Mäusegliedmaßen aus der Petrischale
Mäusegliedmaßen aus der Petrischale
© Ott Lab/ Massachusetts General Hospital

Medizin

Forscher züchten Rattenpfote in Petrischale

Eine künstliche Rattenpfote hat ein Forscherteam des General Hospital in Massachusetts, Boston, in einem Nährmedium wachsen lassen. Die Pfote habe ein funktionierendes Gefäßsystem und Muskelgewebe und sei ein Schritt hin zu Ersatzgliedmaßen auch für Menschen, hieß es von den Wissenschaftlern um Harald Ott. Sie hätten mit ihrer Forschung an Bonobo-Zellen zugleich nachweisen können, dass die Methodik auch bei Primaten angewendet werden könne. Bis zu künstlichen Armen oder Beinen beim Menschen ist es allerdings noch ein sehr weiter Weg.

Bei den Experimenten der Forscher wurden alle lebenden Zellen aus Ratten-Gliedmaßen herausgelöst, so dass nur noch das Stützgerüst übrigblieb, berichtet Betaboston. Dann wurde dieses Gerüst mit frischen Muskel- und Blutgefäßzellen besiedelt. Die Neuankömmlinge haben sich daraufhin tatsächlich vermehrt und sind zu einer neuen Rattenpfote herangewachsen. Die Muskeln sind allerdings zu schwach, um tatsächlich Gliedmaßen bewegen zu können. Werden sie durch elektrische Impulse stimuliert, zucken die Zellen aber zusammen. In Zukunft plant Ott, tatsächlich funktinierende Gliedmaßen Schicht für Schicht aufzubauen, zuerst Knochen, dann Muskelgewebe mit Blutgefäßen und zuletzt Nerven.

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