Drohnen-Rahmen aus Pilzmaterial
Drohnen-Rahmen aus Pilzmaterial
© Team Stanford Brown Spelman

Luftfahrt

Biologische Drohne löst sich nach Absturz auf

Eine Drohne aus biologisch abbaubaren Materialien wäre ein ideales Werkzeug, um Aufklärungsmissionen in heiklen Gebieten durchzuführen, ohne dabei entdeckt zu werden. Das NASA Ames Research Center hat solch eine Drohne gemeinsam mit Wissenschaftlern der Stanford University und dem Unternehmen Ecovative Design konstruiert. Wie New Scientist berichtet, wurde das Fluggerät Anfang November erstmals erfolgreich im Flug getestet.

"Niemand würde wissen, ob man ein bisschen Zuckerwasser ausgeschüttet hat oder ob ein Flugzeug da war", sagt Lynn Rothschild vom NASA Ames Research Center zum Potenzial des neuen unbemannten Fluggeräts.

Biologische und künstliche Teile

Der Rahmen der Drohne besteht zu einem Großteil aus Mycel, dem unterirdisch wachsenden Zellmaterial von Pilzen. Das Mycel wird in einer Form zum Wachsen gebracht (dieses Verfahren wird auch bei anderen Objekten verwendet) und dann mit einer schützenden Schicht aus Bakterien und Proteinen überzogen. Die Schaltkreise der Drohne werden mit einer Art Tinte aus winzigen Silberpartikeln dünn aufgetragen. Die Drohne soll durch die feinen Schaltkreise so abbaubar wie möglich sein.

"Es gibt definitiv Teile, die man nicht biologisch ersetzen kann", sagt Teammitglied Raman Nelakanti von der Stanford University. Auch die Propeller und die Steuereinheit der Drohne sind aus den selben Materialien wie bei herkömmlichen Quadcopter-Drohnen, ebenso wie der Akku.

Sensoren aus der Natur

Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler einzelne Sensoren aus biologischem Material züchten. Eine Herausforderung, vor der die Wissenschaftler stehen, ist außerdem das vorzeitige Zersetzen des Fluggeräts. Die Drohne soll am Ende ja doch einsatzfähig sein und erst nach Erreichen des Missionsziels abstürzen.

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