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Russland

Girls Around Me: Kontroverse um "Stalker-App"

Ausgehend von einem Artikel bei Cult Of Mac, ist über die russische iPhone-App "Girls Around Me" eine Welle der Entrüstung hereingebrochen. Der als "Stalker-App" bezeichneten Anwendung wurde vor allem in englischsprachigen Medien vorgeworfen, Nutzerdaten zu missbrauchen, um den Aufenthaltsort von weiblichen Foursquare-Nutzerinnen zu verraten.

"Girls Around Me" funktioniert in etwa folgendermaßen: Es scannt die Umgebung des Benutzers nach öffentlichen Check-Ins von Foursquare-Nutzern und erlaubt es, diese nach "männlich-weiblich" zu filtern. Die Check-Ins werden, wenn verfügbar, mit den passenden öffentlichen Facebook-Profilen der Nutzer verknüpft - und schon bekommt man tiefe Einblicke zu Personen in der näheren Umgebung. "An App Takes Creepy To A New Level", titelte etwa die New York Times.

Konsequenzen
Sowohl Foursquare als auch Facebook wurde vorgeworfen, die Privatsphäre der Nutzer zu vernachlässigen. Wegen der schlechten Presse warf Apple die App aus seinem App Store, und Foursquare kappte die Verbindung zu seiner API, auf die "Girls Around Me" zugriff. Die russische Hersteller-Firma, i-Free Innovations, feuerte sogleich zurück, sprach von "unethischem Verhalten" und sieht sich als "Sündenbock" missbraucht, an dem eine neue Diskussion über Privatsphäre entfacht werde.

Auch Martin Weigert von Netzwertig.com versteht die "unangemessene Empörung" rund um "Girls Around Me" nicht. "Allein weil die Applikation im Prinzip nichts anderes tat, als öffentliche Standortangaben bei foursquare inklusive von Nutzern angegebener Links zu Facebook-Profilen auf einer Google-Karte darzustellen, ist die mediale Empörung nicht nachvollziehbar", schreibt Weigert. Eine ganze Reihe anderer Apps würde ähnliche Informationen bieten.

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