AIT Techbase
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Wissenschaft

AIT präsentiert Forschung von Akku bis Photovoltaik

In der Techbase im 21. Bezirk betreibt das AIT mehrere Forschungslabors, vor allem das Thema Energie steht hier im Mittelpunkt, von der Erzeugung über die Verteilung bis zur Speicherung. Neben dem AIT befinden sich auch andere Forschungseinrichtungen, wie die FH Technikum Wien oder der Wind- und Klimakanal von Rail Tec Arsenal, in dem Züge und Helikopter auf ihre thermischen Eigenschaften getestet werden. Die futurezone hat die Möglichkeit anlässlich der Langen Nacht der Forschung angenommen und sich über das Gelände führen lassen.

Gut ausgerüstet

Die Gebäude am AIT-Gelände sind modern und - zumindest im Fall des Bürogebäudes - mit im optimalen Winkel angebrachten Photovoltaik-Elementen und Pflanzen als Passivhäuser realisiert. Einigen Fassaden wurde mit bunten Farbelementen etwas mehr Pep gegeben. Die Labors selbst sind zum Großteil garagenartig angelegt. Rolltore sorgen für optimalen Zugriff und die Forschungsräumlichkeiten bieten ausreichend Platz, sowohl was die Fläche als auch was die Höhe betrifft. Im Photovoltaiklabor wird an Solarzellen geforscht, sowohl im Silizium- als auch im Dünnschicht-Bereich. Mit verschiedenen Gerätschaften können die Zellen hier geprüft werden, ein Hagel-Simulator etwa testet, ob die Elemente mechanischen Belastungen extremer Wettersituationen gewachsen sind. Auch der Betrieb von Solar-Kraftwerken ist Teil der Forschungsarbeit des AIT auf diesem Gebiet.

Im nächsten Labor arbeiten Forscher daran, die Stromnetze der Zukunft im kleinen Maßstab nachzubilden. Hier soll vor allem die Frage geklärt werden, wie die intelligenten Stromnetze, die der zunehmende Trend zu erneuerbaren Energien erforderlich macht, möglichst robust angelegt werden können. Dazu wird praktisch jede Netzkomponente mit Elektronik ausgestattet, die Informationen über den Zustand weiterleiten kann. Im Batterie-Labor des AIT werden die Lithium-Ionen-Akkus der Zukunft getestet. Hier gibt es die Möglichkeit, verschiedene Materialien zu Zellprototypen zusammenzusetzen und diese zu testen, um sicherzugehen dass sowohl die Leistungsdaten als auch die Sicherheit den gewünschten Anforderungen entsprechen.

Frösteln trotz milden Temperaturen

Geeignete Batterien können dass gleich nebenan in die Abteilung für neue elektrische Antriebe gegeben werden. Hier werden beispielsweise Busse mit Elektromotoren versehen oder Antriebe entwickelt, die komplett in die Räder eines E-Fahrzeugs ausgelagert werden können. Auch hier gibt es entsprechende Teststände, um die Maschinen zu testen. Neben den Elektrofrahrzeugen gibt es auch einen LKW und ein Motorrad zu bestaunen, die zwar mit konventionellen Antrieben funktionieren, die aber mit modernster Messtechnik ausgestattet sind. Damit können Österreichs Straßen detailgenau analysiert werden. Das Motorrad erlaubt auch eine Beobachtung der Fahrdynamik eines Zweirads.

Zum Abschluss der Führung geht es noch in den Klima- und Windkanal auf dem Gelände. Hier kann jedes erdenkliche Wetter erzeugt werden und zwar auf einer Länge, die das Vereisen ganzer Züge oder Hubschrauber erlaubt. Windgeschwindigkeiten bis zu 300 Kilometer pro Stunde und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt locken beispielsweise Europas große Zuggarnitur-Hersteller regelmäßig nach Wien, um ihre Produkte zu testen. Nach einer erfrischenden Besichtigung des kleineren der beiden Klimatunnel sind die meisten Besucher froh, wieder ins den angenehm lauen Wiener Abend entlassen zu werden. Kurzfristige Fröstel-Attacken tun der Freude, einen Einblick in österreichische Forschungsarbeit bekommen zu haben aber keinen Abbruch.

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