© Xiaomi

Produkte

Xiaomi Roborock S50 im Test: Staubsaugerroboter mit Wischfunktion

Ähnlich wie Rasenmähroboter haben sich auch Staubsaugerroboter bereits etabliert und als brauchbare Helfer erwiesen. Was aber viele vor der Anschaffung eines solchen Roboters abschreckt, ist der hohe Preis im Vergleich zu herkömmlichen Staubsaugern.

Genau in diese Kerbe schlägt der Staubsaugerroboter Roborock S50 des chinesischen Herstellers Xiaomi. Während ebenbürtige Konkurrenzgeräte meist an die tausend Euro kosten, ist der Xiaomi-Roboter ab einem Preis von 350 Euro zu haben.

Im Alltag

Bei der Inbetriebnahme wird der Roboter mit dem WLAN verbunden und fortan per dazugehöriger Smartphone-Anwendung verwaltet. In der Regel wird der Roboter dann tätig, wenn niemand zuhause ist. Kommt man am Abend heim, ist der Boden praktischerweise gesaugt. Am Ende des Putzvorgangs, oder wenn sich der Akku zu Ende neigt, sucht er selbständig seine Ladestation und lädt seine Batterie automatisch auf.

Manövriert sich der Roborock S50 in eine missliche Lage, aus der er selbst nicht mehr herauskommt, bekommt man per App eine entsprechende Benachrichtigung, in der der Roboter um Hilfe bittet. In der Praxis kommt dies allerdings höchst selten vor.

Hat der Roboter seine Arbeit verrichtet, kann man den beutellosen Auffangbehälter einfach in den Mistkübel entleeren. Den wasserfesten Auffangbehälter und Filter zu reinigen, stellt keine allzugroße Mühe dar: Hartnäckigen Schmutz kann man mit der beigelegten Bürste entfernen und mit Wasser ausspülen.

Die Saugleistung ist zufriedenstellend. Besonders beim Leeren des Auffangbehälters überrascht es mich regelmäßig, wie viel Staub der kleine Roboter in einer vermeintlich relativ sauberen Wohnung findet. 

Die MiHome-App

Die MiHome-App dient als Smart-Home-Hub für Xiaomi-Geräte, eines davon stellt der S50 dar. Schönheit ist die App keine, dafür ist die Usability zu loben und auch der Funktionsumfang kann sich sehen lassen.

Im Vordergrund stehen die Grundfunktionen, welche übersichtlich und selbsterklärend zu bedienen sind. In einem Untermenü sind Timer, allgemeine Einstellungen, Anleitungen zur Pflege, Bedienungsanleitung, Putz-Historie sowie eine Fernbedienung zum manuellen Steuern zu finden. Ein Putzvorgang kann manuell gestartet oder per Timer-Funktion vorprogrammiert werden.

Der Roborock S50 selbst ist mit dem WLAN verbunden und kann darüber selbständig Software-Updates einspielen. Auf diese Weise kann das Gerät auch aus der Ferne verwaltet und Putzvorgänge gestartet sowie gestoppt werden.

Navigation

Der Roborock S50 ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die es ihm erlauben effizient durch die Wohnung zu navigieren. Der Laser Distance Sensor (LDS) scannt die Umgebung, um sich ein Bild von den Räumen zu machen; dazu kommen noch Stoßsensoren und weitere Abstandmesser. Außerdem sorgen zwei "Cliff Sensors" dafür, dass der Roborock S50 nicht über eine Treppe hinunterfällt.

Beobachtet man den Staubsauger wie er seiner Aufgabe nachkommt, entsteht der Eindruck, dass er sich tatsächlich intelligent und effizient durch die Wohnung bewegt. Auch wenn es darum geht, Hindernisse zu umfahren, scheint der Roborock S50 den nötigen Grips zu haben. Mehrfach habe ich der Roboter absichtlich auf einen Abgrund zugesteuert, doch die entsprechenden Sensoren haben jedes Mal angeschlagen, sodass das Gerät nicht abgestürzt ist.

Mapping

Startet man einen Putzvorgang, bewegt sich der Roboter ein Stück weit den Wänden entlang, um sich von den Räumen ein Bild zu machen. Hat er genug gesehen, beginnt er damit die Fläche in Bereiche einzuteilen, um sie anschließend im Zick-Zack-Muster zu reinigen. In der App wird anhand eines Grundrissplans dargestellt, welche Flächen bereits gesaugt wurden und wo sich der Roboter gerade befindet.

Allerdings wird dieser Grundrissplan vom Roborock S50 bei jedem Putzvorgang neu erstellt. Er orientiert sich also nicht an einem gespeicherten und zuvor erstellten Grundrissplan, sondern tastet die vier Wände jedes Mal vom Neuen ab. Der Effizienz und Schnelligkeit schadet dies jedenfalls nicht. 

