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Microsoft-Programmierer

"Leistungsoptimierungen im Kernel unwichtig"

Aufgrund der "fehlenden, existentiellen Bedrohung für das Windows-Geschäft" sei Microsoft nicht daran interessiert, Leistungsverbesserungen am NT-Kernel vorzunehmen, so der anonyme Mitarbeiter in einem Blogeintrag. Dadurch würde die Entwicklung des Linux-Kernels "rasanter fortschreiten" als die des Windows-Kernels.

"Optimierungen spielen keine große Rolle"
Bereits bei Windows Vista geriet der Konzern in die Kritik, dass das Betriebssystem deutlich langsamer lief als Windows XP - und zwar auf gleicher Hardware. Erst bei Windows 7 (und in Folge Windows 8) wurden gewisse Leistungsoptimierungen vorgenommen, weil es plötzlich als "Bedrohung" wahrgenommen wurde. Doch nach wie vor würden die Leistungsoptimierungen "keine große Rolle" spielen. Bei Linux-Entwicklern würden kleinere Leistungsoptimierungen gelobt, bei Microsoft gäbe es hingegen kein Lob dafür.

Verbesserungsvorschläge würde die Zuständigen nur nerven, so der offenbar frustrierte Mitarbeiter, der auch gleichzeitig darüber spricht, dass Microsoft ein Problem habe, talentierte Mitarbeiter zu halten. Diese würden in Scharen zu anderen Konzernen wie Google flüchten. Microsoft ersetze die erfahrenen Programmierer dann mit Jungen, die gerade frisch von der Universität kommen würden. Denen fehle es aber an Erfahrung und sie würden ein funktionierendes System niemals verändern, so der Mitarbeiter, der der Meinung ist: "Beim Windows-Hersteller hat die Fäulnis bereits eingesetzt".

Mitarbeiter rudert zurück
Der anonyme Microsoft-Mitarbeiter ruderte in einem "Update" des Blog-Postings allerdings zurück. "All das ist außer Kontrolle geraten. Ich war zu harsch und ich habe nicht gewollt, dass darum so ein Wirbel gemacht wird. Ich hätte mein Posting besser durchdenken müssen. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich einen falschen Eindruck erweckt habe, wie es im Inneren aussieht."

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