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Handy

UPC startet als Mobilfunkanbieter durch

UPC, eine Tochter der britischen Kabelnetzkonzerns Liberty Global, die aus einer Hand TV, Internet, Festnetztelefonie und Mobilfunk anbietet, tritt in Österreich seit Montag auch als "virtueller Anbieter" (MVNO) auf. Die Infrastruktur ist dabei angemietet, das Service wird auf eigene Rechnung betrieben. Die Öffnung des "3"-Netzes für Mitbewerber war einer der Auflagen, die "3" bei der Übernahme von "Orange" erfüllen musste. Über die Homepage upc.at/mobile können sich Kunden bereits anmelden, die Vorwahl für den Dienst "UPC Mobile" ist 0678.

Das Angebot richtet sich zu allererst an Bestandskunden von UPC, der Einstieg von UPC in den Mobilfunkmarkt soll nämlich schrittweise erfolgen. "Neukunden können sich auch registrieren, aber wir richten unser Angebot zuerst an die Bestandskunden, weil wir von den Erfahrungen unser Kunden profitieren möchten", sagt Siegfried Grobmann, Pressesprecher von UPC im Gespräch mit der futurezone.

Die Tarife im Detail

UPC Mobile besteht daher zur Markteinführung aus zwei Tarifen, die vom Preis her im Bereich von Mobilfunk-Discountern wie bob angesiedelt sind, aber auch mit dem SIM-only-Tarif von "Drei" mithalten können. Es gibt kein Aktivierungsentgelt für UPC-Bestandskunden (für Neukunden 69,90 Euro), kein Servicentgelt und keine Mindestvertragsdauer. Der Tarif "UPC Mobile Plus" umfasst 1000 Gesprächsminuten, 1000 SMS und 1,5 GB Datenvolumen. Dabei umfasst ist eine Transfer-Rate von zwei Mbit/s down, und ein Mbit/s up. Der Preis: 14,90 Euro. Der Tarif "UPC Mobile Super" besteht aus 2000 Gesprächsminuten, 2000 SMS und 3 GB Datenvolumen. Dabei umfasst ist eine Transfer-Rate von 4 MBit/s down und zwei MBIT/s up. Der Preis: 19,90 Euro.

Das Angebot von UPC ist damit nicht das Günstigste am Markt. "Wir bieten Qualität und unser Angebot kann mit dem Mitbewerb mithalten", so Grobmann dazu. "In Tarifberechnungen muss man außerdem miteinberechnen, dass wir keine SIM-Karten-Pauschale und kein Aktivierungsentgelt verrechnen", sagt der Presseprecher. UPC plant für die Zukunft außerdem die Bündelung von Mobilfunk-Tarifen mit den FIT-Produkten, also Internet, TV und Festnetztelefonie. "Hier wird es entsprechende Angebote geben", so Grobmann.

Gebündelte Angebote in Planung

Wann diese gebündelten Angebote genau folgen, will Grobmann noch nicht sagen. "Zuerst heißt es anschauen, evaluieren und dann werden die Angebote verbessert. Es könnte bereits im ersten Quartal 2015 soweit sein", so Grobmann. Das Unternehmen mit Sitz in Wien betreut mit rund 1000 Mitarbeitern derzeit 520.700 TV-Kunden, 455.100 Internetnutzer sowie 365.600 Kunden in der Festnetztelefonie. "Wir wollen aus den Erfahrungen unserer Kunden profitieren und erst dann weitere Schritte setzen", sagt Grobmann vorsichtig. In der ersten Phase werden die SIM-Karten ähnlich wie bei bob außerdem ausschließlich postalisch zugestellt, eine Abholung in den UPC Shops ist nicht möglich. "Das wird in weiterer Folge jedoch geben", sagt Grobmann.

Wie viele Kunden es beim Mobilfunk bis Weihnachten werden sollen, wollte auch Eric Tveter, CEO Liberty Global Schweiz/Österreich, nicht verraten. "Wir gehen vorsichtig vor und nehmen uns Zeit, die Prozesse aufzusetzen. Es geht nicht um einen Hype, wir gehen Schritt für Schritt vor", so Tveter. Am Markt sei jedenfalls genug Platz für einen Mitbewerber. Eine spezielle Zielgruppe gebe es nicht, Wertkarten werden nicht angeboten, sondern es gibt ausschließlich "SIM-only"-Angebote, also keine gestützten Handys. In der Schweiz ist das Unternehmen bereits im April als "Mobile Virtual Network Operator" (MVNO) gestartet, dort wird das Netz von Orange genutzt. "Das läuft sehr gut", betonte Tveter.

TV-Offensive

Neben dem Mobilfunk startet UPC Österreich auch eine TV-Offensive. Das bereits laufende Service "Horizon Go" sei sehr gut angenommen worden. Damit ist Fernsehen auf verschiedenen Endgeräten im eigenen Wlan Netz möglich. In der Schweiz habe man bereits einen Dienst vergleichbar mit Netflix aufgebaut. Hier biete UPC lokalen Content an, dies soll künftig auch vermehrt in Österreich der Fall sein. "Wir investieren viel in die Entwicklung mit unseren Programmpartnern", betonte Tveter.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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