© Thomas Prenner

CES

Intel stellt integrierte 3D Kamera für Notebooks vor

Im Juni hat Intel die Senz3D USB-Kamera angekündigt. Wie zu erwarten war, wurde jetzt auf der CES die integrierte Version vorgestellt, die zukünftig in Notebooks, All-in-One-PCs und Tablets zum Einsatz kommen wird. Erste Geräte mit der RealSense 3D Kamera sollen ab Mitte des Jahres von Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo und NEC verfügbar sein. Bei der Pressekonferenz wurde das Kameramodul mit Prototypen von Asus, Dell und Lenovo vorgeführt.

Für Mooly Elen, Senior Vice President von Intel, ist eine 3D Kamera der nächste Schritt zu einer natürlicheren und intuitiveren Steuerung von Geräten. „3D ist natürlich, denn die ganze Welt ist in 3D.“ Auch die Stimmeingabe wird laut Elen an Bedeutung gewinnen: „Die Stimme ist wichtiger als Touch, denn Touch ist nicht natürlich und nicht intuitiv. Wenn wir miteinander reden, greifen wir uns ja auch nicht ständig gegenseitig dabei an.“

Spracheingabe

Die Spracherkennung von RealSense ist der Dragon Assistent. Ähnlich wie bei Apples Siri sollen ganze Sätze erkannt werden. Bei der Live-Demonstration wurde der Befehl: „Hey Dragon, ich möchte Family Guy anschauen“ erst beim zweiten Mal erkannt.

Die Frage nach einem Humus-Restaurant wurde prompt mit einer Suche auf Yelp beantwortet und die Bitte nach einem Elvis Presley Song führte zu Suchergebnissen auf Spotify.

3D Druck

Intel konnte für seine RealSense 3D Kamera bereits mehrere Partner gewinnen. 3D Systems wird die Software bereitstellen, um 3D-Objekte zu scannen, zu bearbeiten und in 3D auszudrucken.

Ein weiterer Partner ist Microsofts Skype. Durch die Tiefenerkennung von RealSense kann beim Skypen den Hintergrund ausgeblendet und ersetzt werden. Bei der Demonstration konnte dieses Feature noch nicht überzeugen, da der User nicht korrekt freigestellt wurde. Die Qualität erinnerte an eine schlechte Greenbox-Aufnahme.

Auch beim Aufnehmen normaler Fotos bietet die RealSense Kamera neue Funktionen. So kann sie Objekte im Vorder- oder im Hintergrund in Echtzeit unscharf machen oder etwa in Schwarzweiß darstellen.

Kinect Imitation

Die Steuerung von Windows 8 mittels Gesten funktionierte in der Live-Demonstration problemlos. Ähnlich wie bei der Gestensteuerung Kinect der Xbox One wird der Cursor mit der Handfläche bewegt. „Drückt“ man mit der Handfläche Richtung Display, wird ein Linksklick ausgeführt. Gescrollt wird, indem Daumen und Finger zusammengeführt werden und die Hand so in die gewünschte Scrollrichtung bewegt. Schüttelt man die Hand schnell von links nach rechts, kehrt man in die Kachelansicht zurück.

Mit RealSense sollen auch Spiele mit Handbewegungen und Gesten kontrolliert werden. Bei einem vorgeführten Spiel wurde die Flugrichtung mit der Hand bestimmt. Bei einem anderen wird die ganze Hand erkannt und ins Spiel eingebunden, um damit Figuren über einen Abgrund in Sicherheit zu bringen.

Gefühlserkennung

RealSense arbeitet laut Intel so präzise, dass es anhand der Augen, Augenbrauen, den Lippen und dem Mund die Emotionen des Users erkennen kann. Ein konkretes Beispiel, wie dieses Feature praktisch eingesetzt werden könnte, nannte Intel nicht.

Lernspiele

Stattdessen wurde noch ein fünfjähriges Kind auf die Bühne geholt, das die einfache Nutzung von Lernspielen mittels Gestensteuerung demonstrieren sollte. Anhand des verstörten Gesichtsausdruckes des Kindes konnte man davon ausgehen, dass dieses Angst vor Elen hatte, zu dessen Presseterminen ein gespielt rauer Umgangston mit seinen angestellten gehört.

Ein Spiel nutzte Augmented Reality, um auf einen Tisch eine virtuelle Farm einzublenden. Legt man Gegenstände oder die Hand darauf, wird dies als Teil der Spielwelt erkannt und die Figuren können sich darüber bewegen.

Zum Abschluss mussten das Kind und eine Intel-Mitarbeitern noch in ein Bett auf der Bühne, um die Fähigkeiten von RealSense als interaktives Buch zu demonstrieren. Dabei stand ein All in One PC am Bett, der eine interaktive Szene aus einem Buch zeigte. Wird aus dem Buch vorgelesen, wird dies durch die Spracherkennung erkannt und die entsprechende Szene angezeigt. Ob dem Kind nach schlafen zumute ist, nachdem es mittels Herumfuchteln vor einem Display virtuelle Figuren und Objekte bewegt hat, ist fraglich.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

mehr lesen
Gregor Gruber

Kommentare