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Umstellung

Windows Live Messenger weicht Skype

Am Montag wird damit begonnen, den Windows Live Messenger von Microsoft, der 1999 als MSN Messenger eingeführt wurde, abzudrehen. Nutzer, die ihre Kontaktdaten weiter nutzen wollen, müssen auf Skype umsteigen. Da es sich bei dem Vorgang um eine grundlegende Systemumstellung handelt, werden am heutigen Tag nicht alle User automatisch umgestellt, sondern nur der Prozess eingeleitet.

Als erstes werden die englischsprachigen Nutzer des Windows Live Messengers von der Umstellung betroffen sein, doch man muss praktisch jederzeit damit rechnen, dass es auch in Österreich soweit ist. Normalerweise dauert ein derartiger Umstellungsprozess rund drei bis vier Wochen.

Lockangebote für Premiumdienste
Wer seine Kontaktdaten nicht verlieren will, hat keine andere Wahl, als auf Skype umzusteigen. Denn nur bei diesem Messenging-Dienst werden die Kontaktdaten automatisch importiert, der User-Login bleibt der gleiche (das heißt Windows Live Messenger-Kunden können sich mit ihren Zugangsdaten bei Skype einloggen). Die Basisfunktionen der beiden Programme, also Kurznachrichten verschicken, Chatfunktion sowie Sprach- und Videoanrufe, bleiben gleich.

Bei Skype gibt es allerdings Premiumdienste und kostenpflichtige Zusatzfunktionen wie z.B. Gruppen-Videochats. Medienberichten zufolge will Microsoft ehemaligen Windows Live Messenger-Kunden beim Zwangsumstieg "Lockangebote" (erster Monat gratis, dann müssen die Dienste normal bezahlt werden) für diese Premiumdienste unterbreiten.

Alternativen
Wer sich nicht auf Skype "zwangsumstellen" lassen will, kann auf zahlreiche Alternativen zurückgreifen. Dabei lassen sich allerdings die Kontakte nicht automatisch importieren, sondern man muss sich seine Kontaktliste von neuem aufbauen. Wer hauptsächlich mobil Kurznachrichten verschicken will, kann den Chat-Dienst WhatsApp ausprobieren. Eine Desktop-Anwendung des Dienstes scheint allerdings nicht geplant zu sein.

Wer wert auf offene Standards legt, kann Kommunikationssysteme wie Jabber (XMPP) ausprobieren, anstatt zu Skype zu wechseln. Das Extensible Messaging and Presence Protocol (XMPP) ermöglicht es, seine eigene Privatsphäre zu schützen.

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