© Nasa/Giphy

2012 TC4

Asteroid fliegt knapp an der Erde vorbei

Am frühen Donnerstagmorgen soll der Asteroid 2012 TC4 in relativ knapper Entfernung die Erde passieren. Seinen erdnächsten Punkt erreicht er Berechnungen zufolge um 7.41 Uhr mit rund 44 000 Kilometern Abstand. Zum Vergleich: Der Abstand Erde-Mond beträgt rund 400 000 Kilometer. Den Durchmesser des Asteroiden schätzt die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf 12 bis 27 Meter. Dass er die Erde trifft, gilt als ausgeschlossen. Der Himmelskörper wurde im Jahr 2012 von einem Observatorium auf Hawaii entdeckt.

Von dem Vorbeiflug erhoffen sich Experten Erkenntnisse über künftige Asteroiden auf Kollisionskurs zur Erde. Es handelt sich laut Europäischer Raumfahrtagentur ESA um „eine exzellente Möglichkeit, die internationalen Fähigkeiten zur Erkennung und Verfolgung erdnaher Objekte zu testen und unsere Fähigkeiten zu überprüfen, wie wir gemeinsam auf eine reale Bedrohung reagieren können“.

Auf Kollisionskurs

Im Oktober 2079 könnte der Asteroid tatsächlich auf die Erde treffen. Die Wahrscheinlichkeit liegt laut dem Asteroiden-Experten Rüdiger Jehn vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum Esoc in Darmstadt nach momentanen Berechnungen jedoch nur bei 1 zu 2645.

Immer wieder geraten Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde. Ein ähnlicher großer Himmelskörper wie 2012 TC4 hatte im Jahr 2013 rund um die russische Millionenstadt Tscheljabinsk schwere Stoßwellen ausgelöst. Etwa 1500 Menschen wurden verletzt, rund 7000 Gebäude beschädigt.

Einschlag in Russland

„Ein Fall wie in Tscheljabinsk kommt alle 40 bis 50 Jahre vor“, sagt Jehn. Ein Fall wie vor 108 Jahren, als ein 40 Meter großer Brocken aus dem All in Sibirien rund 2000 Quadratkilometer Wald vernichtete, komme nur alle 300 Jahre vor.

Wenn sich ein großer und potenziell gefährlicher Himmelskörper der Erde nähert, hat man nach Einschätzung von Experten mit den aktuellen Kontrollmöglichkeiten in der Regel mehrere Jahre bis Jahrzehnte Vorlaufzeit, um Schutzmaßnahmen zu treffen.

Obwohl die Beobachtungsmöglichkeiten immer besser werden, gibt es jedoch keine absolute Sicherheit. Denn 15 bis 20 Prozent der Objekte aus dem All kommen laut Jehn von der Sonnenseite und sind für Teleskope unsichtbar. Zudem gebe es „ein unheimlich kleines Restrisiko, dass ein Komet von weit draußen ankommt und dass wir ihn erst zwei Jahre vorher sehen würden“, sagt Jehn.

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