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Bilanz

Telekom Austria: Anstieg bei Festnetzkunden

Für die börsenotierte Telekom Austria verläuft das heurige Geschäftsjahr "stabil" und "gut", Priorität sei ein hoher Cash-flow und eine stabile Dividende, sagte Konzernchef Hannes Ametsreiter am Freitag auf der Gewinn-Messe. Im Festnetz habe es zuletzt einen Kundenanstieg gegeben, "die Aktivitäten beginnen zu greifen". Möglicherweise werde selbst bei der Kundenzahl im Festnetz einmal ein Wachstum möglich sein, so Ametsreiter. In dem einen oder anderen Monat sei dies schon der Fall gewesen, aber noch nicht in einem ganzen Jahr.

Die Telekom wolle in allen Ländern Nummer 1 sein, daher sehe man sich derzeit auch in Serbien die Tenderunterlagen zur Privatisierung der Telekom Srbija einmal an (der Staat erhofft sich 1,4 Milliarden Euro für 51 Prozent). "danach machen wir uns ein Bild. Wenn es zu uninteressanten Konditionen passiert, dann beteiligen wir uns nicht." Von etwa 800 Millionen Cash flow benötige man nur etwa 300 Millionen für die Dividende, daher habe man genug Geld um zu investieren und auch für Akquisitionen. Derzeit operiert die Telekom Austria Group in acht Ländern.

Im Video-on-demand-Bereich - Stichwort aonTV - gewinne die Telekom Austria derzeit 500 neue Kunden am Tag, "da werden wir sicher die Nummer 1 sein und der führende Kabelanbieter in Österreich, das ist das erklärte Ziel". Die High-Speed-Übertragungsnetze müsse man ausbauen, da das Datenvolumen beinahe exponentiell anwachse, verwies Ametsreiter etwa auf boomende Internet-Angebote wie YouTube. "Nur gute Infrastruktur bringt uns in die Zukunft." Dies gelte für das "Mobilität schaffende Mobilfunknetz", aber auch für die Glasfasernetze.

Die Telekom-Austria-Tochter A1 verfüge nachweislich über das qualitativ beste Mobilfunk-Netz im deutschsprachigen Raum. Es sei aber nicht möglich, einzelne Jagdhütten oder einzelne Berggipfel zu versorgen, so etwas müsse sich auch rentieren, so Ametsreiter auf eine Aktionärsfrage.

Für die Dividende, wo Stabilität angesagt ist, sind als Untergrenze 75 Cent pro Aktie definiert - dies entspricht laut Ametsreiter aktuell einer Dividendenrendite von 6,8 Prozent, "das ist sehr ordentlich". Wer als Aktionär bei der Telekom dabei sei, könne auch vom Generieren eines stabilen Cash-flows profitieren. Trotz höherer Investitionen habe die Telekom den Cash-flow heuer im 1. Halbjahr um 11 Prozent im Jahresabstand anheben können - obwohl man mehr investiert habe. 72 Prozent der Aktien befinden sich im Free-Float, 28 Prozent gehören - über die ÖIAG - dem österreichischen Staat.

Für 2010 peilt die Telekom Austria im Gesamtjahr wie berichtet rund 4,7 Milliarden Euro Umsatz und ein Ebitda von 1,60 bis 1,65 Milliarden Euro an. Von den 2,295 Milliarden Euro Umsatz im 1. Halbjahr entfielen 911 Millionen Euro auf den Festnetzbereich. Der Mitarbeiterstand reduzierte sich im Halbjahr im Festnetzbereich um 277 auf 7.939, im Mobilfunk um 52 auf 8.591.

(APA)

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