Mio Alpha 2 im Test: Smarte Pulsuhr mit Gedächtnislücken
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Pulssensoren sind mittlerweile in fast jedem Gadget zu finden. Sei es Smartphone, Smartwatch, Bluetooth-Kopfhörer oder Fitness-Tracker: Der Puls ist rasch aufgezeichnet. Doch die Qualität dieser Sensoren schwankt stark, oftmals schießen die Werte plötzlich rasant nach oben, nur um dann ebenso schnell wieder auf ein unrealistisches Niveau zurückzufallen. Wer verlässliche Werte will, muss auf einen Brustgurt oder eine kostspielige Pulsuhr zurückgreifen.
Eine Alternative will nun Medisana mit der Mio Alpha 2 liefern. Die Pulsuhr lässt sich mit dem Smartphone verbinden und soll “EKG-genaue Werte” liefern. Die Präzision eines Brustgurtes, der Komfort einer Pulsuhr sowie die Smartphone-Funktionalität sollen die Mio Alpha 2 zu einer interessanten Alternative machen. Die futurezone hat die smarte Pulsuhr getestet.
Der Mio Alpha 2 ist deutlich anzusehen, dass es sich bei ihr um eine Sportuhr handelt. Das Design ist funktional, Kunststoff überwiegt. Auffällig ist vor allem das breite Armband aus Silikon, das mit einem Lochmuster versehen wurde. Dieses ist optisch nett anzusehen, hat aber einen angenehmen Effekt beim Training. Das luftige Design sorgt dafür, dass man unter dem Armband nicht so stark schwitzt. Das Armband wird mit einer Schließe sowie zwei Stiften fixiert, die in diese Löcher gesteckt werden. Dabei stehen insgesamt 15 verschiedene Stufen zur Auswahl.
Robust und clever
Die Mio Alpha 2 ist wasserdicht und kann somit problemlos nach dem Training mit Wasser abgewaschen werden. Laut Medisana ist die Mio Alpha 2 auch für Schwimmen geeignet, die Trainings können in der hauseigenen App “Mio Go” auch als “Schwimmen” oder “Rudern” gekennzeichnet werden. Auf Tauchen sollte man jedoch verzichten, auch wenn die Pulsuhr auf eine Tiefe von bis zu 30 Meter ausgelegt ist. Da die Uhr auf einen Touchscreen verzichtet, lässt sie sich auch unter Wasser bedienen. Die Bedienung ist aber zu Anfang etwas mühsam zu erlernen. Sowohl links als auch rechts wurden je eine breite Taste verbaut, die sich schwer ertasten und betätigen lässt.
Wer sich einen Fitness-Tracker erwartet, wird enttäuscht. Die Mio Alpha 2 ist trotz Bluetooth und Beschleunigungssensor lediglich eine Pulsuhr, Schlaf- oder Aktivitäts-Tracking über den Tag sucht man vergeblich. Als Pulsuhr verrichtet sie jedoch ihre Arbeit hervorragend. Der Puls ist binnen zehn Sekunden gefunden, die Pulsdaten werden dank Bluetooth Smart problemlos an kompatible Apps wie Runtastic weitergegeben. Auf diese sollte ohnedies zurückgegriffen werden, wenn man seine Daten ausführlich auswerten möchte. Die offizielle App “Mio Go” präsentiert die Daten nur sehr rudimentär. So werden lediglich die durchschnittlichen und besten Werte ausgegeben, die Kurve darunter zeigt den Pulsverlauf über die Dauer des Trainings. Hineinzoomen oder ein Vergleich mit der zurückgelegten Distanz und dem Tempo ist nicht möglich.
Bunte Hilfe
Medisana empfiehlt, die Uhr drei bis acht Zentimeter oberhalb des Handgelenks zu tragen. Diese für eine Uhr ungewöhnliche Position sorgt jedoch für ein unangenehmes Gefühl, zudem ist die Uhr so bei langärmliger Kleidung stets verdeckt. Die klassische Position für eine Uhr am Handgelenk beeinflusste den Sensor im Test aber offenbar nicht, die Messwerte waren ähnlich wie bei einem Lauf davor. Die Mio Alpha 2 kann bis zu 25 Stunden Training aufzeichnen, dann muss die Uhr mit der App synchronisiert und die Daten abgeladen werden. Mehr wäre auch mit dem Akku nicht möglich, der bei laufender Pulsmessung rund einen Tag durchhält. Ohne Pulsmessung soll die Uhr bei einer Akkuladung bis zu einen Monat durchhalten. Ein Wert, der trotz des kurzen Testzeitraums von zwei Wochen realistisch erscheint. Die Uhr wird mit einer mitgelieferten magnetischen Ladeschale geladen, deren USB-Kabel etwas zu kurz ausfällt.
Die Mio Alpha 2 (170 Euro UVP) ist eine interessante Alternative für all jene, die beim Training auf den Brustgurt verzichten, dabei aber dennoch den Puls präzise aufzeichnen wollen. Der Tragekomfort ist hervorragend, zudem muss die Uhr nur sehr selten aufgeladen werden. Doch eine Fitness-Smartwatch darf man sich nicht erwarten, das Smartphone bleibt bei der Mio Alpha 2 weiterhin ein wichtiger Begleiter.
Wen das stört, kann sich den Fitbit Surge anschauen, der ebenfalls über einen optischen Pulssensor, einem integrierten GPS-Sensor sowie einer langen Akkulaufzeit verfügt. Dafür werden jedoch 250 Euro fällig. Etwas günstiger ist derzeit die Sony Smartwatch 3 (knapp 180 Euro) zu haben, die auf Android Wear setzt und ebenfalls über einen GPS-Sensor verfügt. Der optische Pulssensor kann jedoch nicht mit jenem der Mio Alpha 2 mithalten.
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