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Kritik

Samsung Galaxy Note 7: Rückruf wird zur Umwelttragödie

Das Aus für das Samsung Galaxy Note 7 hat weitreichendere Folgen als bisher gedacht. Nachdem Samsung nun alle 2,5 Millionen bisher verkauften Geräte zurückrief, weisen nun Umweltexperten auf die weitreichenden Folgen hin. So kündigte der südkoreanische Konzern gegenüber Motherboard an, dass alle Geräte entsorgt und nicht repariert oder weiterverkauft werden sollen. Das dürfte wohl auch daran liegen, dass sich das Unternehmen weiterhin auf der Suche nach der Ursache für die plötzlichen Akkubrände befindet.

"Wir haben einen Verfahren vorgesehen, im Zuge dessen alle Geräte sicher entsorgt werden sollen", so ein Samsung-Sprecher gegenüber Motherboard. Dass dabei jedoch auch zahlreiche wertvolle Rohstoffe, vor allem seltene Erden, verloren gehen, verschweigt man jedoch. Wie Motherboard ausführt, können von den rund 50 enthaltenen Rohstoffen im Note 7 lediglich knapp zwölf durch Recycling wiederverwertet werden. "All diese Rohstoffe sind wertvoll aus Umweltaspekten, aber auch in Hinblick auf die Umstände, unter denen sie abgebaut wurden", so Kyle Wiens, CEO von iFixit. "Zu sagen, dass nichts davon jemals wirklich genutzt wurde und direkt zum Recycler geschickt wird ist wirklich traurig."

Katastrophe als Chance sehen

Doch der plötzliche Rückruf habe auch sein Gutes. Während andere Smartphone-Modelle oftmals unterschiedlich lange in Verwendung bleiben und über alle Welt verteilt werden, könne man hier ein bestimmtes Modell in kurzer Zeit gezielt recyceln. Wie bei einem Ölleck habe man nun die Möglichkeit, neue Methoden zu entwickeln, die die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren.

Samsung könnte der Rückruf und die Folgen mehrere Milliarden US-Dollar kosten. So hat Samsung nun seine Prognosen für das laufende Quartal um 2,3 Milliarden US-Dollar nach unten korrigiert. Der Elektronikkonzern rechnet weiterhin mit einem Gewinn von rund 4,63 Milliarden US-Dollar. Ob all das auch längerfristige Folgen für die Marke haben wird, ist vorerst unklar.

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