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Sonos Play:3 im Test: Box für Musik-Streams

Digitale Musik in rauen Gigabytes auf der Festplatte anzuhäufen, ist eine Sache – diese Musik aber zu Hause auf einer Stereoanlage abzuspielen, schon eine ganz andere. Der Brückenschlag zwischen  neuer Computer- und alter HiFi-Welt braucht Vermittler-Geräte, die per Kabel oder Funk den digitalen Musikstrom verstehen und an die Stereoanlage weitergeben.

Die immer populärer werdende Firma Sonos aus Kalifornien geht bei ihren Produkten bereits von einer jüngeren Generation aus. Sie baut Lautsprecher-Systeme für Leute, die zwar eine riesige MP3-Sammlung, aber gar keine Stereoanlage mehr haben. Die neue „Play:3“-Box (299 Euro) etwa ist als Streaming-Lautsprecher konzipiert, der digitale Musik aus den unterschiedlichsten Quellen via WLAN-Funk empfängt. Die futurezone konnte zwei „Play:3“-Lautsprecher unter Wohnzimmerbedingungen testen.

On Air
Die Inbetriebnahme der Sonos-Boxen gestaltet sich äußerst einfach. Nach Installation des „Sonos Desktop Controller“ am Computer (PC, Mac) wird der „Play:3“-Lautsprecher  im Heim-Netzwerk erkannt – entweder hängt er per Kabel am Internet-Router oder im gleichen WLAN-Netz wie der Rechner, auf dem die Musik lagert. Für Zweiteres ist allerdings die Zwischenschaltung der „Sonos Bridge“ (49 Euro) notwendig. Sie leitet die Musiksignale an mehrere „Play:3“-Boxen weiter, die man in verschiedenen Zimmern aufstellen kann.

Der "Play:3"-Lautsprecher selbst ist sehr kompakt und passt leicht in jedes Regal (auch Querlage möglich). Leistet man sich zwei „Play:3“, schalten diese automatisch in den Stereo-Betrieb, hat man nur eine, schafft auch sie Stereo. Der Klang ist insgesamt sehr gut, wenn auch etwas basslastig, die Lautstärke reicht aus, um eine Wohnungsparty adäquat zu beschallen.

Verschiedene Quellen
Einmal installiert, können die Sonos-Lautsprecher digitale Musik aus den unterschiedlichsten Quellen anzapfen. Die nächstliegende ist natürlich der Computer: Dort greift der „Sonos Desktop Controller“ auf bestehende Musik-Bibliotheken und Playlisten aus Programmen wie „iTunes“, „Win-Amp“, „Windows Media Player“ oder einfach einem Ordner zu und funkt sie an die „Play:3“. Unterstützt werden dabei alle wichtigen Formate wie MP3, WMA, AAC, Audible oder FLAC. Ärgerlich ist dabei aber, dass man dazu das Zusatz-Programm bedienen und der Rechner, auf dem die Musik gespeichert ist, aufgedreht sein muss.

Aber es geht auch ohne laufenden Computer: Dazu installiert man sich zuerst die kostenlose Sonos-App auf iPhone, iPad oder Android-Handy und kann dann andere Musikquellen ansteuern. So können Besitzer einer Netzwerk-Festplatte (NAS) die Sonos-Boxen auf dort abgelegte Musikdateien zugreifen lassen, zum anderen kann das Sonos-System via WLAN und Internet  Online-Quellen anzapfen. Zum einen sind das 50.000 Radiosender, die in Kooperation mit der Firma „TuneIn Radio“ kostenlos gehört werden können, zum anderen sind das sogenannte Streaming-Dienste – und hier ist man als österreichischer Nutzer leider im Nachteil.

Ausbaufähig
Die „Play:3“-Lautsprecher könnten Musik von Diensten wie Spotify, Napster oder Deezer streamen – doch leider sind diese  derzeit offiziell nicht in Österreich verfügbar. Lediglich die  kleineren Services „AUPEO!“ (Online-Radio) und „Wolfgang’s Vault“ (Live-Mitschnitte) funktionierten im Test, konnten mit ihren kleinen Datenbanken aber kaum überzeugen. Auch das deutsche  Streaming-Angebot „Simfy“ wird noch nicht von Sonos unterstützt.

Insgesamt konnten die „Play:3“-Boxen mit einfacher  Installation und solidem Sound überzeugen und sind vor allem all jenen zu empfehlen, die nicht in eine komplette Stereoanlage investieren wollen. Wünschenswert wäre auf jeden Fall ein Ausbau der Streaming-Partner.

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