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Übersetzungsapps im Test: Fit für den Urlaub?

Für den futurezone-Test wurden Produkte gewählt, die sowohl Sprachein- als auch Sprachausgabe unterstützen, um zu probieren, ob eine direkte Kommunikation via App trotz Sprachbarrieren möglich ist. Getestet wurden neben dem „ Google Translator“ mit „iTranslate Voice“ auch ein österreichisches Produkt, das vom Grazer Softwareentwickler Sonico Mobile stammt. Beide Apps sind in Apples App Store wie auch in Googles Play Store erhältlich - ebenfalls ein entscheidendes Auswahlkriterium für den Test.

Das Produkt aus dem Hause Google steht kostenlos zum Download bereit, „iTranslate“ kostet einmalig 99 Cent. Während Googles App mehr als 60 Sprachen übersetzt, so sind es bei „iTranslate“ immerhin knapp über 40 Sprachen, die das Programm verarbeiten kann. Die Applikationen wurden auf Apples iOS-Betriebssystem getestet.  

Die Apps im direkten Vergleich 
Die Bedienung beider Apps ist einfach. Das Design bei Google ist grafisch weniger ansprechend, bei iTranslate greift man auf ein Interface in Form von Sprechblasen zurück, ähnlich wie man es bereits von Apples Messaging-Dienst „iMessage“ kennt. Dadurch wirkt die Bedienoberfläche des Programmes lebendiger und vermittelt eher das Gefühl eines Dialogs als es bei Googles Applikation der Fall ist.

Bezüglich der Funktionalität ist iTranslate um einige Einstellmöglichkeiten reicher als Googles Lösung. Beispielsweise lässt sich das Sprechtempo der Sprachausgabe nach Wunsch adjustieren. Des Weiteren bietet iTranslate die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Sprechstimmen - unter anderem den Stimmen dreier amerikanischer Präsidenten (durch App-In-Kauf erweiterbar) - zu wählen. Die Grazer App inkludiert zudem eine Funktion namens „Air Translate“, mit der direkt zwischen zwei Geräten (Installation der App ist auf beiden Geräten erforderlich) - trotz unterschiedlicher Sprache - kommuniziert werden kann. Ein beachtlicher Vorteil des Google Übersetzers ist jedoch, dass Übersetzungen, einmal eingegeben oder eingesprochen, gespeichert bleiben und so leicht sowie schnell wieder abrufbar sind.

Googles Konkurrenz übersetzt flotter
Im Praxistest zeigte sich, dass „iTranslate“ etwas flotter als sein Pendant von Google arbeitet. Vor allem, wenn nicht auf Deutsch oder Englisch eingesprochen wurde, bemerkt man hierbei einen merkbaren Unterschied. Während die Analyse des eingesprochenen Textes bei iTranslate nicht nur schneller erfolgt und die Übersetzung automatisch wiedergegeben wird, benötigt Googles Lösung wesentlich länger und die Sprachausgabe muss hier jedes Mal manuell aktiviert werden, was sich in der Praxis oft als umständlich erwiesen hat.

Um beispielsweise den französischen Satz „Ici, c’est la piscine!“ (= Dort ist das Schwimmbad!) ins Chinesische zu übersetzen, benötigte iTranslate lediglich 4 Sekunden während der Google Translator dafür fast dreimal so lange – rund 12 Sekunden – brauchte. Somit ermöglichte iTranslate eine flüssigere Kommunikation als der Google Translator. Eine Problematik, mit der beide Apps jedoch zu kämpfen hatten, war die Umgebungslautstärke. Bedingt durch den hohen Lärmpegel, war es für die Programme zumeist schwer, das Gesprochene aus der Masse herauszufiltern. Hierbei schnitt der Google Übersetzer besser ab, als sein Konkurrent.

Ohne Datenverbindung unbrauchbar
Beide Apps erwiesen sich im Test als durchaus praxistauglich. Durchschnittlich sieben von zehn Versuche lieferten richtige Ergebnisse. Wer auf Design, Komfort und Funktionsumfang Wert legt, wird eher iTranslate in Anspruch nehmen, da es dem Benutzer mehr Einstellmöglichkeiten, sowie eine flüssigere Kommunikation ermöglicht. Googles Lösung hingegen bietet mit über 60 Sprachen ein deutliches Mehrangebot gegenüber iTranslate, arbeitet aber auch langsamer. Betreffend der Spracheingabe schnitt Googles Übersetzer im Test ein wenig besser als sein österreichisches Konkurrenzprodukt ab.

Für die Benutzung im Ausland sollte man jedoch auch den richtigen Datentarif gebucht haben, da beide Apps auf eine Internetverbindung angewiesen sind und ohne WLAN-Zugriff oder Datennutzung nicht funktionieren. Gespeicherte Suchen im Google Translator lassen sich zwar offline aufrufen, jedoch ohne funktionierende Internetverbindung nicht wiedergeben. Offline-Lösungen mit einem vergleichbaren Funktionsumfang gibt es derzeit nicht auf dem Markt, wer trotzdem im Urlaub ohne zusätzliche Roamingkosten oder sperriges Nachschlagewerk auskommen will, greift am besten zu Offline-Wörterbüchern. Trotz allem bieten Übersetzungsapps durchwegs eine praktische sowie kostengünstigere Alternative zu veralteten Taschenübersetzern.

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