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Smartphone

HTC Desire Eye im Hands-On: Mehr als nur Selfies

HTC hat in den vergangenen zwei Jahren wieder Ordnung in sein etwas chaotisches Smartphone-Lineup gebracht. Die High-End-Modelle mit hochwertiger Verarbeitung war fortan die One-Serie, die Desire-Reihe umfasste wiederum Mittelklasse-Smartphones, die etwas günstiger verfügbar waren.

Doch nun hat der Konzern mit dem Desire Eye die so harmonische Ordnung wieder auf den Kopf gestellt. Das Smartphone ist ebenso gut ausgestattet wie

das Flaggschiff HTC One M8
, verfügt aber über zwei deutlich bessere Kameras und ist wasserdicht. Was soll das eigentlich? Die futurezone hat das Smartphone einem kurzen Hands-On unterzogen.

Kunststoff-Unibody

HTC bleibt beim Desire Eye zumindest seiner Design-Linie treu und verbaut lediglich Kunststoff. Wie bei den anderen aktuellen Desire-Modellen kommt das „Double Shot“-Verfahren zum Einsatz, wodurch das Gehäuse als Unibody ausgeführt wird. So gibt es keinerlei störende Übergänge oder Spaltmaße, in denen sich Dreck ablagern könnte.

Der Kunststoff ist im Gegensatz zum

Desire 820
nicht glatt, sondern eher matt und griffig. Das dürfte wohl daran liegen, dass HTC das Gehäuse des Desire Eye wasserdicht ausgeführt hat. Das Smartphone kann dank IPx7-Zertifizierung bis zu 30 Minuten lang einen Meter tief untergetaucht werden.

Obwohl das Smartphone mit 8,5 Millimetern relativ dünn ist, machte es im Hands-On einen deutlich dickeren Eindruck. Es ließ sich angenehm halten, mit 154 Gramm ist es nur unwesentlich leichter als das HTC One M8 (160 Gramm). Etwas störend war, dass sich die Lautstärkewippe sowie der Power-Button an der rechten Seite nur schwer ertasten ließen. Auch der Druckpunkt saß etwas tief, dennoch ließen sich die Tasten gut betätigen.

Gespiegelte Kameras

Der 5,2 Zoll große Full HD-Bildschirm ließ im Kurztest keinerlei Makel erkennen und war angenehm hell. Wie beim HTC One M8 kommt ein Super LCD3-Bildschirm zum Einsatz, die Qualität ist ähnlich gut. Highlight des Desire Eye sind die beiden Kameras, die nahezu ident sind. Statt die clevere Idee der drehbaren Kamera

von Oppos N1
zu kopieren, hat HTC einfach zwei Mal die gleiche Kamera verbaut.

Beide lösen mit 13 Megapixel auf, verfügen über einen Dual LED-Blitz und können Videos in 1080p aufzeichnen. Der einzige Unterschied liegt in der Linse: Die Rückkamera ist mit f/2.0 etwas lichtstärker (Frontkamera: f/2.2), die Frontkamera geht dafür aber mit 22 mm Brennweite etwas weiter in den Weitwinkelbereich (Rückkamera: 28 mm). Im Kurztest überzeugten die Ergebnisse der Frontkamera, das Bild war gestochen scharf und auch im Licht der düsteren Halle gut erkennbar.

Mit neuen Software-Funktionen, wie beispielsweise dem Dual Shot für gleichzeitige Aufnahmen mit Front- und Rückkamera, will man Selfie-Fotografen locken. Auch das bereits beim Desire 820 gezeigte Mixen von Gesichtern oder das neue Einfügen von Personen in eine Live-Aufnahme gehen leicht von der Hand und machen Spaß. Die Kamera profitiert auch vom ungemein flotten Quadcore-Prozessor (Qualcomm Snapdragon 801), der Autofokus passte sich rasch an.

Fazit

Warum denn nicht gleich, HTC? Das Desire Eye liefert jene Kamera nach, die man sich beim HTC One M8 (und auch M7) bereits sehnlichst gewünscht hat. Mehr noch, die Selfie-zentrierte Frontkamera mit ebenso guter Qualität sowie das wasserdichte Gehäuse machen das bunte Smartphone zu einer interessanten Alternative zum HTC One M8. Auch Haptik und Verarbeitung wissen zu überzeugen. Mit der UVP von 529 Euro wird das Desire Eye ähnlich viel kosten wie das HTC One M8.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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