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Systemkamera

Olympus neues Flaggschiff OM-D E-M1 im Kurztest

Rund ein Jahr ist vergangen seit Olympus seiner legendären früher analogen Kameraserie OM mit der OM-D E-M5 neues Leben eingehaucht hat. Nun wurde mit der OM-D E-M1 deren Nachfolger präsentiert, der wieder auf das klassische Design mit moderner Technik setzt. Laut dem hersteller ist die Kamera das Beste, was Olympus bis dato auf den Markt gebracht hat. Trotz dem kleineren Sensor soll die E-M5 jede Spiegelreflexkamera mit APS-C-Sensor auf dem Markt übertreffen.

Käufern der Kamera stehen eine Reihe von Objektiven zur Auswahl. Dabei ist man nicht nur auf Micro-Four-Thirds-Kompatiblität angewiesen, per Adapter können auch Four-Thirds-Objektive an der Kamera genutzt werden.

Von Außen schafft es die Kamera, bereits am ersten Blick einen guten Eindruck zu machen. Das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung wirkt außerordentlich stabil. Durch den Griff am Gehäuse liegt die Kamera trotz sehr kompakter Abmessungen von 130 mm x 94 mm x 63 mm gut in der Hand. Hat man etwas größere Hände wird man um den Kauf des optionalen Batteriegriffs dennoch nicht herumkommen, um die Kamera fest in Händen zu halten, da sie doch deutlich kleiner ist als aktuelle digitale Spiegelreflexkameras. Laut Olympus ist die Kamera staub- und spritzwassergeschützt, was aufgrund der widrigen Wetterbedingungen beim Kurztest auch gleich entsprechend getestet werden konnte. Regen oder der Einsatz nah am Wasser machen der Kamera keine Probleme.

Bedienung, Display und Sucher

In Sachen Bedienung hat Olympus alles auf die Kamera gepackt, was man auch von ausgewachsenen DSLRs gewohnt ist. Neben den bekannten Elementen wie ein wahlweise fixierbares Drehrad zur Auswahl der Bildmodi gibt es noch zwei frei belegbare FN-Tasten, sowie eine Taste, um den HDR-Modus zu aktivieren. Das rückseitige Display mit seiner Displaydiagonale von drei Zoll ist außerdem noch ein Touchscreen, über den die Kamera zusätzlich kontrolliert werden kann. Das Display ist außerdem nach oben und unten schwenkbar.

An der Anzeige mit seinen 1,04 Millionen Bildpunkten gibt es ansonsten kaum etwas auszusetzen, trotz der Tatsache, dass es sich um ein Touchscreen handelt, spiegelt es auch im Außeneinsatz angenehm wenig. Zusätzlich zu dem Display ist noch ein elektronischer Sucher mit 2,36 Megapixel integriert. Auch dieser macht im Test einen sehr guten Eindruck, die Helligkeit stimmt und auch Verzögerungen treten kaum auf.

Sensor und Bildqualität

Herzstück der Kamera ist wieder ein Micro-Four-Thirds-Sensor mit einer maximalen Auflösung von 16 Megapixel. Olympus hat auf einen Tiefpassfilter verzichtet, was zur Folge hat, dass mehr Licht auf den Sensor kommt. Der Filter ist eigentlich dazu da, um störende Moirée-Effekte zu verhindern. Laut Olympus wird das Phänomen stattdessen softwareseitig über den Bildprozessor verhindert.

Die ersten Testaufnahmen der Kamera schaffen es zu beeindrucken. Farben, Kontraste und Schärfe stimmen. Auch das Rauschverhalten der Kamera ist trotz des kleinen Sensors im erträglichen Bereich. Der ISO-Bereich der Kamera bewegt sich von 200 bis 25.600, wobei man in der Praxis nicht höher als 1.600 gehen sollte. Im erweiterten Modus lässt sich die Empfindlichkeit außerdem noch auf ISO 100 reduzieren.

Autofokus

Eine weitere Besonderheit der Kamera ist ihr Autofokus-System. Bei dem System, das Olympus Dual-Fast-Autofocus nennt, kommt sowohl die Phasenerkennung sowie ein Kontrastvergleich zum Einsatz. Diese Technik ist nicht neu, auch andere Kamerahersteller arbeiten mittlerweile nach diesem Prinzip.

Bei der E-M5 wurde es sehr gut umgesetzt, auch im Test fällt auf, dass die Kamera unter guten Lichtverhältnissen äußerst rasch fokussiert und auch mit bewegten Objekten keinerlei Probleme hat. Die Kamera schafft jeweils mit Nachfokussieren maximal 6,5 Bilder pro Sekunde. Das Fotografieren im Serienbildmodus macht so Spaß und die Enttäuschung bleibt auch beim späteren Betrachten der Fotos meist aus, da der Autofokus nur selten daneben lag. Lässt das Licht nach, lässt auch die Leistung des Autofokus sehr schnell nach, ohne Hilfslicht hat man auch mit der E-M5 kaum eine Chance.

Software-Funktionen und WLAN

In Sachen Funktionen hat Olympus so ziemlich alles in die Kamera gepackt, was derzeit denkbar ist. Neben den üblichen Modi gibt es noch zahlreiche Szenen-Modi sowie die Funktion Live-Bulb, die man schon vom Vorgängermodell kennt. Dabei kann man bei einer Langzeitbelichtung live beobachten, wie das Bild entsteht. Besonders bei Spielereien wie Lichtmalerei ist dieses Feature hilfreich. Um die geschossenen Fotos auch möglichst schnell unters Volk zu bringen, ist außerdem ein WLAN-Adapter integriert. Mit der dazugehörigen App kann man die Kamera direkt über ein Smartphone oder über ein Tablet fernsteuern.

Erstes Fazit

Die OMD E-M5 ist eine spiegellose Kamera mit viel Potential. Besonders Fotografen, die das klassische Design und Bedienung anspricht und sich von den modernen Layouts der Sony-Systemkameras abschrecken lassen, könnten in der M5 einen idealen Begleiter finden.

Die Olympus OM-D E-M1 kommt im Oktober für 1499 € (UVP) in den Handel, im Kit mit dem neuen Zoom 18-40 f2.8 wird sie 2199 € kosten.

Modell:
Olympus OM-D E-M1
Sensor:
16 Megapixel Micro-Four-Thirds CMOS-Sensor, kein Tiefpassfilter
Videoaufnahme
FullHD 30fps
Serienaufnahme:
Bis zu 6,5 Bilder/s
Objektiv:
Micro-Four-Thirds-Bajonett. Mittels Adapter auch mit Four-Thirds-Objektiven kompatibel
ISO-Bereich:
200 bis 25.600 (erweiterbar auf 100 bis 25.600)
Abmessungen:
130 × 94 ×
64 mm, 497 Gramm
Preis:
1.499 Euro UVP - Body
2.199 Euro UVP - Kit mit 18-40 f2,8

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