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Hobby-Meteorologie

netatmo: Wetterstation fürs Smartphone im Test

Was schenkt man jemanden, der schon ein iPad hat? Was könnte unterm Christbaum von jemanden liegen, der bereits ein Smartphone besitzt? Der Zubehör-Markt für Smartphones und Tablets ist mittlerweile fast unüberschaubar geworden, mcworld stellt in seinem ersten Magazin „mcworld“ umfangreiches Zubehör-Sortiment vor – von Must Haves wie Hüllen über Audio- und Gesundheits-Gadgets bis hin zu Smart-Home-Zubehör. futurezone.at stellt bis Weihnachten wöchentlich ein Produkt vor, das die futurezone-Leser auch gewinnen können. Heute: Die Wetterstation von netatmo.

Wetterstationen gibt es viele, als Konsument ist man mit einer schier endlosen Auswahl konfrontiert. Wetterstationen, die man ins WLAN daheim einloggt und deren Daten man dann via Webportal abrufen kann, gibt es einige. Neu ist, dass die Wetterdaten auf dem Smartphone empfangen werden können. Eines dieser Produkte, die die Daten der Wetterstation(en) daheim via App auf einem Smartphone (iOS oder Android) anzeigen, heißt netatmo.

Von Temperatur bis CO2
Das Spannende an der Wetterstation ist, dass sie nicht nur Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit, die Luftqualität (CO2-Gehalt) und die Lautstärke analysieren kann, da die Module mit entsprechenden Sensoren ausgestattet sind. Und eine Wettervorhersage für die kommenden sieben Tage wird ebenfalls geliefert.

Alu-Design
Die netatmo ist nicht billig (169,99 Euro), das sieht man ihr gleich am Äußeren an. Im gebürsteten Aluminium-Design erinnert es an Apples Macbook-Serien, die Wetterstation schaut im Zylinder-Design sehr wertig und auch stylisch aus.

Was aber gleich auffällt – es gibt nicht das typische Display, das man von den traditionellen Wetterstationen her kennt; netatmo geht den neuen Weg in aller Konsequenz – die Daten werden über die Cloud im System abgespeichert, das Display ist das Smartphone bzw. das Tablet. Das Grundpaket besteht aus der Basis-Station, die man im Haus/in der Wohnung aufstellt und per USB-Kabel an eine Steckdose angeschlossen. Das Außenmodul (bestückt mit vier AAA-Batterien) muss an einer geschützten aufgestellt bzw. montiert werden – entweder an eine Wand oder an eine Säule – Schrauben und Klettverschluss sind im Paket dabei. Der Außensensor ist nicht wasser-, sondern nur spritzwasserfest ist. Und Regen ist mehr als „Spritzwasser".

Simple Installation
Man registriert sich auf der Seite start.netatmo.com, verbindet die netatmo-Basisstation mit dem Computer, stellt die WLAN-Verbindung her und platziert die Basisstation an einem Platz im Haus – der muss sich aber in der Nähe einer Steckdose befinden; denn zwar gibt es in der Basisstation ein Batteriefach, betrieben wird sie aber via Netzladegerät, mit Batterien allein hat sie nicht funktioniert. Auf dem Smartphone/Tablet lädt man sich die entsprechende App herunter und die liefert dann die gemessenen Daten.

Gelungenes Interface
Das Interface ist sehr übersichtlich und grafisch ansprechend gestaltet und bietet sowohl auf dem Smartphone als auch auf Tablet und PC einen guten Überblick über das Datenmaterial. Beginnend von der Innen- und Außentemperatur über Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Luftqualität Innen und Außen und Lärmpegel. Zudem eine Sieben-Tage-Wetter-Prognose und eine Statistik für Statistik-Liebhaber. Die CO2-Messung wird als eines der Highlights der Station angepriesen, weil man schlechte Innenraumluft sofort gemeldet bekommt.

Das CO2-Thema betrachtet der Hersteller als sehr wichtig, da wir 80 Prozent unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. Sobald die CO2-Konzentration steigt, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch andere Schadstoffe im Innenraum (verursacht durch Schadstoffe in Möbel, Wandfarben, Baumaterialien etc.). zunehmen. Schlechte Luftqualität im Inneren kann zu Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, trockenen Augen, verstopfter Nase, allergischen Reaktionen oder Asthma führen. Wird der CO2-Wert überschritten, ist das eine indirekte Aufforderung, das Haus/die Wohnung zu lüften.

Wetterinfos kommen per Push-Nachricht
Via App wird man auch regelmäßig über aktuelle Wetterwerte per Push-Nachrichten informiert. Zwar kann man von unterwegs keine On-Demand-Messungen machen, die Push-Meldungen, die die Wetterstation verschickt, sind aber personalisierbar. Sprich, es können für die jeweiligen Parameter Grenzwerte erstellt werden, wodurch Nachrichten häufiger verschickt werden.

Für Statistik-Fans und Hobby-Meteorologen ist es ratsam, sich vorab Informationen zu den diversen Grenzwerten zu besorgen, da man uninformiert wenig mit einer Meldung „Innen – CO2-Konzentration bleibt den ganzen Freitag über 1822 ppm“ anfangen kann. Auch punkte Feuchtigkeit sollte man wissen, dass die typische Wohlfühlluftfeuchtigkeit im Innenraum zwischen 30 Prozent und 70 Proeznt liegt – aber das ist Gefühlssache. Beim Lärm ist es ebenfalls so – denn mit dem integrierten db-Messer kann man aus der Ferne feststellen, ob es daheim ruhig ist oder nicht.

Übereifrige Sensoren
Mitunter ist die Wetterstation ein wenig zu sensibel bzw. zu „übereifrig“ – im Laufe des Tests wurde mehrmals „Gewitteralarm“ ausgelöst, das Sturm-Niveu erreichte zwischen 1/3 und bis zu „Starker Sturm“ 2/3. Zu einem Zeitpunkt, wo man nicht von starkem Sturm sprechen würde.

Seit Juni können an das System am bis zu drei zusätzliche Innenmodule integriert werden, und somit auch Schlaf- oder Kinderzimmer überwachen lassen – ein zusätzlicher Sensor kostet 69 Euro. Seit dem Frühjahr ist die netatmo auch mit Apple VoiceOver! Kompatibel, womit sie auch von Blinden oder Sehbehinderten genutzt werden kann.

Weltweites netatmo-Netz
Interessant, bei Datenschützern aber nicht ganz unumstritten, ist auch folgender Ansatz, dass nämlich ein (weltweites) Netz an privaten netatmo-Stationen zu so etwas wie einem globalen Wettervorhersage und Analysedienst werden kann. netatmo verwendet die Daten der netatmo-Kunden und baut eine weltweite Datenbank aus Wetter- und Luftqualitätsinformationen auf.

Fazit
Die netatmo ist eine sehr gute Wetterstation, auf mobile User, Statistik-Fans und Hobby-Meteorologen zugeschnitten. Und wer keiner war, der wird es wohl ob der App werden. Auch wenn die netatmo im Vergleich mit anderen Wetterstationen relativ teuer ist, ist sie ihr Geld wert, da sie im Vergleich zu anderen Lösungen durch die WLAN-Smartphone-App-Kombination eine Fülle von Daten und Informationen liefert.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit mcworld

Unter allen futurezone-Lesern verlost mcworld eine netatmo-Wetterstation. Einfach ein Mail und mit dem Betreff "mcworld" an redaktion@futurezone.at senden. Der Gewinner wird kommenden Montag bekannt gegeben.

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