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Netzausbau

A1: Breitbandplan für wachsenden Datenverkehr

Im Festnetz sind es die Übertragung von hochauflösendem Fernsehen (HDTV) oder Spiele, die den Datenverkehr treiben. Bei Handys sind es Videos und Apps, also kleine Hilfsprogramme. Dazu kommt, dass immer häufiger Maschinen miteinander vernetzt werden.

Daher wird die Zahl der SIM-Karten in Österreich von derzeit 145 Prozent der Einwohner auf 500 Prozent, also das Fünffache der Einwohnerzahl steigen, erwartet Ametsreiter. Die Telekom Austria reagiert darauf mit einer Fortsetzung ihres Investitionsprogramms. Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit sollen im Festnetz und im Mobilfunk drastisch steigen.

Bures gegen "Section Control" im Netz
Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) forderte am Montag, dass bis 2020 alle Österreicher Zugang zu „ultraschnellem Breitband“ haben sollen. Die EU verlangt nur die Anbindung der Hälfte der Haushalte. Die öffentliche Hand setze im Programm „Breitband Austria 2013“ 30 Millionen Euro ein, um Infrastrukturdefizite auszugleichen. Auch sollen Erlöse aus der Versteigerung der digitalen Dividende „vor allem in heute noch schlechter versorgte Regionen gelenkt werden“, versprach sie. Bei Datenautobahnen dürfe es kein Tempolimit, keine Section Control, keinen Frontradar und kein Überholverbot geben.

TA setzt auf Glas- und Kupferkabel
Die Telekom Austria will einerseits die Versorgung mit Glasfaserkabeln intensivieren. Bis Jahresende sollen 50 Prozent aller österreichischen Haushalte (2,1 Mio. Haushalte), Zugang zum A1-Glasfasernetz (Gigaspeed) haben. 2015 sollen es 2,75 Mio. Haushalte (66 Prozent) sein. In Wien kommt heuer im 15. und 19. Bezirk Glasfaser bis zum Haus. In Summe hat die Telekom bisher 25.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Allerdings werden Kupferkabel nicht überflüssig: Mit neuen Technologien (vectoring) soll die Übertragungsgeschwindigkeit am letzten halben Kilometer auf 70 Mbit/Sekunde verdoppelt werden.

LTE für "entfernte Täler"
Parallel dazu startet 2012 die intensive Ausbauphase für die nächste Generation des Mobilfunks, LTE. Wien, die Landeshauptstädte und große Ballungszentren sollen bis 2015 damit versorgt sein. Die bisher erworbenen Lizenz für 2,6 Gigahertz ist vor allem für städtische Gebiete geeignet, so Technik-Chef Walter Goldenits. Die Telekom Austria werde sich aber auch um die 800 Megahertz-Lizenz bemühen, mit der es einfacher ist, den ländlichen Raum zu erschließen.

Noch gibt es wenig Endgeräte für LTE, zunächst werde wohl Datenübertragung kommen, Handys mit LTE folgen voraussichtlich später. In entfernten Tälern wird LTE die Technik der Wahl sein für eine leistungsstarke Anbindung an das Internet - Glasfaser in jedes Tal wird sich nicht rechnen. Die Telekom Austria geht davon aus, im wesentlichen mit vorhandenen Handy-Masten auszukommen.

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