© UHH/de Gasperin

Science

Diese hellen Punkte sind keine Sterne, sondern Schwarze Löcher

Ja eh schön, so ein Sternenhimmel-Foto, aber nichts besonders – könnte man bei diesem Bild denken. Es sind jedoch keine strahlenden Sterne, sondern aktive, supermassereiche Schwarze Löcher in fernen Galaxien.

Im Ruhezustand geben Schwarze Löcher keinerlei Strahlung ab, sind also für uns nicht aufspürbar. Wenn sie aber Materie verschlingen, bildet sich ein sehr schnell drehender Ring aus Staub und Gas um das Schwarze Loch. Auch wird ein Teil der Materie beim Verschlingen ins All hinausgeschossen. Die so entstehende Strahlung kann gemessen werden.

2 Prozent des Himmels

Das Ergebnis ist laut den Forschern der Universität Hamburg die größte und schärfste Himmelskarte im ultraniedrigen Radiofrequenzbereich. Obwohl sie nur 2 Prozent des gesamten Himmels abdeckt (4 Prozent des Nordhimmels), zeigt sie bereits über 25.000 Schwarze Löcher. Jedes ist aktiv, verschlingt also Materie und ist in einer anderen Galaxie.

Erstellt wurde die Karte mit dem europäischen LOw Frequency ARray (LOFAR). Dies besteht aus 20.000 Antennen, die an 52 Station in 9 europäischen Ländern zu finden sind. Es ist das einzige Radioteleskop weltweit, das Frequenzen unter 100 Megahertz aufspüren kann.

Ionosphäre

Für das Erstellen der Himmelskarte mussten die Forscher trotzdem tricksen. Denn die Ionosphäre der Erde reflektiert ultraniedrige Radiofrequenzen zurück ins All. Die, die es zur Erde schaffen und dort von den Antennen wahrgenommen werden, können durch die Störungen der Ionosphäre verfälscht sein.

Der Leiter der Studie, Francesco de Gasperin, beschreibt diese Phänomen: „Es ist so, als würde man in einem Swimming Pool tauchen und nach oben sehen. Das Wasser lenkt das Licht ab und man sieht alles nur verzerrt.“ Zum Entzerren der Ionosphären-Störungen wurden Supercomputer genutzt. Diese haben alle 4 Sekunden die empfangenen Signale korrigiert. Insgesamt hat LOFAR 256 Stunden den Himmel beobachtet, um diese Karte zu erstellen.

Das Ziel ist, mit dieser Methode den Nordhimmel vollständig zu kartieren, also 50 Prozent des gesamten Himmels. Bis dieses Ziel erreicht ist, werden laut den Forschern noch mehrere Jahre vergehen.

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