Alle drei Modelle im Überblick.
Alle drei Modelle im Überblick.
© Thomas Prenner

Bagger

Spielzeug-Baustelle: Funktionsmodelle im Test

Mit Preisen von 129 und 169 Euro gehören die Modelle von Carson bereits zur gehobeneren Mittelklasse im RC-Bereich, Modelle mit größerem Funktionsumfang gibt es lediglich im Profi-Bereich - hier muss man allerdings bereits Summen im höheren vierstelligen Bereich investieren. Die Geräte sind alle "Ready to Race" und somit bereits nach dem Auspacken fertig zusammengebaut. Lediglich der Akku muss zuvor noch geladen werden. Das dauert mehrere Stunden, eine Anzeige des Ladestatus gibt es leider nicht. Der Hersteller selbst gibt an, dass der Akku maximal 4,5 Stunden geladen werden sollte. Mit einer Ladung konnten die Modelle knapp eine Stunde betrieben werden.

Die vom Hersteller als "Used-Look" beschriebene Lackierung ist gewöhnungsbedürftig und der selbe Effekt wäre vermutlich von Kindern beim Spielen im Freien auch selbst erreicht worden. Dennoch hat die Airbrush-Lackierung bei einigen Testpersonen auf den ersten Blick durchaus realistisch gewirkt und hilft den Modellen dabei, den Eindruck von billigem Spielzeug abzuschütteln. Andere Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Modellen gibt es bis auf die 2,4 GHz-Fernsteuerung nicht.

Der Raupenbagger ist das vielfältigste Modell im Test.

Carson 1:12 Raupenbagger
Das wohl beweglichste Modell ist der Raupenbagger, der knapp 169 Euro kostet. Der Aufbau des knapp 50 Zentimeter hohen Baggers kann sich zweimal um seine eigene Achse drehen, auch der Schaufelarm lässt sich über insgesamt drei Achsen kontrollieren. Da das Gerät dementsprechend komplex ist, dürften jüngere Kinder mit der Steuerung des Raupenbaggers eher überfordert sein. Die Raupen sind unabhängig voneinander steuerbar, so wird auch die Fahrtrichtung bestimmt. Möchte man zum Beispiel nach rechts fahren, wird lediglich die rechte Raupe bewegt, beim Vorwärts-Fahren werden beide zeitgleich verwendet. Das ist allerdings die einzige Funktion, die sich zeitgleich nutzen lässt, alle anderen Achsen sind - wie auch bei den anderen Modellen - nur einzeln nutzbar. So kann man zum Beispiel nicht zeitgleich den Arm absenken und die Schaufel nach innen ziehen.

Der Schaufelarm ist laut Herstellerangaben bis zu einem Kilogramm belastbar, im Test in der Sandkiste hatte er allerdings erhebliche Probleme, überhaupt Sand zu schaufeln. Daher sollte die Schaufel nur zum Heben von leichten Objekten verwendet werden. Die LED-Arbeitsscheinwerfer sind funktionsfähig und geben dem Modell einen professionellen Eindruck. Das Kettenlaufwerk ist gefedert und ließ sich so auch auf schwer zugänglichen Gelände bequem steuern.

Da hier keine Raupe zum Einsatz kommt, ist die Steuerung deutlich einfacher.

Carson 1:14 Radlader
Das simpelste und günstigste Modell ist der Radlader im Maßstab 1:14. Um 129 Euro bietet das Funktionsmodell nur sehr simple Funktionen, konnte dabei aber auch die jüngeren Testpersonen begeistern. Das ist besonders auf die stark vereinfachte Steuerung zurückzuführen. Statt zwei separat kontrollierbaren Raupen wird hier mit den Analog-Sticks die Geschwindigkeit sowie die Fahrtrichtung mit der Vorderachse kontrolliert. Dadurch sind schnelle Bewegungen aber nur schwer umsetzbar, komplexe Fahrmanöver sind nicht wirklich möglich. Da der Schaufelarm deutlich kürzer ist als der des Schaufelbaggers, kann dieser laut Hersteller sogar mit bis zu 1,5 kg belastet werden.

Kleine Details wie ein vollständig ausmodelliertes Cockpit sowie kontrollierbares Licht an der Vorder- und Hinterseite runden das durchaus gelungene Gesamtbild des knapp 55 Zentimeter langen Modells ab. Aber auch hier reichte die Kraft des Baggers in der Sandkiste nicht aus, um ein wenig Sand auf die Schaufel zu bringen.

Einzig der Greifarm ist durch das Seil schwer zu kontrollieren und schwenkt immer wieder hin und her.

Carson 1:12 Seilbagger
Der Seilbagger ist mit einem knappen Meter Höhe das deutlich größte Modell im Test. Der Aufbau lässt sich allerdings zerlegen und so einfacher transportieren. Die Steuerung ähnelt stark dem des Raupenbaggers, auch hier kommen Raupen zur Fortbewegung zum Einsatz. Obwohl das Drehen des Aufbaus relativ einfach und präzise von statten geht, ist das Heben von Objekten mit der am Seil hängenden Schaufel schwierig. Diese schwankt immer wieder hin und her und benötigt einige Zeit, bis sie sich wieder beruhigt hat. Um ein Kippen des Baggers zu vermeiden, empfiehlt der Hersteller auch, die Schaufel mit maximal 0,5 Kilogramm zu beladen.

Fazit
Die Geräte sind unterhaltsam und flott, dabei aber auch sehr laut und relativ mühsam zu steuern. Für einen kurzen Spaß zwischendurch, vor allem im Sommer, sind sie aber durchaus gut zu gebrauchen. Günstiger kommt man nicht in den Besitz eines Baggers, vergleichbare ferngesteuerte Modelle sind deutlich kostspieliger. In Kinderhände sollten die Modelle allerdings nicht gegeben werden. Diese sind mit der Vielzahl an Knöpfen und dem etwas ungewöhnlichen Bedienungskonzept der Raupenmodelle  überfordert und auch die Kunststoffteile halten den Strapazen von kleinen Kindern nicht lange stand.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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