Datenschutz

Kinect: Microsofts Blick in die Wohnzimmer?

Wie Microsofts Chief Operating Officer Dennis Durkin vergangenen Donnerstag gegenüber Investoren durchblicken ließ, könnte die Kamera von Microsofts Xbox 360 Controller-System Kinect für Analysezwecke eingesetzt werden. Die gewonnen Daten könnten ausgewertet und für personalisierte Werbung genutzt werden, so Durkin.

Wie viele Leute sind im Raum?
So führte er aus: "Wir können Ihnen Inhalte auf Basis dessen, wer sie sind, anbieten.", berichtet der Wall Street Journal Blog Digits. "Wie viele Leute befinden sich im Raum, wenn Werbung geschaltet wird? Wie viele Leute sind im Raum, wenn ein Spiel gespielt wird? Mit dieser Art Gerät im Wohnzimmer bieten sich vollkommen neue Geschäftsmöglichkeiten."

Diese Zukunftsprognosen dürfte für Datenschützer eine Art Albtraum darstellen, wenngleich personalisierte Werbung keine besondere Neuerung mehr ist. Schon jetzt ist es zum Beispiel bei Facebook möglich, dass gewisse Anzeigen je nach Alter, Geschlecht, Interessen, oder sonstigen Eigenschaften, nur an die Personen ausgeliefert werden, die tatsächlich für das Produkt in Frage kommen. Sofern die Aussagen von Durkin jemals Realität werden sollten, erreicht diese Art zielgerichteter Werbung jedoch ganz neue Ebenen.

Microsoft dementiert
Ob es in naher Zukunft wirklich dazu kommt, ist allerdings fraglich. So hat Microsoft kurz nach Bekanntwerden dieser Aussagen derartige Pläne sofort dementiert. In einem Schreiben an das Wall Street Journal hieß es, dass keinerlei Aufzeichnungen von Kinect für personalisierte Werbung genutzt werden. Weiters hielt der Redmonter Konzern in dem Schreiben fest, dass die Privatsphäre der Kunden sehr ernst genommen werde. Diese Aussagen decken sich auch mit den aktuellen Datenschutzrichtlinien des Kinect System, wo explizit festgehalten wird, dass gewonnene Daten nicht für personalisierte Werbung genutzt werden.

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(futurezone)

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