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CES 2012

Nest: Ein Thermostat, so smart wie ein iPod

Hinter dem Produkt steht einer, der in der Hightech-Branche kein Unbekannter ist: Tony Fadell. Es sind aber nicht seine 100 Patente, die ihn bekannt gemacht haben, sondern seine Tätigkeit. Er hat bei Apple jene Teams geleitet, die die 18 iPod- und die ersten drei iPhone-Generationen entwickelt haben. Vor eineinhalb Jahren hat er gemeinsam mit seinem Kollegen Matt Rogers – er war für die Software des iPods verantwortllich – Apple verlassen und in Palo Alto ein eigenes Unternehmen gegründet: Nest Labs. Das erste Produkt heißt wie das Unternehmen und ist das erste lernende Thermostat der Welt. Die futurezone konnte auf der CES das Thermostat unter die Lupe nehmen.

Rund und smart
Das rundliche Teil, das einen Durchmesser von etwa acht Zentimeter besitzt, ersetzt das bestehende Thermostat, die Installation dauert etwa 20 Minuten. Nest ist mit einem berührungssensiblen Rahmen und einem Touchscreen ausgestattet. Wenn die Klimaanlage eingeschaltet ist, ist die Display-Farbe blau, wird geheizt, so leuchtet das Display orange. Es werden nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit gemessen.

Der gravierende Unterschied zu den gegenwärtigen Thermostaten ist der, dass sich Nest selbst programmiert „und zusätzlich Energie sparen hilft“, erklärt Nest-Sprecherin Kate Brinks. Immerhin verursachen Heizung/Klimaanlage und Warmwasser die Hälfte des Energieverbrauchs. Ist Nest installiert, muss der Bewohner zwei Tage händisch die gewünschten Temperaturen am Tag und in der Nacht vor dem Schlafengehen einstellen. Auch dazwischen kann er, wenn er es wärmer oder kälter haben will, einfach am Thermostat drehen. Ab dem dritten Tag regelt Nest automatisch, weil es die Umschaltzeiten der vergangenen zwei Tage analysiert hat.

Ein sensibles Thermostat
Zusätzlich ist Nest noch mit einer Auto-Away-Funktion ausgestattet – ist man einige Tage nicht im Haus oder auf Urlaub, fährt das Thermostat automatisch die Temperaturen herunter. Nest ist mit zwei Sensoren ausgestattet, einem Nah- und einem Fern-Sensor. Diese registrieren, ob sich in der Wohnung oder im Haus Menschen aufhalten oder nicht. Freilich kann Nest auch in ein WLAN eingeloggt werden und per Computer oder mit einer App kommunizieren. Diese gibt es für iPhone, iPad und auch Android. Über diese kann die Temperatur gesteuert werden. Briks: „Da Nest den Energieverbrauch mitloggt, kann praktisch auf Knopfdruck eine Statistik bzw. Analyse erstellt werden, wie hoch der Stromverbrauch ist und wie viel eingespart wurde.“ Wird aktuell Energie eingespart, leuchtet am Display ein grünes Blatt auf. Die aktuellen Energiekosten holt sich die App vom jeweiligen Energieanbieter.

Im Frühjahr wird Nest erstmals in den USA verkauft, der Kaufpreis beträgt 249 Dollar. Heuer soll auch geklärt werden, wann Nest nach Europa kommt. In der aktuellen Version ist Nest ein 24-Volt-System, was nicht dem europäischen Standard entspricht.

futurezone-Video von der CES 2012:

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