquare. Doch Foursquare unterscheidet sich in einem Punkt essenziell von Latitude: der Nutzer muss selbst am Ort "einchecken", um seinen Standort Freunden bekannt zu machen. Latitude aktualisiert den Standort laufend mit der Hilfe von GPS-, WLAN- und Mobilfunkdaten und macht diese Daten wahlweise vollkommen öffentlich, gibt sie nur gewissen Freunden frei, oder speichert sie nur für die private Nutzung. Derartige Logs können sich durchaus als vorteilhaft erweisen, da sie zum Beispiel den Besuch in einer fremden Stadt nachvollziehbar machen und so das Auffinden besuchter Orte auch nachträglich erleichtert. Einzige Voraussetzung ist eine laufende Internetverbindung, da die Daten an den Google-Server übermittelt werden müssen. Das kann, auch wenn nicht sehr viele Daten übermittelt werden, im Ausland relativ kostspielig sein.
Kommentare