
Größter Unterwasser-Roboterschwarm in Graz
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„Ein Roboter ist 15 Zentimeter lang, sieben Zentimeter hoch und wiegt nur einen halben Kilo. Sie sind also wirklich sehr klein, das entspricht genau der Schwarmidee“ erklärte Thomas Schmickl, der Leiter des Projektes. Getestet wurde der Schwarm am Montag in einem handelsüblichen Plastik-Gartenpool im Innenhof des Institutes für Zoologie.
Vollkommene Autonomie
Die batteriebetriebenen Mikro-U-Boote schweben aufgrund fast gleicher Dichte im Wasser und bewegen sich mit zwei Antriebsschrauben vorwärts. Auf- und Absteigen können sie durch das Verändern der Dichte mittels eines Kolbens. Das Besondere an diesen Geräten ist „die vollkommene Autonomie“, so Schmickl. Es gibt keine Fernsteuerung, sie sind also in der Lage selbstständig zu navigieren.
EU-Projekt
Seit 2011 wird das EU-Projekt CoCoRo (Collective Cognitive Robots) vom
Artificial Life Lab der Karl-Franzens-Universität koordiniert. Der Roboterschwarm kann als Ganzes ein einfaches kollektives Bewusstsein entwickeln. Jedes einzelne U-Boot ist sich der gesamten Schwarmgröße, die sich aber jederzeit beliebig ändern kann, bewusst und lässt das in die Schwarmentscheidung einfließen. Die Entscheidungen trifft der Schwarm so, wie es auch sozial agierende Insekten wie Bienen oder Ameisen tun.
Das Schwarmsystem besteht aus einer Basisstation an der Wasseroberfläche und eben den U-Booten. Erforscht werden die Mechanismen der Intelligenz beziehungsweise des kollektiven Bewusstseins. Die Forschungsergebnisse bilden auch die Basis für Folgeprojekte, bei denen die Technologie bei größeren Robotern eingesetzt werden kann, die zum Beispiel Giftmüllbehälter oder Blackboxes von ins Meer gestürzten Flugzeugen finden sollen. Bis zum Projektende im Jahr 2014 sollen insgesamt 40 Roboter in Betrieb sein.
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