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Überfällig

Junior: Mozilla arbeitet an iPad-Browser

Das Softwareunternehmen Mozilla präsentierte vergangenen Donnerstag erstmals einen Prototypen seines Browsers Firefox für das iPad. Unter dem Codenamen Junior werde bereits seit mehreren Monaten am neuen Browser gearbeitet, der laut dem Firefox-Entwickler Alex Limi "etwas vollkommen Neues werden soll." Bislang bot man lediglich eine App an, mit deren Hilfe die Tabs des Desktop-Browsers mit dem des iPad synchronisiert werden können.

Limi zufolge biete der Apple-Standardbrowser Safari "eine schreckliche Erfahrung", sei aber aus Mangel an Alternativen die derzeit beste Variante für das iPad. "Wir wollen den Browser für diesen Formfaktor vollkommen neu kreieren." Das ist, wie aus den ersten Screenshots hervorgeht, auch gelungen. Im Gegensatz zu anderen Browsern ist Junior stets im Vollbild-Modus und bietet keinerlei bekannte Elemente wie zum Beispiel eine URL-Leiste. Stattdessen finden sich lediglich zwei Symbole an der rechten sowie linken Seite, die in Höhe der Finger beim Halten des iPad sind.

Auf der linken Seite findet sich der Zurück-Knopf, mit dem im Verlauf zurückgegangen werden kann. Das Plus-Symbol auf der rechten Seite hingegen erweist sich als deutlich wichtiger. Es öffnet einen Bildschirm, der laut Firefox Designer Trond Werner Hansen "die drei wichtigsten Möglichkeiten zum Wechsel auf eine andere Seite anbietet." Oben werden kürzlich besuchte Webseiten als Vorschau angezeigt, in der Mitte finden sich die Lesezeichen sowie im unteren Drittel eine URL-Leiste mit Tastatur.

Tabs sucht man im Übrigen vergeblich: Mozilla hat diese Funktion vorerst nicht implementiert. Da sich Junior allerdings nach wie vor in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, könnten Tabs doch wieder ein Thema werden. Eine weitere nützliche Funktion soll die Nutzerverwaltung sein, mit Hilfe derer mehrere Nutzer ihre Profile auf dem Browser nutzen sollen. Im Gegensatz zur Desktop- sowie Android-Variante basiert Junior nicht auf der hauseigenen Gecko Rendering Engine, sondern greift auf die WebKit-Engine zurück. Dies ist auf Beschränkungen von Apple zurückzuführen, die für Browser-Apps nur die Verwendung der WebKit-Engine, auf die auch der Standardbrowser Safari aufbaut, erlauben.

Veröffentlichungstermin unbekannt
Auch Google arbeitet nach Angaben von Limi womöglich an einer Umsetzung des Browsers Chrome für iOS. Da dieser bereits in seiner Desktop-Variante auf WebKit aufbaut, sollte eine Portierung kein großes Problem darstellen. Opera umging mit Opera Mini allerdings die Beschränkung von Apple und rendert Webseiten nach wie vor mit seiner hauseigenen Presto-Engine, allerdings auf den eigenen Servern statt auf dem Gerät selbst. Ein Veröffentlichungstermin für Junior wurde nicht bekannt gegeben.

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