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Forschung

Algorithmus erkennt Foren-Trolle nach fünf Postings

Forscher der Universitäten Cornell und Stanford haben einen Algorithmus entwickelt, der Trolle bereits nach fünf Postings mit einer Genauigkeit von 80 Prozent erkennt. Nach zehn Postings erhöht sich die Genauigkeit des Algorithmus um weitere zwei Prozentpunkte. Dieser Algorithmus ist das Ergebnis einer eineinhalbjährigen Forschungsarbeit, bei denen die Wissenschaftler 35 Millionen Online-Postings von insgesamt zwei Millionen Usern untersucht haben.

Merkmale von Trollen

Die Forscher haben dabei Kommentare auf CNN, Breitbart und IGN ausgewertet und unter die Lupe genommen. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass sich ein Foren-Troll prinzipiell anders verhält als ein normaler Foren-User, der einfach nur einen Beitrag kommentieren möchte.

Ein Foren-Troll verwendet in der Regel deutlich weniger Wörter, die auf eine positive Stimmung hindeuten, schreibt der „Guardian“ unter Berufung auf die Forschungsergebnisse. Trolle würden zudem auf ihre Postings nachweislich mehr Antworten erhalten als gewöhnliche Kommentare. „Don't feed the troll“ ist damit wohl obsolet. Ein weiterer Unterschied: Ein Troll hält sich wesentlich länger in dem Bereich unter einem Beitrag auf als ein gewöhnlicher User.

Nicht zu viel moderieren

Mit dem von den Forschern entwickelten Algorithmus lassen sich Trolle theoretisch schon nach fünf Postings erkennen und Foren-Betreiber könnten bereits vorausschauend bestimmte Maßnahmen treffen. Doch die Forscher warnen dennoch vor einer übereifrigen und restriktiven Moderation, die mit diesem Algorithmus nun möglich wäre. Ein zu restriktive Moderation würde Trolle nämlich umso mehr anziehen.

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