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Nintendo stellt neue Konsole Wii U vor

Experten und Fans haben mit einer HD-Variante von Nintendos 2006 erschienener Wii Konsole gerechnet. Was bei der Präsentation auf der Spielemesse E3 in Los Angeles dann enthüllt wurde, hat selbst Branchen-Experten überrascht. Nintendo hat ein radikal neues Konzept vorgestellt, das sich von PlayStation und Xbox klar abgrenzt. Das neue System heißt Wii U und ist auf den ersten Blick ein Tablet mit Spiele-Knöpfen.

Wii U unterscheidet sich grundsätzlich von PS3 und Xbox360
Nintendo bezeichnete das neue System in der Präsentation nicht zu unrecht als einzigartig, fast schon utopisch. Rein optisch ist Wii U eine Mischung aus Tablet, mobiler Spielkonsole und Game-Controller: In der Mitte des Geräts sitzt ein 6,2 Zoll Touchscreen (16:9), links und rechts davon sind klassische Controller-Elemente in Form von zwei Analog-Sticks und Knöpfen platziert. Auf der Rückseite gibt es zwei Schultertasten. Weiters sind ein Mikro, eine Front-Kamera – die auch für Video-Telefonie genutzt werden kann – und Gyroskop und Beschleunigungssensoren verbaut. Technisch betracht ist Wii U allerdings eher als aufgebohrte Wii zu sehen: Eine Box mit Disc-Laufwerk, die am TV hängt, gibt es weiterhin. Der Controller ist im Endeffekt eine mit einem Display aufgebohrte Wii Fernbedienung.

Wii U ist keine Konkurrenz für 3DS oder PS Vista
Nintendo unterstrich in der Präsentation, dass Wii U definitiv nicht als mobile Spielkonsole im Stil von 3DS oder PS Vita zu sehen ist. Die auf den ersten Blick durchaus massiv wirkende Tablet-Konsole ist für den Heimgebrauch, im Wohnzimmer gedacht. Auch weil neben dem eigentlichen Controller-Tablet-Hybrid im Hintergrund weiterhin eine Konsolen-Box am Flat-TV hängt. Diese übernimmt die Rechenarbeit, auf den Controller werden die Inhalte lediglich kabellos gestreamt. Genannt werden drei Szenarien, die den Sinn der Konsole erklären sollen: Man verbindet Wii U ganz klassisch mit dem TV-Screen und nützt es wie eine herkömmliche Konsole, Wii U ist dann nur der Controller. Die Grafik soll dabei hochauflösend sein. Variante Zwei: Man nützt das System ohne TV, Wii U ist dann ein eigenständiges Spiel-System, etwa für Casual Games. Option Drei ist die Kombination: TV und Wii U verschmelzen zu einem System. Auf dem TV-Screen werden andere Inhalte angezeigt als auf Wii U. Dort werden alternative oder ergänzende Inhalte angezeigt.

Ein ähnliches Konzept hat Nintendo übrigens bereits 2001 mit dem GameCube sowie dem Game Boy Advance probiert. Damals konnte man etwa beim Spiel Animal Crossing am Game Boy, der via Kabel am Cube hing, auf zusätzliche Game-Inhalte zugreifen.

Wii U als Traum der Entwickler
Designer und Entwickler zeigen sich von dem neuen System - natürlich - beeindruckt und überlegen bereits, wie man die neue Technik in innovative Spielkonzepte umsetzt. Nun seien Konzepte möglich, die bislang nicht zu realisieren waren. Was beeindruckend klingt, in der Realität aber erst bewiesen werden muss. Jene Spiele, die präsentiert wurden, ließen vom radikalen Konzept jedenfalls noch wenig durchblitzen. Nintendo kündigte etwa für Wii U  Lego City Stories, eine Art GTA im Lego-Universum, an. Weiters kommen Tekken, Assassin’s Creed, Batman Arkham City, Dark Siders 2, Dirt, Ninja Gaiden 3: Razor`s Edge. Electronic Arts portiert sein Sport-Line-Up natürlich auch auf das neue System. Was ingesamt vermuten lässt, dass die Spiele selbst anfangs eher sanft mit dem Potenzial von Wii U hantieren werden.

Wii U wird laut Nintendo jedenfalls 2012 - anvisiert wird der Zeitraum zwischen April und Dezember - auf den Markt kommen. Wieviel das System kosten wird, blieb der Konzern jedoch schuldig. Ebenso offen sind die exakten technischen Daten zur Konsolen-Box (sie spielt die Grafik in FullHD aus, innen werkt in IBM-Chip, vier USB-Ports sind verfügbar) sowie zum Controller und dessen Display (das nicht HD ist). Nintendo gab nur bekannt, dass Wii U abwärts kompatibel ist und dass Peripherie wie etwa Wii Fit mit dem neuen System kompatibel ist.

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