E-Zigaretten sind eventuell doch schädlicher als gedacht
E-Zigaretten sind eventuell doch schädlicher als gedacht
© dpa/Marcus Brandt

E-Zigaretten unter Krebsverdacht

E-Zigaretten unter Krebsverdacht

E-Zigaretten könnten wie ihre traditionellen Nikotin-Counterparts zu einem höheren Risiko von Krebs und Herzkrankheiten führen. Zu diesem Schluss kommt eine an der medizinischen Fakultät der Universität New York durchgeführte Tierstudie. Wissenschaftler hatten Mäuse 12 Wochen lang dem Rauch elektronischer Zigaretten ausgesetzt, was in etwa dem Konsum von leichten E-Zigaretten über einen Zeitraum von zehn Jahren bei einem Menschen entsprechen soll.

Diverse Schäden durch Nikotin

Die Testsubjekte erlitten DNA-Schäden an ihren Lungen, Herzen und Blasen; die Regeneration ihrer DNA und die Anzahl der Lungenproteine war eingeschränkt. Die Studie weist darauf hin, dass E-Zigaretten, die ohne Tabak und die daraus resultierenden krebserregenden Chemikalien auskommen, zwar als Ersatz für Tabak empfohlen werden. Tatsächlich könnten sie das Risiko an Krebs zu erkranken, aber ebenfalls erhöhen.

Die Ergebnisse beruhen auf der Beobachtung von Nikotin, das den Hauptbestandteil von E-Zigaretten ausmacht. Es wird den Forschern zufolge zu 80 Prozent in generell ungiftiges und nicht krebserregendes Cotinin umgewandelt und in den Blutkreislauf und den Urin abgesondert. Man nimmt jedoch an, dass ein kleiner Teil (weniger als zehn Prozent) des inhalierten Nikotins im Körper in sogenannte Nitrosamine umgewandelt wird. Sie sind starke Karzinogene und verursachen Tumore. "Nikotin ist nicht so harmlos wie landläufig angenommen", so Moon-shong Tang, einer der Autoren der Studie.

Weitere Forschung notwendig

Die veröffentlichte Studie ist dennoch mit Vorsicht zu genießen, da die hochdosierte Belastung mit Rauch keine realen Bedingungen widerspiegelt und sich Tumore im Normalfall nicht innerhalb von zwölf Wochen entwickeln. Dazu kommt, dass es bereits einige Studien zu eben dieser Thematik gibt und große Uneinigkeit besteht, was die Unbedenklichkeit von E-Zigaretten betrifft.

Als Gegenbeispiel dient beispielsweise die Expertenbewertung der Public Health England (PHE), einer Behörde der britischen Gesundheitsamtes. Diese kommt zu dem Schluss, dass E-Zigaretten zu 95 Prozent sicherer sind als Tabak und helfen können, Raucher zu entwöhnen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf futurezone.de

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Dana Neumann

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