© Thomas RAMSTORFER Milenko BADZIC © ORF

Apps

ORF plant Second Screen-Angebot zur NR-Wahl

Der ORF setzt zur Nationalratswahl wieder auf den „Second Screen" und will eine App für Hintergrundinformationen anbieten. Wie ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und ORF-On-Geschäftsführer Karl Pachner am Dienstag bei der Plenarsitzung des ORF-Publikumsrats meinten, nutzen immer mehr Fernsehzuschauer parallel soziale Netzwerke. „Das Mitdiskutieren, Weiterempfehlen etc. am iPad und Smartphone wird zukünftig eine ganz wichtige Rolle für traditionelle Medien spielen", so Wrabetz.

Vorbild Ski-WM
Mit der App zur Ski-WM habe der ORF heuer bereits „sehr erfolgreich" den Einsatz des „Second Screens" getestet. Für die Nationalratswahl plane man ebenfalls eine App, die Zusatzinformationen wie Bezirksergebnisse und Details, die sich am „Main-Screen" nicht abbilden lassen, bietet, sowie die Möglichkeit zur Diskussion gibt, berichtete Wrabetz.

Soll nicht unnötig "lustig und turbulent" sein
Was der ORF rund um die Nationalratswahl im Fernsehen an Diskussionen plant, wollten der Generaldirektor sowie seine TV-Direktorin Kathrin Zechner noch nicht verraten. „Lustig und turbulent Sein, nur um des special effects willen" sei aber jedenfalls nicht das Ding des ORF, das überlasse man getrost den Privatsendern, von denen man sich hier bewusst unterscheiden wolle. Hörfunkdirektor Karl Amon gab wiederum einen Einblick in Innovationen bei den zur NR-Wahl geplanten Radioaktivitäten: Auf Ö1 sollen zwei Journalisten Politik-Spitzen dem „Doppel-Check" (Arbeitstitel) unterziehen, auf FM4 könnte es einen Demokratieschwerpunkt geben und bei Ö3 könnte es heißen: „Spitzenkandidat trifft Wähler".

Streitpunkt Soziale Netzwerke
Auch auf sozialen Netzwerken müsse der ORF noch stärker vertreten sein, wobei sich laut ORF-On-Geschäftsführer Pachner Facebook ebenso wenig für Diskussionen und Debatten eigne wie Twitter, weil die Zahl jener Kommentare, die man hier erreichen kann, „nichts ist im Vergleich etwa zu einer Reichweite von Ö3" sei. Die größte Online-Diskussionsplattform des Landes - debatte.ORF.at - wird vom ORF betrieben. Hier sind derzeit knapp 30.000 Diskutanten registriert, ca. 250.000 Personen greifen monatlich auf die Seite zu. Sechs Vollzeitbeschäftigte stellen rund um die Uhr sicher, dass die Diskussionen auf debatte.ORF.at moderiert und Inhalte, die nicht der Netiquette entsprechen, entfernt werden, erklärte Pachner.

ORF in HD auf DVB-T
Der ORF-Publikumsrat verabschiedete am Dienstag darüber hinaus zwei Empfehlungen, nämlich für die dauerhaft kostenfreie Übertragung der ORF-Programme in HD-Qualität via DVB-T. Außerdem sprachen sich die Zuschauervertreter wieder einmal für die Einführung eines Medienmagazins aus, das unter anderem „Reflexion und Service rund um mit Werbung verbundene Fragestellungen" bieten soll.

Festgelegt wurde außerdem das Thema der disjährigen Publikumsstudie - hier will der Publikumsrat erheben, welche Anforderungen es aus Sicht von vier- bis zwölfjährigen Kindern und deren Eltern an das ORF-Kinderprogramm gibt. Thema am Rande war wieder einmal auch die Fortsetzung der Gebührenrefundierung, bei der es aber „noch keinen abschließenden Erfolg" gebe, so Wrabetz, der seinen Publikumsräten auch gleich einen Werbefilm für die Refundierung als Investition in die Zukunft präsentierte.

Mehr zum Thema

  • ORF veröffentlicht offizielle App zur Ski-WM
  • Second Screen: ORF-Zusatzinfos auf Tablets
  • Fernseh-Inhalte erobern den zweiten Bildschirm
  • Alle ORF-Regionalradios ab sofort als Apps

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare