© Pixlr/Autodesk Inc./Montage: Martin Krachler

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Mobiles Fotostudio Pixlr Express im Test

Während früher umständlich Fotoapparate mitgeschleppt werden mussten, um ein simples Erinnerungsfoto zu schießen, läutete das Smartphone auch im Bereich der Privatfotografie eine Revolution ein. Handykameras, die Bilder mit einer Auflösung von mehr als fünf Megapixeln erzielen, gehören mittlerweile zum Standard. Fotos können nun direkt auf dem Smartphone bearbeitet werden. Entwickler aus aller Welt liefern abertausende Apps, die diese Bearbeitung auch ermöglichen. Eine davon ist „Pixlr Express“. Die Anwendung ist gratis und werbefrei für Android als auch iOS („Pixlr Express PLUS“) erhältlich. Der Name des Entwicklers dürfte vor allem Ingenieuren ein Begriff sein: Der Softwarehersteller Autodesk, der auch die in der Branche bekannte Design-Software „AutoCAD“ liefert, betreut auch „Pixlr“.

Großer Funktionsumfang
Nach dem Import eines beliebigen Fotos aus der Bildgalerie des Gerätes wird das Bild im Bearbeitungsmodus angezeigt. Aufgeteilt auf sechs Kategorien finden die User unterschiedlichste Effekte und Anpassungsmöglichkeiten. Öffnet man eine der Kategorien, erscheinen zahlreiche weitere Subkategorien. In der Kategorie „Anpassung“ stehen dem Nutzer grundlegende Funktion wie beispielsweise Kontrast, Brennpunkt-Unschärfe, Farbe, Beschnitt und viele weitere zur Verfügung. Interessant ist auch die Funktion „Retuschieren“, die im Test etwaige Schönheitsfehler problemlos entfernte.

Unter dem Punkt „Effekt“ finden sich dutzende Filter wie etwa 15 verschiedene Optionen der Subkategorie „Vintage“. Die Kategorie „Überlagerungen“ bietet hunderte verschiedene Möglichkeiten, Effekte wie beispielweise Lichtmalerei, künstliche Raucheffekte, Vignette, Feuerwerke und andere Spielereien, die auf den zu bearbeitenden Fotos angewendet werden können. Des Weiteren beinhaltet „Pixlr Express“ auch eine Funktion, um Bilder mit Text zu versehen. Dieser kann per Handytastatur eingegeben werden und per Fingergestik in Größe und Form angepasst werden. Auch typische Comic-Ausdrücke oder unterschiedliche Symbole sind in der App unter „Aufkleber“ enthalten.

Viele Effekte aber keine Collagen
Laut Herstellerbeschreibung beinhaltet die App mehr als 600 Effekte, die von Usern angewendet werden können. Im Test zeigt sich allerdings, dass eine derart große Anzahl an Effekten auch Nachteile mit sich bringt. Zwar erlangt der User dadurch weitaus zahlreichere Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung seiner Fotos als bei vergleichbaren Applikationen, allerdings wird man gerade durch diese Vielzahl leicht überfordert. Aus mehr als hundert verschiedenen Filter den passenden zu suchen, kann sich dabei als durchaus zeitintensiv erweisen. Eine Funktion zum Erstellen von Collagen, die sich viele Anwender wünschen, hat der Entwickler Autodesk hingegen nicht berücksichtigt.

Fazit
Alles in allem ist „Pixlr Express“ ein durchaus empfehlenswerter Fotoeditor für unterwegs. Umsetzung und Handlichkeit überzeugten im Test. Die vielen unterschiedlichen Effekte bieten zwar maximalste Flexibilität bei der individuellen Gestaltung von Bildern, könnten den ein oder anderen Nutzer jedoch gerade mit ihrer Fülle an Anpassungsmöglichkeiten überfordern. Einzelne Effekte enthalten zudem zahlreiche weitere Möglichkeiten, um angepasst zu werden. Die Effekte müssen vor ihrer erstmaligen Nutzung in Form von Effektpaketen über eine Internetverbindung heruntergeladen werden. Dabei sollte man darauf achten, möglichst WLAN-Netzwerke zu verwenden, da die Größe dieser Pakete variiert und mehrere dutzend Megabytes groß sein kann. Lädt man alle 55 Effektpakete auf einmal, kann dadurch folglich ein überhöhter Datenverbrauch resultieren. 

Weitere Pluspunkte sind die „Rückgängig“ und „Wiederherstellen“-Buttons. Diese ersparen dem User während der Bearbeitung Nerven. Stürzt die App ab, geht jedoch jeglicher Fortschritt verloren. Die Bilder können in verschiedenen Größen direkt auf dem Gerät gespeichert oder auf verschiedensten Plattformen geteilt werden.

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Martin Krachler

... ist ein technikbegeisterter Digital Native mit besonderem Hang zu Apps. Motto: "Erst coole Apps machen ein Handy zum Smartphone". Privat ist er außerdem begeisterter Musiker, spielt gerne Volleyball und debattiert öfters mit Freunden und Bekannten über Technik-Themen.

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