Mit dem X1 will Huawei auch in das Premium-Segment für kleine Tablets vorstoßen
Mit dem X1 will Huawei auch in das Premium-Segment für kleine Tablets vorstoßen
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Huawei MediaPad X1: Schlankes High-End-Tablet im Hands-On

Huawei MediaPad X1: Schlankes High-End-Tablet im Hands-On

Huawei konnte am Sonntag mit dem MediaPad X1 wirklich überraschen. Während alle anderen Produkte, wie das G6 und das TalkBand, bereits durch Leaks bekannt waren, hatte das X1 im Vorfeld keinerlei Auftritte. Es kann durchaus als angenehme Überraschung bezeichnet werden, denn auf dem Papier fordert Huawei mit dem 7-Zoll-Tablet Googles Nexus 7 und Apples iPad mini heraus. Die futurezone hatte auf dem Mobile World Congress Gelegenheit, das X1 für ein Hands-On auszuprobieren.

Schlank um jeden Preis

Optisch erinnert das X1 stark an das LG G Pad, das bereits seit einem halben Jahr auf dem Markt erhältlich ist. Doch in puncto Gewicht und Größe spielt das X1 in einer eigenen Liga und könnte tatsächlich schon fast eher ein großes Smartphone als ein Tablet sein. Mit 239 Gramm wiegt es nur ein wenig mehr als die Bildschirmriesen Nokia Lumia 1520 (209 Gramm) und das Sony Xperia Z Ultra (212 Gramm). Das Gewicht ist gleichmäßig verteilt. Das Tablet liegt überraschend gut in der Hand, die Kunststoff-Rückseite ist jedoch recht rutschig und fühlt sich für ein Tablet dieser Preisklasse billig an. Sie ist jedoch recht steif und gibt auch bei Druck nicht nach. Die Verarbeitung des Tablets ist hervorragend, es ließen sich keinerlei Übergänge zwischen Bildschirm und Gehäuse feststellen, die die Konstruktion beeinträchtigen oder als Schmutzfänger dienen könnten.

Laut Huawei ist das X1 das Tablet mit dem besten „Bildschirm-Rahmen-Verhältnis“. 80 Prozent der Front werden vom Bildschirm eingenommen, die Rahmenbreite links und rechts beträgt lediglich knapp drei Millimeter. Das ist platzsparend und sorgt dafür, dass sich das Tablet tatsächlich auch in eine Mantel-Tasche zwängen lässt. Allerdings ist es unerfreulich für jene, die ihr Tablet gerne an der Seite festhalten. Im Hands-On war das nur sehr mühsam möglich, auch wenn sich das X1 sehr angenehm an der Unterseite halten lässt. Zweifel kamen im Hands-On jedoch an der Aussage Huaweis auf, dass das X1 auch wie ein normales Smartphone zum Telefonieren verwendet werden kann. Es mag im Vergleich zu anderen Tablets deutlich leichter und kleiner sein, ist dabei aber nach wie vor zu groß für ein gemütliches Telefonat. Auch die einhändige Bedienung könnte sich mitunter schwierig gestalten.

Flott auf den ersten Blick

Der verbaute IPS-Bildschirm ist hervorragend, die Farben sind erstaunlich kräftig. Dank der Pixeldichte von 323 ppi (1920 mal 1200 Bildpunkte) ließ sich kein einzelner Pixel erkennen, Schrift und Bilder blieben durchgehend scharf. Auch der Blickwinkel war über jeden Zweifel erhaben, der Bildschirm verlor kaum an Helligkeit, auch bei steilen Winkeln. Als Betriebssystem kommt Android 4.2.2 mit Huaweis Oberfläche Emotion UI zum Einsatz. Die hat sich mittlerweile stark weiterentwickelt und ist nicht mehr ganz so verspielt wie zuvor. Der Quadcore-Prozessor sorgte dafür, dass diese zumindest sehr flott dargestellt wurde. Andere Apps, mit denen die Leistungsfähigkeit überprüft werden könnte, standen leider nicht zur Verfügung. Im Inneren des MediaPad X1 verrichtet der Huawei V9R1-SoC seine Arbeit, der bislang nur im Ascend Mate 2 zu finden war. Das wurde auf der CES angekündigt, ist aber ebenfalls noch nicht auf dem Markt zu finden, weswegen man für eine genauere Performance-Einschätzung wohl noch auf Testgeräte warten muss.

Die 13 Megapixel-Kamera, hinter der ein Sony Exmore RS-Sensor mit 28 mm Weitwinkel-Linse (f2.2) steckt, konnte im Hands-On ebenfalls noch nicht wirklich überzeugen, allerdings war die Testumgebung mit der finsteren Messe-Halle nicht gerade optimal. Die 5 Megapixel-Frontkamera soll dank einem „Beauty-Filter“ Selfies hübscher machen, allerdings ließ sich das im Hands-On nicht so recht nachvollziehen.

Fazit

Das Huawei MediaPad X1 ist ein interessantes Tablet, das aber womöglich einige Monate zu spät kommt. Die Verarbeitung ist sehr gut, auch die Hardware kann überzeugen, doch letztendlich kann es, mit Ausnahme seiner schlanken Maße, nur wenig bieten, was iPad mini und Nexus 7 nicht auch bereits können. Der Preis von 399 Euro dürfte viele potenzielle Käufer abschrecken, vor allem, da der Preis für das Nexus 7, das bereits ab 200 Euro verkauft wird, deutlich niedriger ist. Positiv ist jedoch, dass sich mit Huawei ein weiterer Hersteller an diesem Segment versucht und dabei gute Arbeit statt einer lieblosen Kopie abliefert.

Alle Neuigkeiten und Hintergrundberichte vom Mobile World Congress

Disclaimer:Redakteure der futurezone berichten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Ford, Huawei, Samsung, Sony und T-Mobile übernommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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