Dass der Roboter jedesmal den Raum neu abtastet, hat auch einen Vorteil. So kann er ohne weiteres auf zwei Ebenen eingesetzt werden, ohne dass er dabei orientierungslos agiert. Man muss ihn einfach auf die zweite Ebene tragen und den Putzvorgang starten. Zwar wird er es nicht zur Ladestation schaffen, aber er kann dadurch ohne weiteres zwei verschiedene Stockwerke reinigen.

Wenn nötig kann mithilfe eines speziellen Klebebandes am Boden eine virtuelle Grenze gezogen werden, die der Roborock S50 als Mauer erkennt und folglich nicht überfährt.

Zonen reinigen und Wischfunktion

Der Roborock S50 ist auch in der Lage, bestimmte Zonen gezielt zu reinigen. So kann etwa nur der Bereich um den Esstisch gesaugt werden, ohne dass der Roboter die komplette Wohnung durchkreuzen muss. Die Auswahl der zu reinigenden Zonen erfolgt über den Grundrissplan in der App.

Die Auswahl der zu reinigenden Zonen erfolgt über ein Rechteck, das man über den erstellten Grundrissplan aufzieht. Der Roborock S50 steuert dann die Zone an und reinigt nur den ausgewählten Bereich.

Neben der Staubsaugfunktion, kann der Roboter auch den Boden wischen. Dafür wird eine Vorrichtung samt Reinigungstuch und Wassertank auf der Unterseite des Geräts montiert.

Die Wischfunktion mag den Reinigungsprozess zwar verbessern und zusätzlichen Staub binden, das Bodenwischen per Hand kann sie aber nicht ersetzen. Ebenso ist diese Zusatzfunktion nur bedingt hilfreich, wenn es etwa darum geht, einen ausgeschütteten Sirup aufzuwischen.

Alles sauber?

Wie bei praktisch allen Staubsaugerrobotern kann auch der Xiaomi Roborock S50 eine Tiefenreinigung bis ins letzte Detail nicht ersetzen. Es werden immer Ecken und Winkerl bleiben, die der Roboter nicht erreichen kann. Im Praxiseinsatz hat sich gezeigt, dass der Roboter überraschend geländegängig ist. Türschwellen und andere kleinere Absätze kann er ohne weiteres erklimmen.

Der Staubbehälter könnte zwar etwas größer sein, reicht aber in der Regel für eine herkömmliche Wohnung aus. Dieser lässt sich ganz einfach ohne großes Aufheben entnehmen und entleeren. Außerdem sind Staubbehälter und dazugehöriger Filter wasserfest, sodass sich die beiden Komponenten bequem reinigen lassen.

Unterm Strich ist der Roborock S50 in der Lage die Flächen gründlich zu reinigen, den Staub einzusammeln und darüber hinaus noch ein wenig zu wischen. Und schnell ist er auch: Wie im Verlauf nachzulesen ist, schafft er in der Regel einen Quadratmeter in etwas weniger als einer Minute.  

Lieferumfang und Verfügbarkeit

Der Roborock S50 ist nicht in den großen heimischen Elektromärkten zu finden. In ausgewählten Shops ist er ab einem Preis von rund 400 Euro zu haben, bei Online-Importhändlern ab 350 Euro. Beim Online-Händler Trading Shenzhen, von dem der futurezone der Roborock S50 zur Verfügung gestellt wurde, kostet der Xiaomi-Roboter 347 Euro und stellt somit eine günstige Alternative zu Staubsaugerrobotern von bekannten Herstellern dar.

Bei Trading Shenzhen, sind im Lieferumfang zwei Wischtücher, ein Ersatzfilter sowie ein Steckdosenadapter enthalten - ein solcher ist notwendig, da es sich um ein Import-Produkt handelt. Ersatz- und Verschleißteile, wie Hauptbürste, Seitenbürste, Schmutzfilter und das Klebeband, das als virtuelle Mauer dient, sind ebenso online erhältlich.

Technische Details

Saugleistung, Akku-Reichweite, Volumen des Staubbehälters und auch die Lautstärke sind mit Konkurrenzprodukten, die wesentlich teurer sind als der Roborock - zum Teil das dreifache kosten - absolut vergleichbar.

Die Saugleistung wird mit 2000 pa angegeben, die Akkukapazität mit 5200 mAh, die für einen Betrieb von 2,5 Stunden ausreicht. Das Volumen des Staubbehälters beträgt 480 ml. Die Lautstärke gibt Xiaomi mit 66 bis 75 dB an.

Fazit

Seine Sensoren und seine Software ermöglichen eine effiziente und schnelle Navigation und die Wischfunktion hebt den Xiaomi-Roboter von vielen Konkurrenzprodukten ab. Mit der clever gestalteten App lässt er sich bequem und rasch verwalten und steuern. Alles in allem ist der Roborock S50 eine großartige Hilfe beim Reinigen der Wohnung und der Aufpreis zu einem herkömmlichen Staubsauger fällt nicht allzu hoch aus.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

mehr lesen
Florian Christof

Kommentare