Pierre Omidyar
Pierre Omidyar
© Reuters/TIM SHAFFER

Experiment

eBay-Gründer investiert in Grundeinkommen für Kenianer

Die Hilfsorganisation GiveDirectly will in Kenia mit bedingungslosem Grundeinkommen experimentieren, wie Businessinsider berichtet. Mehr als 26.000 Menschen sollen an dem Versuch teilnehmen, der in einigen Monaten starten wird. Derzeit gibt es bereits ein kleines Pilotprojekt in einigen Dörfern. Wenn das Ziel erreicht wird, wäre es das größte Experiment dieser Art, das es je gegeben hat. Die 26.000 Menschen sollen in mehrere Gruppen eingeteilt werden, die das Grundeinkommen auf verschiedene Arten ausbezahlt bekommen. Einige eerhalten die gesamte Summe auf einen Schlag, andere verteilt über verschiedene Zeiträume. Die maximal vorgesehene Bezugsdauer sind 12 Jahre, aber auch hier wird es verschiedene Versuche geben.

23,7 der veranschlagten 30 Millionen US-Dollar hat GiveDirectly bereits eingesammelt. Jetzt hat auch eBay-Mitgründer Pierre Omidyar mit seiner Stiftung einen Beitrag geleistet. Er steuert 493.000 US-Dollar bei. Die Idee hinter dem bedingungslosen Grundeinkommen hat derzeit Konjuktur, vor allem durch die von der Wirtschaftskrise ausgelösten Verwerfungen und diverse Prognosen über einen Anstieg systemischer Arbeitslosigkeit durch immer ausgefeiltere Roboter. Versuche zu bedingungslosem Grundeinkommen gab es schon früher, etwa in Kanada in den 70er-Jahren und diversen weiteren Ländern, belastbare Daten fehlen aber. In Finnland läuft seit diesem Jahr ebenfalls ein Versuch, allerdings nicht bedingungslos.

Die Daten, die es bereits gibt, lassen vermuten, dass die Motivation, sich einen Job zu suchen nicht unter einem bedingungslosen Grundeinkommen leidet. Mit der Langzeitstudie in Kenia will GiveDirectly diese und andere Fragen durch belastbare Daten beantworten. Die Hoffnung der Anhänger des Grundeinkommens ist, dass sich die Vermutungen aus früheren Versuchen bestätigen und das Geld verwendet wird, um mehr Kinder in die Schule zu schicken, Unternehmen zu gründen und wichtige Infrastruktur wie Häuser instandzuhalten. Auch Omidyar hofft auf neue Antworten: "Im Gegensatz zu früheren Studien wollen wir beweisbasierte Argumente liefern, um Licht in die Diskussionen über die Zukunft der Politik in den Bereichen Arbeit und Armutslinderung zu bringen."

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