© Boeing

Nurflügler

Boeing testet besonders effizientes Flugzeug-Konzept

Der US-Konzern Boeing testet ein neues Konzept eines sogenannten "Blended Wing Body" (BWB), zu Deutsch auch oft "Nurflügler" genannt. Diese zeichnen sich durch eine relativ ungewöhnliche Form aus, da die Flügel nahezu nahtlos zum Rumpf des Flugzeuges übergehen. Dadurch wird allerdings auch Luftwiderstand reduziert und in weiterer Folge der Verbrauch sowie die Geräuschentwicklung erheblich reduziert.

Flugzeuge ohne Fenster

Das neue Modell hat mit einer Flügelspannweite von knapp vier Meter (13 Fuß) lediglich sechs Prozent der geplanten Größe. In einem Forschungslabor der NASA wird dieses Modell derzeit auf seine Strömungsmechanik überprüft. Dazu wird das moderne PIV-Verfahren (Particle Image Velocimetry) eingesetzt, bei dem Geschwindigkeitsfelder mithilfe von Rauch und Lasern sichtbar gemacht werden sollen. Das Modell wurde bereits mit herkömmlichen Verfahren getestet, die neuen Tests sollen die bisherigen Ergebnisse bestätigen.

Boeing hofft, das lange untersuchte Konzept der "Nurflügler" in den kommenden zehn Jahren in einem Serienmodell einsetzen zu können. Vorerst will man sich auf den militärischen Bereich konzentrieren, unter anderem zum Transport und Auftanken von anderen Flugzeugen in der Luft. Später sollen aber auch kommerzielle Linienflugzeuge folgen. Der einzige Nachteil hierbei: Keine Fenster. Diese sollen durch Bildschirme, die die Außenwelt oder alternative Szenen zeigen können, ersetzt werden.

NASA und Boeing forschen gemeinsam

Die Idee hinter dem BWB ist nicht wirklich neu. Bereits 1910 meldete Ingenieur Hugo Junkers ein Patent für ein "Nurflügel"-Flugzeug an. In den 1920er Jahren flog mit der Westland Dreadnought bereits ein Flugzeug nach diesem Konzept. Dieses wurde allerdings in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt, unter anderem von NASA und Boeing.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare