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IFA 2014

HTC Desire 820 im Hands-On: Acht Kerne für ein Selfie

Seit den Oscars möchte man schon fast glauben, es gäbe nichts wichtigeres mehr als Selfies. Das sehen mittlerweile auch die Smartphone-Hersteller so und legen immer mehr Wert auf eine gute Frontkamera.

War sie einst noch eine kleine Draufgabe für Videotelefonie, so ist sie nun bei einigen Modellen bei der Qualität fast schon gleichauf mit der Hauptkamera. HTCs neueste Ergänzung der Desire-Reihe, das Desire 820, folgt diesem Trend und setzt auf eine 8-Megapixel-Frontkamera. Die futurezone hat das Selfie-Smartphone ausprobiert.

Unibody aus Plastik

Das Desire 820 folgt dem erst sechs Monate alten Desire 816 nach und ähnelt diesem optisch stark. Die Front setzt auf das markante Design des HTC One, auch die beiden BoomSound Stereo-Lautsprecher sind oben und unten zu finden. Dreht man das Desire 820 um, wird der Unterschied zwischen One und Desire rasch deutlich. Statt Aluminium kommt glatter Kunststoff zum Einsatz, der sich im Hands-On als Magnet für Fingerabdrücke und Fettschmierer erwies.

Obwohl das Desire 820 aus Kunststoff gefertigt ist, fühlt es sich hochwertig und wie aus einem Guss an. Tatsächlich ist das Gehäuse auch im Unibody-Stil gehalten, an der Schale wurde nichts verklebt, verschraubt oder mit Haken befestigt. Das Gehäuse macht einen stabilen Eindruck, bei leichtem Ausüben von Druck gibt nichts nach. Auch die Lautstärkewippe und die Power-Taste fühlen sich hochwertig verarbeitet an und klappern nicht.

Halber Octacore-SoC

Das Desire 820 ist gleich groß wie sein Vorgänger, der 5,5 Zoll LC-Bildschirm löst weiterhin mit 720p auf und überzeugte im Hands-On mit guter Qualität. Unter der Haube verrichtet ein 64-Bit Octacore-Prozessor (Snapdragon 615) von Qualcomm seine Arbeit.

Da die CPU im Big-Little-Gespann arbeitet, werden stets nur vier Kerne gleichzeitig aktiviert. Für Apps, die viel Leistung benötigen, werden die vier Kerne mit 1,5 GHz Taktrate aktiviert, ansonsten laufen die vier anderen Kerne mit 1 GHz. Im Hands-On ließ sich die HTC-Oberfläche flott bedienen, das Desire 820 läuft auf Android 4.4.

Selfie-Experte

Das eigentliche Highlight ist laut HTC die Frontkamera, die Bilder mit acht Megapixel aufnimmt. Die Testumgebung für das Hands-On war sehr schlecht ausgeleuchtet, dennoch war die Qualität der Probeaufnahmen gut. Der Autofokus war flott und erkannte Gesichter nahezu sofort, wenn sie im Sucherbereich sichtbar waren. Ein neuer Selfie-Modus für die Kamera-App soll das Aufnehmen erleichtern und kommt mit einigen Spaß-Funktionen.

So lassen sich beispielsweise zwei Gesichter miteinander „verschmelzen“, ein Schieberegler bestimmmt den Grad der Transformation. Mit einer neuen Photo-Booth-App kann der Benutzer zudem seine Selfies verwalten und rasch Collagen zum Teilen erstellen. Die Rückkamera hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert und nimmt weiterhin Bilder mit 13 Megapixel (f/2.2) sowie Videos in 1080p auf.

Erstes Fazit

HTCs neues Mittelklasse-Modell ist vielversprechend. Die Verarbeitung ist trotz Kunststoff hochwertig und auch die verbaute Hardware bietet ausreichend Leistung für kommende Android-Versionen. Die „Selfie-Kamera“ weiß zu überzeugen, bei der Bildqualität steht sie den Hauptkameras vieler Smartphones um nichts nach. Das Desire 820 soll ab Ende September um 329 Euro (UVP) erhältlich sein.

Alle Neuigkeiten und Hintergrundberichte zur IFA in Berlin

Disclaimer:

Redakteure der futurezone berichten vor Ort von der IFA in Berlin. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, Sony, HB Austria und Philips übernommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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Michael Leitner

Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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