Die bestehende Installation wird abwechselnd mit den New York Bildern weiter gezeigt werden
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Sicherheitsforschung

eGate: Test für Grenzkontrollsystem in Wien

Das stetig steigende Passagieraufkommen auf Flughäfen bringt für Behörden im Grenzkontrollbereich neue Herausforderungen mit sich. Für EU-Staatsangehörige, die aus einem Non-Schengen-Staat anreisen, ist dieser Zuwachs oft mit längeren Wartezeiten verbunden, denn sie müssen bei ihrer Einreise nach Österreich jedes Mal von der Grenzpolizei manuell kontrolliert werden. Damit dieser Prozess künftig verkürzt wird, wurde im Rahmen des Projekts "Future Border Control" (FBC) unter der Leitung von AIT ein automatisches Grenzkontrollsystem, das sogenannte eGate, entwickelt. Dieses wird nun am Wiener Flughafen getestet.

Test am Wiener Flughafen
Im derzeit laufenden Praxistest am Flughafen Wien wird die Einsatzfähigkeit des eGate aus Sicht der Passagiere, der Sicherheitsbehörden sowie des Flughafens ermittelt. Dabei erwarten sich die Projektpartner Rückschlüsse auf die Benutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit biometrischer Überprüfungssysteme. Die dabei zum Einsatz kommende und von Atos entwickelte Lösungsarchitektur nennt sich Homeland Security Suite (HSS)-eGate. Deren Herzstück bildet eine Verifizierungs- und Kontrollsoftware, die bereits in der Schweiz und bei Grenzkontrollprojekten in Bulgarien zum Einsatz kommt.

Passagiere müssen demnach nicht mehr still halten und in eine Kamera schauen, sondern sollen sich ganz natürlich bewegen können. Erfasst werden sie mittels Gesichtserkennungssoftware.  "Die Komponenten der HSS-Produktlinie sind auch so konzipiert, dass sie sich nahtlos in die Sicherheitsstrukturen und in etwaige Hintergrundsysteme (wie z.B. Fahndungslisten) integrieren lassen", heißt es seitens der Entwickler.

"In enger Abstimmung" mit dem BMI
"Durch diese Automatisierung soll in Zukunft der ganze Prozess rund um die Grenzabfertigung deutlich beschleunigt werden und somit für den Grenzbeamten mehr Zeit für Aufgaben zur Erhöhung der Sicherheit zu Verfügung stehen", erklärt Andreas Kriechbaum, Projektmanager von FBC und Bildverarbeitungsspezialist am AIT Safety & Security Department. Das eGate werde zudem "in enger Abstimmung" mit dem Bundesministerium für Inneres entwickelt, heißt es weiters.

Im Projekt übernimmt das AIT neben der Projektkoordination auch die Gesamtevaluierung des entwickelten Systems, bestehend aus einer sogenannten Personenvereinzelung für die Erkennung zurückgelassene Gegenstände und einem technischen Prozess rund um das Auslesen von Reisepassdaten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei neben der Geschwindigkeit vor allem auf der Erhöhung der Sicherheit durch spezielle Daten-Verschlüsselungsverfahren, um mögliche Manipulationen von vornherein auszuschließen.

„Die enge Zusammenarbeit von exzellenter Forschung mit internationalen Technologieunternehmen, Sicherheitsexperten der öffentlichen Hand sowie innovativen Bedarfsträgern, ermöglicht die Realisierung von modernsten Lösungen, die optimal auf die zukünftigen Anforderungen im Sicherheitskontext ausgelegt sind. Damit können wir international eine technische Vorreiterrolle einnehmen" so Helmut Leopold, Head of Safety & Security Department am AIT.

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